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Kein König von Geburt

Kein König von Geburt

Titel: Kein König von Geburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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keine Angst zu haben, daß es mich nach deinem kleinen Reich gelüstet, Aiken Drum. Es ist nicht gerade mein Stil, als quasi-feudaler Oberherr ein paar tausend Barbaren zu regieren.
    »Und Diplomatie ist es auch nicht, Süßer.«
    Touché, Euer Majestät ... Trotzdem bleibe ich dabei, dieser Planet ist groß genug für uns beide. Meine Wünsche sind bescheiden, und es ist höchst unwahrscheinlich, daß sie deinem Ehrgeiz in die Quere kommen werden. Es sei denn, du erliegst der Versuchung, deine Herrschaft über das pliozänische Europa hinaus auszudehnen.
    »Erläutere das Abkommen!«
    Dazu sind ziemlich viele Erklärungen erforderlich, und auch ein geschichtlicher Rückblick. Allerdings sind einige der wesentlichen Faktoren noch nicht gereift. Ich würde es vorziehen, die Diskussion meiner Interessen zu verschieben, bis du gegen Felice Erfolg gehabt hast.
    Für den Augenblick biete ich dir das Wissen an, das meine drei Leute besitzen, und ihre volle metapsychische Unterstützung bei deinem Feldzug. Ihre Metafunktionen sind stärker als die deiner Tanu-Verbündeten, können aber immer noch in dem Metakonzert, das du mit Culluket entworfen hast, unter deiner koerziblen Kontrolle gehalten werden.
    »Das weißt du also auch! Woher soll ich wissen, daß du in Wirklichkeit nicht damit rechnest, Felice werde mich töten - werde mich von der Szene nehmen, so daß ich später nicht mehr da bin, um deine eigenen Pläne zu durchkreuzen?«
    Felice stellt für meine Pläne eine viel größere Bedrohung dar als du.
    »Ha! Du bist also nicht stark genug, sie selbst zu erledigen! Nicht einmal mit dieser Hexenmeister-Ausrüstung da!«
    Nein. Felice ist einer dieser wilden Faktoren, die ich erwähnte. Sie ist eine Bedrohung für uns beide.
    Aiken zögerte. Der unbekannte Operante in Nordamerika brachte unangenehm logische Argumente vor, doch Aikens Argwohn blieb. Ebenso blieben seine tieferen Zweifel, ob er Felice in einer direkten Konfrontation mit seinem Amateur-Metakonzert-Netzwerk werde aufhalten können.
    Aiken faßte einen Entschluß. »Ich will dir etwas zeigen.« Ein Diagramm bildete sich. »Das sind die Gehirne, die mir für eine Zusammenarbeit zur Verfügung stehen. Und das ist die Orchestrierung, die Cull und ich für einen dreifachen Angriff - koerzibel, kreativ und psychokinetisch - entworfen haben, wobei ich den Brennpunkt bilde und er das Eindringen überwacht. Du scheinst Felice verdammt viel besser zu kennen als ich. Also ... wie ist es? Nehmen wir an, sie taucht geistig gesund wieder auf und versteht ihre Fähigkeiten besser zu kontrollieren als früher. Haben wir dann eine Chance, sie zu besiegen?«
    Schweigen trat ein. Das Bild der Rüstung verblaßte und ließ Aiken allein auf dem Balkon zurück. Der kühle Wind trieb seinen Mantel hoch, so daß seine goldenen Eier sich vor unheimlichen Ahnungen zurückzogen. Dann:
    Dein ursprünglicher Plan war, um jeden Preis eine Konfrontation mit Felice zu vermeiden. Du hofftest, den Photonen-Speer sicherzustellen, ihn zu reparieren und mit ihm hoch über der Schwarzen Klippe zu warten, um sie zu verbrennen, sobald sie den Raum ohne Türen verläßt.
    »Richtig. Dieser Plan setzt jedoch voraus, daß wir ihr Versteck in den Betischen Kordilleren finden, bevor Elizabeth mit ihrer Redigierung fertig ist. Wir können ihn immer noch durchführen. Aber wie stehen die Chancen, wenn Felice uns auf frischer Tat ertappt?«
    Ich habe keine vollständigen Daten. Wahrscheinlich ist es meiner Meinung nach, daß Felice fähig ist, dich zu vernichten, falls sie auf zwei Kilometer an dein Team herankommt, auch wenn meine drei Leute dir helfen. Die Metakonzert-Matrix die dein Freund, der Inquisitor, dich gelehrt hat, taugt nicht viel. Bei einer echten Synergie ist das Ganze größer als die Summe seiner Teile.
    »Wie hoch ist dein Koeffizient?« fragte Aiken scharf.
    Nur etwa Null-Komma-vier-sechs.
    »Könntest du mich lehren, einen höheren Ausstoß zu erzielen? In einer Woche?«
    Lachen klang in Aikens Gehirn auf. Wieder sah er das menschliche Gesicht des Unbekannten, und seine Neuronen spürten Anerkennung von einem, der ebenfalls Sinn für ein verwegenes Auftreten hatte. »Nun, könntest du es?« brüllte der vor Kälte zitternde kleine Mann. (Und es ist möglich, daß du der bist, für den ich dich halte?)
    Ich könnte ein solches Programm entwerfen und es dir übermitteln. Es wäre jedoch gefährlich, danach vorzugehen, auch für ein so seltenes Naturtalent wie dich.
    Im Idealfall

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