Kein König von Geburt
perfekt. Es wird keine ungünstigen Winde geben, die unsere PK beeinträchtigen könnten. Vaughn hält Sie über jeden unserer Schritte auf dem laufenden. Wir nehmen Verbindung mit Felice auf, und Sie geben uns genaue Anweisungen, wie wir weitermachen sollen.«
Marc erklärte: »Ihr dürft alle gehen - außer Hagen.«
»Papa - nein!« schrie der Sohn.
Die Augen Abaddons brannten unter geschwungenen Brauen. »Diese Eskapade ist äußerst gefährlich -sogar töricht. Ihr habt Felice schlimm unterschätzt. Aber ich kenne sie nur zu gut, da ich derjenige war, der den Zusammenschluß erzwungen hat. Eure Hoffnung, sie mit den Dozilisierungsgeräten zu binden, ist eitel. Keiner der Apparate würde sie halten - ebenso wenig wie mich! ... Ihr würdet List an wenden, Vorteil aus ihren geisteskranken Vorstellungen ziehen und sie zwingen müssen, sich selbst in Ketten zu legen.«
Seine Gedanken richteten sich auf Cloud: Du hättest das redigierende Können Tochter buchstäblich gleichwertig meinem eigenen. Ich bin mir nicht sicher ob du den Mut hast.
Sie erwiderte: Papa ich würde alles tun um dies Ziel zu erreichen.
Ich weiß.
Seine Gedanken verdunkelten sich vor Kummer. Er würde Cloud gehen lassen müssen, auch wenn dies Abenteuer zu ihrem Tod führte. Er wagte es nicht, sie Cyndias Weg zu führen. Die Tochter war verloren. Aber der Sohn ...
»Warum muß ich hierbleiben?« fragte Hagen wild.
»Für den Fall, daß sie versagen. Es muß einen Nachfolger für die Sternensuche geben.«
Der junge Mann tobte: »Du alter Narr! Wirst du nie aufhören, in einer Traumwelt zu leben? Ich will verdammt sein, wenn ich den Rest meines Lebens gefesselt an diese verdammten Apparate verbringe und etwas nachjage, das gar nicht existiert!«
Die anderen vier wichen entsetzt zurück. Ein unerträglicher Lichtblitz zuckte auf, begleitet von einem Schwall heißer Luft. Hagens Körper schwankte, schmolz in dem Glanz. Sein Schreien wurde immer höher, bis er nur noch ein hartes, rhythmisches Zischen hervorstieß. Etwas Großes und Silbriges, das in einem Mantel aus astralem Feuer brannte, fiel mit kolossalem Platschen über das Heck des Bootes.
Marc sagte zu Elaby: »Du wirst an Hagens Stelle Owen Blanchard mit nach Europa nehmen. Er war bei der Rebellion der beste meiner Koerzierer, und er kann in dem nur zu möglichen Fall, daß Vaughn etwas zustößt, als Fernwahrnehmer einspringen. Owen wird mich vertreten und dafür sorgen, daß ich einen genauen Bericht über alle eure Unternehmungen bekomme.«
»Aber, Sir, er ist so gebrechlich«, wandte Elaby ein.
»Dann werdet ihr ganz besonders gut für ihn sorgen!« donnerte Marc. »Blanchard geht mit!«
»Jawohl, Sir.«
Clouds Geist weinte. »Papa, der arme Hagen ...«
In Marcs Hand tauchte plötzlich ein abgetrennter Haken auf, an dem eine große künstliche Fliege baumelte. Unter den grauen Streifen und den roten Federn blinkte spitzer Stahl. »Mach dir um ihn keine Sorgen. Ich habe mich entschlossen, heute mit seinem Training zu beginnen, statt bis zum Sommer zu warten.«
Draußen auf dem schwarzen Wasser rollte der Tarpun, schluckte Luft und erzeugte glitzernde Blasen. Die Schuppen des Fisches leuchteten unheimlich. Marc Remillard beobachtete das Geschöpf befriedigt. Er machte sich daran, über den Heckbalken in sein Skiff zurückzuklettern.
»Ich bin sicher, Hagen wird sich beruhigen und sich dann ganz seiner Ausbildung widmen. Nachdem er eine Weile am Haken gehangen hat.«
ENDE DES ERSTEN TEILS
Zweiter Teil
Das Große Liebesfest
1
In den ersten Wochen nach der Flut beantragte und erhielt Sugoll vom Feldberg das volle Bürgerrecht für seine Untertanen, die als Heuler bekannten deformierten, ausgestoßenen Firvulag. Diese Mutanten, die sich vor ein paar hundert Jahren vom Hauptstamm des Kleinen Volkes abgespalten hatten, schworen jetzt dem Firvulag-Thron zu Hoch-Vrazel von neuem Treue und bestätigten die Wahl der Ko-Monarchen Sharn und Ayfa. Sugoll verpflichtete sich außerdem, das von der verstorbenen Madame Guderian und König Yeochee IV. geschlossene Bündnis zwischen Firvulag und Geringen wie auch den Waffenstillstand zwischen Tanu und Firvulag einzuhalten, den Aiken Drum, der Usurpator, ausgerufen hatte.
Wegen der isolierten Lage seines Herrschaftsbereichs östlich des Schwarzwaldes erfuhr Sugoll nicht, daß Firvulag-Truppen während der Wintermonate ständig beide Verträge brachen. Sie griffen Tanu-Städte und Siedlungen der Geringen an und schoben die Schuld
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