Kein König von Geburt
verräterischen Heulern zu. König Sharn und Königin Ayfa verschwendeten ansonsten wenig Gedanken auf ihre fernen Mutanten-Untertanen, bis Anfang Januar folgender Brief auf Hoch-Vrazel abgeliefert wurde:
AN IHRE SCHRECKLICHEN HOHEITEN AYFA UND SHARN-MES,
Souveräne Herren der Höhen und Tiefen, Monarchen der unendlichen Hölle, Mutter und Vater aller Firvulag und unangefochtene Beherrscher der bekannten Welt.
GRÜSSE VON SUGOLL, dem Herrn des Feldbergs und
Ersten unter jenen, die man Heuler nennt, Eurem gehorsamen Vasallen. Darf ich Euch in aller Demut auffordern, Euch mit mir über meine Hochzeit zu freuen, bei der die höchst erhabene kreative Lady Katlinel die Dunkeläugige, ehemals
bei den Tanu Mitglied der Hohen Tafel, sich herabließ, meine Gemahlin zu werden, wofür Lob und Dank sei Teah der Allmächtigen.
Erfahret nun, Hoheiten, von einer ernsten Angelegenheit, die meine Aufmerksamkeit viele Monate lang in Anspruch genommen und kürzlich eine klare Entscheidung gefunden hat: ln der Zeit vor dem letzten Großen Wettstreit kam in mein Land eine Expedition von Menschen im Auftrag Eures beweinten Vorgängers Yeochee IV., das legendäre Schiffsgrab suchend. Ein Wissenschaftler aus dieser Gruppe gab mir Informationen, die sich als von lebenswichtiger Bedeutung für mein Volk erwiesen haben.
Nämlich: Daß unsere wichtigsten Siedlungen in und um die Wasserhöhlen des Feldbergs unglücklicherweise in der Nähe von Lagern radioaktiver Minerale angelegt wurden. Während der Jahrhunderte unseres Aufenthalts hier hat die Strahlung das Keimplasma meines Volkes angegriffen und Mutationen hervorgerufen, deren traurige Manifestationen nur zu gut bekannt sind.
Die Hypothese dieses Wissenschaftlers wurde später von einem anderen bestätigt, von Lord Greg-Donnet Genetik-Meister alias Gregory Prentice Brown, früher wohnhaft in Muriah und heute ein geehrter Bürger des Feldbergs, der unter den menschlichen Genetik-Spezialisten des Vielfarbenen Landes an Wissen hervorragte und einstmals ein mit hohem Ansehen verbundenes Amt an einer bekannten medizinischen Schule des Galaktischen Milieus innehatte.
Greg-Donnet hat während des letzten Monats eine Analyse unserer Situation unter besonderer Berücksichtigung einer möglichen Verbesserung vorgenommen. Ihr werdet mit uns frohlocken, Hoheiten, wenn ich Euch mitteile, daß es tatsächlich Hoffnung für unser armes leidendes Volk gibt. Bei einigen Personen ist es vielleicht möglich, ihnen durch eine modifizierte Technik mit der Tanu-»Haut« ein annähernd normales Aussehen zu verschaffen, wenn geeignete Heiler unter unsern früheren Feinden überredet werden können, mit uns zusammenzuarbeiten. Andere von unsern mutierten Untertanen müssen in die Zukunft blicken, in der es eine Normalisierung von noch ungeborenen Generationen durch die Ausmerzung von Faktoren, die Mißbildungen hervorrufen, mittels Genmanipulierung und anderen eugenischen Maßnahmen geben mag. Ja, einige dieser Maßnahmen können schon heute unter Eurem wohlwollenden Schutz in Angriff genommen werden.
Erfahret, Hoheiten, daß Greg-Donnet erklärt hat, wir müßten diesem gefährlichen Wohnort den Rücken kehren und in ein Land ziehen, das frei von radioaktiver Verseuchung ist. Wir haben uns daher entschlossen, unsern Herrschaftsbereich hier auf dem Feldberg zu verlassen, sobald der Regen aufhört, und uns Euch zu Hoch-Vrazel zu präsentieren - loyale Untertanen, die bereit sind, jedes Gebiet zu besetzen, das uns zur Neuansiedlung zuzuweisen Euch beliebt.
Erfahret weiter, daß Greg-Donnet rät, unserm Pool beschädigter Gene müsse normales Firvulag-Keimplasma zugeführt werden. Das soll eine zusätzliche Maßnahme zu den schwierigeren Gen-Manipulationen sein, die warten müssen, bis entsprechende Techniker ausgebildet worden sind. Aus diesem Grund schwören wir hiermit der alten Gegnerschaft ab, die einen sozialen und sexuellen Verkehr zwischen uns und unsern normalen Brüdern und Schwestern verbot.
Ich beabsichtige, zum diesjährigen Großen Liebesfest der Firvulag ein Kontingent von attraktiven Jungfrauen unserer distinguiertesten Familien zu führen, die aus den Reihen Eurer wackeren Burschen Ehemänner nehmen wollen. Die Mädchen werden natürlich mit den verlockendsten illusorischen Körpern geschmückt sein und eine reiche Mitgift aus den beträchtlichen materiellen Schätzen des Feldbergs mitbringen. Als weiteren Ausdruck unserer Zuneigung und Dankbarkeit sowie unseres guten Willens sind wir
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