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Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition)

Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition)

Titel: Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Sie ist unglaublich. Ich würde sagen, sie hat Sam etwa zwanzig Mails geschickt, seit ich sein Handy habe. Und die werden immer spleeniger. Wenigstens hat sie aufgehört, ihre Nachrichten direkt an Violet zu richten. Trotzdem schickt sie Kopien an seine Assistentin, als wollte sie jede Gelegenheit nutzen, um Sam zu erreichen. Und offensichtlich ist es ihr völlig egal, wer das liest.
    Warum muss sie ihre intimsten Gedanken eigentlich mailen? Wieso können sie das nicht nachts im Bett erledigen wie normale Leute?
    Heute Abend schwadronierte sie über diesen Traum, den sie letzte Nacht von ihm hatte, und dass sie sich von ihm erdrückt, aber gleichzeitig auch ignoriert fühlte. Und ob er sich darüber im Klaren sei, dass er »Gift« für sie wäre? Ob er sich darüber im Klaren sei, dass er » IHRE SEELE ZERRÜTTET «?
    Ich kann nicht anders, als ihr jedes Mal zu antworten. Diesmal schreibe ich:
    Bist DU dir darüber im Klaren, wie giftig du bist, Hexe Willow?
    Aber dann habe ich die Antwort gelöscht. Logischerweise.
    Das Frustrierendste ist, dass ich Sams Antworten nie zu sehen bekomme. Es gibt keine fortlaufende Korrespondenz. Sie fängt jedes Mal eine neue Mail an. Manchmal sind sie freundlich – wie gestern, da hat sie ihm eine geschickt, in der nur stand: »Weißt du eigentlich, dass Du ein wirklich, wirklich besonderer Mann bist, Sam?« Was ganz süß war. Doch in neun von zehn Fällen quengelt sie nur. Er tut mir richtig leid.
    Egal. Sein Leben. Seine Verlobte. Nicht mein Problem.
    »Liebling!« Magnus kommt herein und reißt mich aus meinen Gedanken.
    »Oh, hi!« Eilig stelle ich mein Handy aus. »Fertig mit der Arbeit?«
    »Lass dich nicht von mir stören.« Er deutet nickend auf mein Telefon. »Plauderst du mit den Mädels?«
    Ich lächle unverbindlich und stecke das Handy ein.
    Ich weiß, ich weiß, ich weiß. Das ist schlimm. Vor Magnus ein Geheimnis zu haben. Ihm nichts von dem Ring und dem Handy und alledem zu erzählen. Aber wie sollte ich damit jetzt anfangen? Wo sollte ich anfangen? Und vielleicht würde ich es bereuen. Was ist, wenn ich alles gestehe und einen Riesenstreit provoziere, und eine halbe Stunde später taucht der Ring auf, und ich hätte gar nichts sagen müssen?
    »Du kennst mich doch!«, sage ich schließlich und lache leise. »Worüber hast du heute Abend mit deinen Eltern gesprochen?« Eilig komme ich zu dem, was ich eigentlich wissen möchte, nämlich was seine Eltern von mir halten und ob sich ihre Meinung über mich geändert hat.
    »Ach, meine Eltern …« Er winkt ab und lässt sich aufs Sofa fallen. Er trommelt mit den Fingern auf der Armlehne herum und blickt ins Leere.
    »Alles okay?«, frage ich vorsichtig.
    »Mir geht es gut.« Er wendet sich mir zu, und die dunklen Wolken verziehen sich. »Kannst du dich noch an unsere erste Begegnung erinnern?«
    »Ja.« Ich erwidere sein Lächeln. »Natürlich.«
    Er fängt an, mein Bein zu streicheln. »Als ich dort ankam, erwartete ich die Knochenbrecherin. Aber dann warst du da.«
    Ich wünschte, er würde Ruby nicht immer eine Knochenbrecherin nennen. Das ist sie gar nicht. Sie ist hinreißend und süß und sexy, nur ihre Arme sind ein klitzekleines bisschen fleischig. Doch ich verberge meinen Anflug von Ärger und lächle weiter.
    »Du warst wie ein Engel in deiner weißen Uniform. In meinem ganzen Leben hatte ich noch nichts Begehrenswerteres gesehen.« Zielstrebig wandert seine Hand an meinem Bein hinauf. »Ich wollte dich, sofort und auf der Stelle.«
    Magnus erzählt diese Geschichte einfach zu gern, und ich höre sie auch zu gern.
    »Und ich wollte dich.« Ich beuge mich vor und beiße ihm sanft ins Ohrläppchen. »In dem Moment, als ich dich sah.«
    »Das weiß ich. Ich habe es gemerkt.« Er schiebt mein Top beiseite und fängt an, mit meiner nackten Schulter zu schmusen. »Hey, Poppy, lass uns irgendwann mal wieder in dieses Zimmer gehen«, flüstert er. »Das war der beste Sex, den ich je hatte. Du in dieser weißen Uniform, auf dieser Liege, mit diesem Massageöl … meine Güte …« 46 Er schiebt meinen Rock hoch, und wir taumeln beide vom Sofa auf den Teppich. Dass mein Handy piept, nehme ich kaum wahr.
    Erst später, als wir uns bettfertig machen und ich mich mit Bodylotion eincreme 47 , lässt Magnus die Bombe platzen.
    »Ach, Mum hat übrigens vorhin angerufen.« Er nuschelt wegen der Zahncreme. »Wegen dieses Hautspezialisten.«
    »Wie?«
    Er spuckt aus und wischt sich den Mund ab. »Paul. Unser Nachbar. Er kommt zur

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