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Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition)

Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition)

Titel: Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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niederschmetterndes kleines Lächeln. »Oder kommen alle meine Mails jetzt bei Jane an?«
    In meinem Handy sind 243 Mails für ihn. Und es werden immer mehr.
    »Na ja …« Ich nehme einen Schluck von meinem Cosmo, schinde verzweifelt Zeit. »Lustigerweise haben Sie tatsächlich einige Nachrichten bekommen. Ich dachte mir, ich wollte Sie in Deutschland nicht stören.«
    »Ach ja?« Er sieht mich interessiert an. »Was denn?«
    »Mh … dies und das. Oder möchten Sie lieber bis morgen warten?« Ich klammere mich an meine letzte Hoffnung.
    »Nein, sagen Sie es mir jetzt.«
    Ich kratze mich an der Nase. Wo soll ich anfangen?
    »Sam! Da sind Sie ja!« Ein dünner Mann mit Brille tritt an uns heran. Er blinzelt ziemlich schnell und hat eine große schwarze Mappe unterm Arm. »Es hieß, Sie könnten heute nicht kommen.«
    »Konnte ich auch nicht«, sagt Sam trocken.
    »Gut, gut!« Der dünne Mann zuckt vor Nervosität. »Nun, ich dachte, für den unwahrscheinlichen Fall, dass ich Sie doch hier treffe, bringe ich das hier mal mit.« Er drückt Sam die Mappe in die Hand, und der nimmt sie verblüfft entgegen. »Wenn Sie heute Abend einen Moment Zeit hätten – ich bin bis um zwei oder drei wach und gern bereit, von zu Hause zu skypen … Einiges davon ist etwas radikal, aber … egal! Ich finde, was Sie da vorhaben, ist eine tolle Sache. Und falls ein Jobangebot dahinterstehen sollte … denken Sie an mich. Okay. Also … ich will Sie nicht länger aufhalten. Danke, Sam!« Und damit taucht er wieder in der Menge unter.
    Einen Moment lang sagen wir beide nichts. Sam, weil er zu verdutzt ist, und ich, weil ich mir überlege, wie ich darauf reagieren soll.
    »Was hatte das denn zu bedeuten?«, sagt Sam schließlich. »Haben Sie eine Idee? Habe ich irgendwas nicht mitbekommen?«
    Nervös lecke ich mir die Lippen. »Da war etwas, was ich Ihnen sagen wollte.« Ich lache laut und hell. »Es ist eigentlich ganz komisch …«
    »Sam!« Eine große Frau mit dröhnender Stimme unterbricht mich. »Wie schön , dass wir Sie für den Fun Run gewinnen konnten!« O mein Gott, das muss Rachel sein.
    »Fun Run?« Sam wiederholt die Worte, als wären sie ihm ein Gräuel. »Nein. Tut mir leid, Rachel. Ich mache keine Fun Runs. Ich will gern was spenden, wenn andere Leute rennen. Es wird ihnen guttun …«
    »Aber Ihre E-Mail!« Sie starrt ihn an. »Wir haben uns so gefreut, dass Sie teilnehmen wollten! Keiner konnte es glauben! Dieses Jahr laufen wir alle kostümiert als Superhelden«, fügt sie begeistert hinzu. »Ich habe Ihnen ein Superman-Kostüm reserviert.«
    »E-Mail?« Sam sieht verwirrt aus. »Welche E-Mail?«
    »Diese nette Mail, die Sie geschickt haben! War es nicht am Freitag? Oh, und tausend Dank für die E-Card, die Sie der kleinen Chloe geschickt haben.« Rachel spricht ganz leise und tätschelt Sams Hand. »Sie war so gerührt. Den meisten Chefs wäre es egal , wenn der Hund einer Assistentin stirbt, aber dass Sie ihr eine so nette Beileids-E-Card geschickt haben mit einem Gedicht und allem Drum und Dran …« Sie macht ganz große Augen. »Nun. Wenn ich ehrlich sein soll, waren wir doch alle ziemlich erstaunt!«
    Meine Wangen brennen. Die E-Card hatte ich schon wieder vergessen.
    »Eine Beileids-E-Card für einen Hund«, sagt Sam schließlich mit merkwürdiger Stimme. »Ja, da staune ich aber selbst.«
    Er starrt mich unverhohlen an. Das ist nicht die allerfreundlichste Miene. Tatsächlich ist mir, als sollte ich mich zurückziehen, nur weiß ich nicht, wohin.
    »Oh, Loulou!« Plötzlich winkt Rachel durch den Raum. »Entschuldigen Sie mich, Sam …« Sie macht sich auf den Weg, schiebt sich durch die Menge, lässt uns allein zurück.
    Schweigend stehen wir da. Sam mustert mich, ohne mit der Wimper zu zucken. Er wartet darauf, dass ich anfange.
    »Ich dachte …« Ich schlucke fest.
    »Ja?« Seine Stimme klingt harsch und unnachgiebig.
    »Ich dachte, Sie würden vielleicht gern an einem Fun Run teilnehmen.«
    »Dachten Sie.«
    »Ja. Dachte ich.« Meine Stimme ist vor Nervosität ganz heiser. »Ich meine … das macht doch Spaß! Also dachte ich, ich antworte für Sie. Nur um Ihnen Zeit zu sparen.«
    »Sie haben eine Mail geschrieben und sie mit meinem Namen gezeichnet?«, sagt er mit drohender Stimme.
    »Ich wollte doch nur helfen!«, sage ich eilig. »Ich wusste, dass Sie keine Zeit hatten, und diese Leute haben gefragt und gefragt, und da dachte ich …«
    »Das mit der E-Card waren Sie dann wohl auch, was?« Er schließt

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