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Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition)

Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition)

Titel: Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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grinst. »Sagen Sie nicht, Sie haben Ihren Fahrer reingeschickt, um nachzusehen, wann die Reden vorbei sind.«
    »Dazu kann ich mich unmöglich äußern.« Sir Nicholas zwinkert ihm zu. »Haben Sie meine Mail bekommen?«
    »Haben Sie meine bekommen?«, entgegnet Sam und spricht ganz leise. »Sie haben Richard Doherty für den diesjährigen Dealmaker Award nominiert?«
    »Er ist ein großes junges Talent, Sam«, sagt Sir Nicholas und wirkt etwas erstaunt. »Erinnern Sie sich an seine Arbeit bei Hardwicks letztes Jahr? Er hat etwas Anerkennung verdient.«
    »Sie haben den Deal mit Ryan Energy eingefädelt. Nicht er.«
    »Er hat mir geholfen«, erwidert Sir Nicholas. »Er hat mir in vielerlei Hinsicht geholfen. Manches davon …immateriell.«
    Einen Moment starren sie einander an. Beide sehen sie aus, als müssten sie sich ein Lachen verkneifen.
    »Sie sind unverbesserlich«, sagt Sam schließlich. »Ich hoffe, er ist Ihnen dankbar. Okay, Sie wissen, dass ich gerade wieder aus Deutschland zurück bin? Es gibt da einiges, was wir besprechen sollten.«
    Er hat mich total aus dem Gespräch gedrängt, aber das macht mir eigentlich nichts aus. Wirklich. Vielleicht sollte ich mich davonschleichen, solange ich noch Gelegenheit dazu habe.
    »Sam, seien Sie doch so nett und stellen Sie mir Ihre Freundin vor«, dringt Sir Nicholas in meine Gedanken, und ich lächle nervös.
    Offensichtlich verspürt Sam keinen Drang danach, mich Sir Nicholas vorzustellen. Allerdings scheint er ein höflicher Mensch zu sein, denn nach etwa dreißig Sekunden inneren Kampfes 69 sagt er: »Sir Nicholas, Poppy Wyatt. Poppy, Sir Nicholas Murray.«
    »Wie geht es Ihnen?« Ich schüttle seine Hand, versuche nicht preiszugeben, wie aufgeregt ich bin. Wow. Ich und Sir Nicholas Murray. Plaudernd im Savoy. Ich überlege mir jetzt schon Möglichkeiten, es Antony gegenüber ins Gespräch einzuflechten.
    »Sind Sie bei Johnson Ellison oder bei Greene Retail?«, erkundigt sich Sir Nicholas freundlich.
    »Weder noch«, sage ich unbehaglich. »Eigentlich bin ich Physiotherapeutin.«
    »Eine Physiotherapeutin!« Seine Miene hellt sich auf. »Wie wunderbar! Die medizinische Kunst, die am meisten unterschätzt wird, wie ich finde. Ich gehe wegen meines Rückens zu einem hervorragenden Burschen in der Harley Street, auch wenn er es noch nicht ganz hinbekommen hat …« Er verzieht leicht das Gesicht.
    »Sie sollten zu Ruby gehen«, sage ich weise nickend. »Meine Chefin. Die ist unglaublich. Ihre Tiefengewebsmassage bringt erwachsene Männer zum Weinen.«
    »Verstehe.« Sir Nicholas zeigt offenbar Interesse. »Haben Sie eine Karte?«
    Ja! Ruby hat uns allen Visitenkarten drucken lassen, als wir anfingen, und ich bin noch nie nach einer gefragt worden. Kein einziges Mal.
    »Bitteschön.« Ich greife in meine Tasche und zücke lässig eine Karte, als würde ich das ständig machen. »Wir sitzen in Balham. Das ist südlich der Themse, vielleicht kennen Sie es …«
    »Balham kenne ich gut.« Er zwinkert mir zu. »Meine erste Wohnung in London war auf dem Bedford Hill.«
    »Gibt’s ja nicht!« Fast fällt mir mein Häppchen aus dem Mund. »Na, jetzt müssen Sie aber definitiv zu uns kommen.«
    Ich kann es nicht glauben. Sir Nicholas Murray oben auf dem Bedford Hill. Mein Gott, da kann man es mal wieder sehen. Man fängt in Balham an und endet mit dem Ritterschlag. Das ist doch eigentlich ganz inspirierend.
    »Sir Nicholas.« Der Mann mit der olivfarbenen Haut ist aus dem Nichts aufgetaucht und gesellt sich zu uns. »Wie schön, Sie hier zu sehen! Immer eine Freude. Wie steht es in der Downing Street? Haben Sie das Geheimnis des Glücks schon ergründet?«
    »Wir sind noch dabei.« Sir Nicholas lächelt ihn entspannt an.
    »Nun, es ist mir eine Ehre. Eine große Ehre. Und Sam.« Der Mann mit der olivfarbenen Haut klopft ihm auf die Schulter. »Mein wichtigster Mann. Wir könnten nicht tun, was wir tun, wenn du nicht wärst.«
    Entrüstet starre ich ihn an. Gerade eben hat er Sam noch einen »Querpisser« genannt.
    »Danke, Justin.« Sam lächelt angestrengt.
    Das ist Justin Cole. Ich hatte recht. Im richtigen Leben wirkt er genauso spöttisch wie in seinen Mails.
    Gerade will ich Sir Nicholas fragen, wie der Premierminister eigentlich so ist, als ein junger Mann nervös an uns herantritt.
    »Sam! Entschuldigen Sie, wenn ich störe. Ich bin Matt Mitchell. Danke, dass Sie sich freiwillig gemeldet haben. Es wird sich sehr positiv auf unser Projekt auswirken, Sie mit an Bord

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