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Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition)

Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition)

Titel: Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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kurz die Augen. »Du meine Güte. Gibt es noch irgendwas, in das Sie sich eingemischt haben?«
    Am liebsten würde ich den Kopf in den Sand stecken wie ein Vogel Strauß. Aber ich kann es nicht. Ich muss es ihm sagen, schnell, bevor sonst irgendjemand ihn darauf anspricht.
    »Okay. Ich hatte da noch so eine … eine andere Idee«, flüstere ich. »Leider haben einige es etwas übertrieben, und jetzt mailen alle deswegen und denken, es ginge um einen neuen Job …«
    »Einen neuen Job?« Er starrt mich an. »Wovon reden Sie da?«
    »Sam.« Ein Mann klopft ihm im Vorübergehen auf die Schulter. »Schön, dass Sie Interesse haben, mit nach Island zu kommen. Ich melde mich dann.«
    » Island ?« Sams Gesicht zuckt vor Schreck.
    Das mit der Island-Reise hatte ich auch schon wieder vergessen. 68 Doch mir bleibt nur Zeit für ein weiteres reumütiges Lächeln, weil Sam schon wieder angesprochen wird.
    »Sam. Okay, ich weiß nicht, was hier los ist.« Es ist ein Mädchen mit Brille und einer sehr eindringlichen Art zu sprechen. »Ich weiß nicht, ob Sie uns zum Narren halten oder was …« Sie wirkt etwas gestresst und streicht sich dauernd die Haare aus der Stirn. »Jedenfalls … hier ist mein Lebenslauf. Sie wissen , wie viele Ideen ich in diese Firma eingebracht habe, aber wenn wir hier alle durch immer mehr gottverdammte Reifen springen müssen, dann … nun denn, Sam. Ihre Entscheidung.«
    »Elena …« Fassungslos sucht Sam nach Worten.
    »Lesen Sie einfach. Es steht alles da drinnen.« Sie stakst davon.
    Einen Herzschlag lang ist alles still, dann fährt Sam herum, mit derart undurchsichtiger Miene, dass mir ganz anders wird.
    »Fangen Sie ganz vorn an. Was haben Sie getan?«
    »Ich habe eine E-Mail verschickt.« Ich scharre mit dem Fuß, fühle mich wie ein unartiges Kind. »Von Ihnen.«
    »An wen?«
    »An alle in der Firma.« Ich winde mich, als ich die Worte ausspreche. »Ich wollte nur, dass sich alle … angespornt und ermutigt fühlen. Also habe ich gesagt, wer Ideen hat, soll sie schicken. An Sie.«
    »Das haben Sie verschickt ? Unter meinem Namen ?«
    Er sieht so wütend aus, dass ich ängstlich zurückweiche.
    »Es tut mir leid«, sage ich atemlos. »Ich dachte, es wäre eine gute Idee. Aber jetzt denken einige, sie sollen gefeuert werden, und andere denken, Sie suchen hintenrum jemanden für einen neuen Job. Letztlich sind alle ein bisschen durchgedreht … Tut mir leid«, ende ich lahm.
    »Sam, ich habe Ihre Mail bekommen!« Ein Mädchen mit Pferdeschwanz unterbricht uns eifrig. »Dann sehen wir uns also bei der Tanzstunde.«
    »W…« Sam rollt mit den Augen.
    »Vielen Dank für die Unterstützung. Bisher sind Sie mein einziger Schüler! Bringen Sie bequeme Kleidung und weiche Schuhe mit, okay?«
    Ich sehe Sam an und schlucke angesichts seiner Miene. Ihm scheint es buchstäblich die Stimme verschlagen zu haben. Was hat er gegen Tanzstunden? Er wird auf seiner Hochzeit tanzen müssen, oder? Er sollte dankbar sein, dass ich ihn angemeldet habe.
    »Klingt doch super!«, sage ich aufmunternd.
    »Dann sehen wir uns nächsten Dienstagabend, Sam!«
    Als sie im Gewühl verschwindet, verschränke ich die Arme, bereit, ihm zu erklären, dass ich ihm einen Riesengefallen getan habe. Doch als er sich zu mir umdreht, ist seine Miene derart versteinert, dass ich richtig Schiss kriege.
    »Wie viele Mails genau haben Sie in meinem Namen verschickt?« Er klingt ruhig, was nicht unbedingt ein gutes Zeichen ist.
    »Ich … nicht viele«, stottere ich. »Ich meine … nur ein paar. Ich wollte nur helfen …«
    »Wären Sie meine Assistentin, würde ich Sie auf der Stelle feuern und vermutlich anzeigen.« Er spuckt die Worte aus, als wäre er ein Maschinengewehr. »So wie es aussieht, kann ich nur mein Handy einfordern und Sie bitten, dass Sie …«
    »Sam! Gott sei Dank, ein freundliches Gesicht!«
    »Nick.« Sams Miene ändert sich augenblicklich. Seine Augen leuchten, und die eisige Miene scheint zu schmelzen. »Schön, Sie zu sehen. Ich wusste gar nicht, dass Sie kommen wollten.«
    Ein Mann von Mitte sechzig, im Nadelstreifenanzug über einem bunten Hippiehemd, erhebt sein Glas in unsere Richtung. Ich erhebe meins ebenfalls, ehrfurchtsvoll. Sir Nicholas Murray! Als ich die Firma gegoogelt habe, bin ich auf Fotos von ihm mit dem Premierminister und Prince Charles und sonst wem gestoßen.
    »Freiwillig lasse ich keine Party aus«, sagt Sir Nicholas freundlich. »Ich hab die Reden verpasst, oder?«
    »Perfektes Timing.« Sam

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