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Kein Lord wie jeder andere (German Edition)

Kein Lord wie jeder andere (German Edition)

Titel: Kein Lord wie jeder andere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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mich.«
    Ohne ein weiteres Wort küsste er sie. Mit der Zunge drang er in ihren Mund ein, presste die Finger gegen ihre Mundwinkel, damit sie ihn weiter öffnete.
    So küsste kein Mann, der nur ein wenig flirten wollte; dieser Mann wollte in ihr Bett. Auch wenn Zeit und Ort ungünstig waren, pochte das Verlangen in ihr.
    »Wir sollten aufhören«, hauchte sie.
    »Warum?«
    Beth wollte kein Grund einfallen. Ich bin Witwe, habe längst meine Unschuld verloren. Warum sollte ich nicht einen gut aussehenden Mann küssen? Ein wenig fleischliche Lust kann mir nicht schaden.
    Begehrlich schob sie die Hand zwischen seine Schenkel, um seine Erektion zu spüren.
    »Mmm.« Er verzog die Lippen zu einem Lächeln. »Möchten Sie ihn anfassen?«
    Ja, gerne , sprach die Schamlose in ihr. »Ich höre das Porzellan schon zerbrechen.«
    »Was?«, fragte er stirnrunzelnd.
    »Nichts für ungut. Sie sind ein Schuft und ein Filou, und ich genieße jeden Moment.«
    »Ich weiß nicht, was Sie meinen.«
    Sie nahm sein Gesicht in die Hände. »Schon gut, verzeihen Sie mir.«
    Ihre Lippen waren schon wund und geschwollen. Sie küsste seine Unterlippe, leckte seine Mundwinkel so, wie er es zuvor bei ihr getan hatte. Daraufhin jagte er ihre Zunge, bannte sie in ihrem Mund und leckte sie ausgiebig.
    Er möchte, dass ich ihn ganz ohne jede Scham in meinem Bett willkommen heiße.
    Für Beth war das eine fremde, unbekannte Welt. Hinter halb geschlossenen Vorhängen hatte sie höchstens einmal einen kurzen Blick auf diese Welt der diamantbehängten, lächelnden Damen und der in Zigarrenrauch gehüllten Herren werfen können. So viele Häuser, so viele Fenster, so viel Wärme, und zum ersten Mal war auch sie eingeladen.
    Unerwartet wurde die Tür aufgestoßen, und Isabella stand in einem blauen Seidennachthemd auf der Schwelle. Beth wollte sich von Ian lösen, doch er hielt sie fest.
    Verschlafen sah sich Isabella um. »Ian, was spielst du hier im Morgengrauen Gilbert und Sullivan? Ich dachte, ich träume.«
    Mit glühenden Wangen rutschte Beth von Ians Schoß. »Es tut mir leid, Isabella, wir wollten dich nicht wecken.«
    Isabella riss überrascht die Augen auf. »Mir tut es gleichfalls leid – dass ich euch gestört habe.«
    Gott sei Dank, trage ich ein Korsett!, dachte Beth. Ihre Brustwarzen stachen gegen den Stoff, doch die Korsettstäbe verbargen die erregten Spitzen.
    Ian blieb sitzen. Den Ellbogen aufs Klavier gestützt, studierte er die Wand hinter Isabella.
    »Wirst du zum Frühstück bleiben, Ian? Ich bemühe mich auch, die Augen so lange offen zu halten.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich bin gekommen, um Beth eine Nachricht zu übermitteln.«
    »Ach ja?«, fragte Beth. Warum war es ihr gar nicht in den Sinn gekommen, nach dem Grund seines Besuchs zu fragen?
    »Von Mac.« Ian starrte unverwandt auf die Wand. »Er lässt ausrichten, dass er in drei Tagen mit dem Unterricht beginnen kann. Zuvor will er noch ein Gemälde vollenden.«
    Ehe Beth etwas sagen konnte, ergriff Isabella das Wort. »Wirklich? Dabei ist mein Gemahl doch sonst immer so gut darin, zwei Dinge gleichzeitig zu erledigen.« Isabellas Stimme klang angespannt.
    »Cybele steht ihm Modell«, antwortete Ian. »Mac möchte Beth nicht in Cybeles Nähe wissen.«
    Isabellas Augen bekamen einen schmerzvollen Ausdruck. »Bei mir hat es ihn damals nie gekümmert.«
    Ian schwieg, und so konnte Beth nicht umhin nachzufragen. »Ist diese Cybele denn so schrecklich?«
    »Sie ist eine Hure mit einem obszönen Mundwerk«, sagte Isabella. »Mac hat sie mir kurz nach unserer Hochzeit vorgestellt, um mich zu schockieren. Er hat mich gern schockiert. Es wurde sozusagen zu seinem Lebensinhalt.«
    Als ginge ihn das Gespräch nicht länger etwas an, starrte Ian nun aus dem Fenster. Isabellas Fröhlichkeit war dahin, sie sah nur noch traurig und müde aus.
    »Also gut, Ian, wenn du partout nicht zum Frühstück bleiben willst, gehe ich wieder ins Bett. Au revoir.« Sie verließ den Salon und ließ die Tür hinter sich offen.
    Beth sah ihr hinterher, ihr gefiel nicht, wie unglücklich Isabella aussah. »Können Sie wirklich nicht zum Frühstück bleiben?«, fragte sie ihn.
    Er schüttelte den Kopf und erhob sich. War er nun froh, gehen zu können, oder wäre er gern noch geblieben? »Mac erwartet mich im Atelier. Wenn ich nicht komme, sorgt er sich.«
    »Ihre Brüder kümmern sich ja rührend um Sie.« Beth verspürte einen Stich; sie war sehr einsam aufgewachsen, und niemand hatte sich je um sie

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