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Kein Lord wie jeder andere (German Edition)

Kein Lord wie jeder andere (German Edition)

Titel: Kein Lord wie jeder andere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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zerschnittenes Gesicht und seine Frau lag tot am Boden.«
    Beth erbleichte. »Wie schrecklich.« Sie hatte die tiefe Narbe auf Camerons Wange gesehen.
    »Ja, das ist es. Hätten die MacKenzies die Frauen in Ruhe gelassen, dann wären heute noch alle am Leben.«
    »Waren Sie mit den Damen bekannt?«, fragte Beth. »Verfolgen Sie die MacKenzies, um sich für deren Tod zu rächen?«
    Fellows sah sie überrascht an. »Nein, ich kannte keine von ihnen. Besagte Damen stammten aus einer höheren Gesellschaftsschicht.«
    »Aber jemand, der Ihnen am Herzen lag, ist durch die MacKenzies zu Schaden gekommen.«
    Der Ausdruck auf seinem Gesicht bestätigte ihren Verdacht. »Durch die sind schon so viele zu Schaden gekommen, ich bezweifle, dass Sie sich erinnern würden.«
    »Und wegen dieser Kränkung wollen Sie Ian den Holborn-Mord anhängen?«
    Fellows packte Beth am Arm. »Lord Ian hat die Frau umgebracht, Mrs Ackerley. Merken Sie sich das gut. Man hätte diesen Mann nie aus der Anstalt lassen sollen, er ist vollkommen verrückt, und ich werde es beweisen. Ich werde ihm die Morde an Sally Tate und Lily Martin nachweisen und ihn dann für immer wegsperren, denn nichts anderes verdient dieser Mann.«
    Vor Zorn war der Inspektor rot angelaufen, seine Lippen bebten. Auf einmal war Beths Neugier geweckt, denn offenbar hegte dieser Mann einen jahrelangen Groll gegen die MacKenzies. Was mochten sie ihm angetan haben, dass er sie so entschieden bekämpfte?
    Von Weitem hörte Beth Gebrüll, das näher kam. Als sie sich umdrehte, sah sie die große Gestalt Ian MacKenzies auf sich zustürmen. In der Hand hielt er einen Spazierstock, die Wut war jedem seiner Schritte anzumerken. Der Wind blies Ian den Hut vom Kopf, im selben Moment warf er den Stock beiseite und riss Fellows von Beth weg.
    »Ich hatte Sie gewarnt, lassen Sie die Finger von ihr.«
    »Ian, nicht.«
    Beim letzten Zusammentreffen hatte Ian den Inspektor ordentlich am Kragen gepackt und durchgeschüttelt. Diesmal schlossen sich seine Hände fest um Fellows’ Kehle. »Wenn Sie sie nicht in Ruhe lassen, bringe ich Sie um.«
    »Ich versuche nur, sie vor Abschaum wie Ihnen zu retten.«
    Ian stieß solch einen Wutschrei aus, dass Beth einen Schritt zurückwich.
    »Ian!« Mac MacKenzie kam über den Rasen gerannt und packte seinen Bruder am Arm. »Curry, hilf mir doch, verdammt noch mal.«
    Ein schlanker, drahtiger Mann schlang die Hände um Ians riesigen Arm; beinahe sah es aus, als würde ein Hund versuchen, einen Baum auszureißen. Mac brüllte Ian etwas ins Ohr, doch der nahm keine Notiz von ihm.
    Allmählich bildete sich eine Menschentraube. Die Pariser Oberschicht beim Morgenspaziergang, Kindermädchen mit ihren Zöglingen und Bettler, alle kamen sie näher, um einen Blick auf den verrückten Engländer zu werfen, der mitten im Park diesen Radau veranstaltete.
    Unter lautem Fluchen riss und zerrte Mac Ians Hände von Fellows’ Gurgel. Als er endlich frei war, sank der Inspektor auf die Knie, rappelte sich aber sogleich wieder auf. Feuchte Grasflecken zierten die Hose, der Kragen war zerrissen und der Hals gerötet.
    »Ich kriege Sie noch«, keuchte Fellows. »So wahr mir Gott helfe, ehe Sie sich versehen, werden Sie am Galgen baumeln.« Ihm stand der Schaum vorm Mund. »Ich werde Sie vernichten und Ihrem Bruder ins Gesicht spucken, wenn er um Gnade fleht.«
    »Fick dich!«, brüllte Ian.
    Beth schlug die Hände vors Gesicht. Und Katie bot Maulaffen feil, während Curry und Mac Ian mit vereinten Kräften von Fellows wegzerrten.
    Ian war blau angelaufen, Tränen rollten ihm über die Wangen. Er begann zu husten, als Curry ihm gegen die Brust schlug.
    »Sie müssen aufhören, Sir«, sagte Curry rasch. »Sie müssen aufhören, sonst ist es aus mit der frischen Luft. Dann sitzen Sie wieder in diesem Drecksloch und sehen Ihre Brüder nie wieder. Und das Schlimmste daran ist, dass ich diesmal nicht mit von der Partie sein werde.«
    Abermals hustete Ian, doch noch immer kämpfte er wie ein Tier, das nicht begreifen wollte, dass es bereits verloren hatte. Mac trat vor Ian und hielt sein Gesicht fest.
    »Ian, sieh mich an.«
    Ian versuchte auszuweichen, alles zu tun, nur um den Bruder nicht direkt ansehen zu müssen.
    »Sieh mir in die Augen, verdammt.«
    Gewaltsam öffnete Mac Ians Augen, bis sich ihre Blicke trafen.
    Ian hielt inne. Er rang nach Atem, Tränen flossen ihm übers Gesicht, doch er war ganz still geworden und starrte wie gebannt in Macs Augen.
    Mac löste seinen Griff,

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