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Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)

Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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das befreite Lachen tat richtig gut.
    »Manchmal denke ich, mit den Typen ruinier ich mir meine Zukunft«, meinte Kissy niedergeschlagen. »Dann nehme ich mir fest vor, mich zu bessern. Schwupps steht im nächsten Augenblick wieder so ein Womanizer vor mir, mit breiten Schultern, einem Mordsbizeps und schmalen Hüften, und ich bring es nicht übers Herz, nein zu sagen.«
    »Wie bei Mr. Lufthansa?«
    Kissy schnalzte mit der Zunge. »Er hat dieses Grübchen – genau hier.« Sie deutete auf ihr Kinn. »Dieses Grübchen hatte es mir angetan, der Rest war eher Durchschnitt. Sehen Sie, das ist mein Problem, Fleur – ich finde immer irgendwas Attraktives an einem Mann. Damit hab ich mir schon vieles vermasselt.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Die Misswahl beispielsweise.«
    »Die Misswahl?«
    »Mmmh. Miss America. Meine Mommy und mein Dad haben eine Menge in mich investiert, damit ich in Atlantic City dabei sein konnte.«
    »Und Sie haben es nicht geschafft?«
    »Oh doch, den Titel Miss South Carolina habe ich spielend gewonnen. Aber in der Nacht vor der Wahl zur Miss America beging ich eine Indiskretion.«
    »War es ein scharfer Typ?«, erkundigte sich Fleur.
    »Zwei sogar. Beides Jurymitglieder. Natürlich nicht gleichzeitig. Nee, also so nicht. Einer war US-Senator und der andere eine große Nummer bei den Dallas Cowboys. Sie senkte die Lider. »Große Güte, Fleur, der hatte ein Mordsding in der Hose.«
    »Ihr wurdet erwischt?«
    »In flagranti. Ich hab noch immer eine Riesenwut im Bauch. Ich wurde rausgeschmissen, aber die beiden blieben in der Jury. Na, wie finden Sie das? Solche Scheißtypen sitzen in der Jury für den weltweit größten Schönheitswettbewerb.«
    Fleur fand das grob unfair, und das sagte sie Kissy auch.
    »Na ja, auf dem Autostopp nach Charleston lernte ich dann diesen Lkw-Fahrer kennen, der aussah wie John Travolta. Er nahm mich mit nach New York und besorgte mir ein bezahlbares Zimmer, wo ich nicht belästigt wurde. Ich fand einen Job in einer Kunstgalerie, unterdessen wartete ich auf meinen großen Durchbruch. Aber ich sag Ihnen ganz ehrlich, so langsam geb ich die Hoffnung auf.«
    »Die Konkurrenz schläft nicht.« Fleur schenkte Kissy nach.
    »Es liegt nicht an der Konkurrenz«, gab Kissy ungehalten zurück. »Ich bin außergewöhnlich talentiert. Und ich liebe die Dramen von Tennessee Williams. Manchmal denke ich, er hat mir diese verrückten Frauentypen auf den Leib geschrieben.«
    »Und wo liegt das Problem?«
    »Das Schwierigste ist, überhaupt einen Vorsprechtermin zu bekommen. Sobald die Regisseure mich sehen, ist es aus. Dann heißt es, ich entspreche äußerlich nicht dem gesuchten Typ, was im Klartext letztlich bedeutet: Ich bin zu klein, und meine Möpse sind zu groß, und ich sehe aufreizend frivol aus. Und das ärgert mich maßlos. Ich hätte mit Bestnoten abgeschnitten, wenn ich das College beendet hätte. Ich verrat Ihnen was, Fleur, attraktive Frauen wie Sie, mit langen Beinen und hohen Wangenknochen und dem ganzen Schnickschnack, vermögen sich gar nicht vorzustellen, wie wir uns manchmal fühlen.«
    Fleur, deren Attraktivität mittlerweile gegen null tendierte, schluckte. »Kissy, ich finde Sie bildhübsch. Ich wollte immer so klein und zierlich sein wie Sie.«
    Beide fingen an zu giggeln, als fänden sie das wahnsinnig witzig. Fleur stellte fest, dass die Champagnerflasche leer war, und begab sich auf Pfadfindermission. Als sie mit einer vollen Flasche zurückkehrte, war das Bad leer.
    »Kissy?«
    »Ist er weg?«, drang ein lautes Flüstern aus dem Duschvorhang.
    »Wer?«
    Kissy schob den Vorhang beiseite und stieg aus der Duschwanne. »Irgendjemand war auf dem Klo. Ich glaube, es war Frank, dieses Stinktier.«
    Sie setzten sich wieder auf den Boden. Kissy schob die lakritzschwarzen Locken hinter die Ohren und musterte Fleur gedankenvoll. »Möchtest du darüber reden?«, fragte sie vertraulich.
    »Worüber?«
    »Ich bin schließlich nicht blind. Ich sitze hier in einem Hotelbadezimmer mit einer Frau zusammen, die früher ein weltberühmtes Topmodel war und eine vielversprechende junge Schauspielerin. Diese Frau verschwand spurlos von der Bildfläche, nachdem hochinteressante Gerüchte über ihre Liaison mit einem von Hollywoods Megastars laut wurden. Taub bin ich auch nicht.«
    »Hatte ich auch nicht angenommen.« Fleur fuhr mit dem Fingernagel über den Rand der Badematte.
    »Und? Sind wir jetzt Freundinnen oder nicht? Ich hab dir intime Details aus meinem Leben erzählt,

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