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Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)

Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Schwerstkriminellen.«
    Er ließ ihr Handgelenk los, und sie rappelte sich auf. Mist, so hatte sie sich ein Wiedersehen mit ihm bestimmt nicht vorgestellt. Mit Senfflecken auf den weißen Shorts und strähnigem Pferdeschwanz. Warum konnte sie nicht mit funkelnden Diamanten behängt auf den Stufen des Kasinos von Monte Carlo stehen, an einem Arm einen europäischen Prinzen, an dem anderen Lee Iacocca?
    »Ich drehe gerade einen neuen Caliber-Film«, sagte er. »Bird Dog erblindet, folglich muss ich lernen, den Colt am Klang zu erkennen.« Er rieb sich die schmerzende Schulter und stand auf. »Seit wann bist du so ein fürchterlicher Angsthase?«
    »Du hast gut reden. Ich hab dich unweigerlich für irgendeinen flüchtigen Serienmörder gehalten. Wie du dich hinter dieser Sanddüne hervorgeschlichen hast, als hättest du eben jemanden vergewaltigt und verscharrt.«
    »Wenn du mir ein Veilchen verpasst hast …«
    »Das will ich doch schwer hoffen.«
    »Verdammt, Flower …«
    Blöderweise lief wieder einmal nichts so, wie sie es sich insgeheim ausgemalt hatte. Sie hatte die herablassend Coole demonstrieren wollen, die sich nur noch dunkel an ihn erinnerte. »So, so, du machst deinen nächsten Caliber-Film. Wie viele Frauen legst du denn dieses Mal flach?«
    »Bird Dog wird sensibler.«
    »Die Rolle ist dir förmlich auf den Leib geschneidert.«
    »Werd nicht zynisch, ja?«
    Plötzlich verlor sie die Nerven. Sie stand wieder im Regen vor Johnny Guy Kellys Haus und fuhr Jake Koranda über den Mund, nachdem sie ihn mit ihrer Mutter erwischt hatte. »Du hast mich benutzt, weil du Angst um deinen Film hattest«, knirschte sie zwischen zusammengebissenen Kiefern hervor. »Ich war ein dummes, naives Kind, das sich nicht ausziehen mochte. Aber damit hat Mr. Superstars Anmache kurzen Prozess gemacht. Und plötzlich hab ich mir die Klamotten vom Leib gerissen, als gäbe es in meinem Leben nichts Schöneres. Hast du wenigstens einmal an mich gedacht, als man dir den Oscar überreichte?«
    Sie wollte ihm Schuldgefühle einimpfen. Stattdessen holte er zum Gegenschlag aus. »In erster Linie bist du das Opfer deiner Mutter und nicht meins. Klär das mit ihr. Zudem warst du nicht die Einzige, die geleimt wurde. Ich hab auch mein Fett abbekommen.«
    Ihre Wangen brannten vor Zorn. »Du! Willst du dich jetzt auch noch als Opfer darstellen?« Unbewusst holte sie mit dem Arm aus. Sie wollte nicht wieder zuschlagen, aber ihre Hand entwickelte fatalerweise ein Eigenleben.
    Er fing den Schwung ab, bevor sie ihn traf. »Wag es nicht.«
    »Sie nehmen besser Ihre Finger von ihr.« Eine vertraute Stimme drang von den Dünen her zu ihnen. Beide drehten sich um und entdeckten Michel. Schmächtig und gleichsam verloren stand er an dem endlos weiten Sandstrand.
    Jake lockerte seine Umklammerung, ließ Fleur jedoch nicht los. »Das hier ist eine Privatparty, also los, verschwinden Sie.«
    Michel kam näher. Er trug einen Baumwollblazer mit Madraskaro und darunter ein gelbes Netzhemd. Blonder Flaum bedeckte seine weich konturierten Wangen. »Komm mit mir ins Haus, Fleur.«
    Sie starrte ihren Bruder fassungslos an. Michel hatte sich zu ihrem selbsternannten Beschützer aufgeschwungen. Es war lachhaft. Einen halben Kopf kleiner als sie, provozierte er Jake Koranda, einen Brutalo mit blitzschnellen Reflexen.
    Jake verzog die sinnlichen Lippen. »Das ist eine Sache zwischen ihr und mir, also verschwinden Sie, oder muss ich ein bisschen nachhelfen?«
    Es klang wie eine Dialogzeile aus einem Caliber-Film, und sie hätte die Konfrontation an dieser Stelle beenden sollen … indes zögerte sie noch. Michel, ihr Beschützer. Würde er tatsächlich standhalten und sie verteidigen?
    »Mit dem größten Vergnügen«, antwortete Michel weich. »Aber Fleur kommt mit.«
    »Das könnte Ihnen so passen.«
    Michel schob demonstrativ die Hände in die Taschen seiner Shorts und blieb stehen. Rein körperlich hätte er Jake niemals das Wasser reichen können, also spielte er auf Zeit.
    Bird Dog war andere Gegner gewöhnt und fühlte sich in Gegenwart des blonden, mädchenhaft hübschen Mannes mit der sanften Stimme erkennbar unwohl. Seine Augen wurden schmal. »Ein Freund von dir?«, wandte er sich an Fleur.
    »Er ist …« Sie schluckte. »Das ist mein Bruder, Michael An…«
    »Ich bin Michel Savagar.«
    Jake musterte sie abwechselnd, wich einen Schritt zurück. Seine Mundwinkel zuckten. »Das hättet ihr mir gleich sagen können. Mehr als einen Savagar kann ich nicht

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