Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)
Teenies gewesen und Fleur von ihrer Mutter zu arrangierten Dates mit ihm verdonnert worden. Seitdem war es mit seiner Karriere stetig bergab gegangen, und er hatte Steuerschulden in Millionenhöhe.
»Hallo, Beauty.« Er ignorierte die hingehaltene Wange und küsste sie direkt auf den Mund. Seine Zunge streifte ihre Unterlippe. »Du hast doch nichts gegen ein paar ungeladene Gäste, oder?«
Neben ihm blitzte ein Licht auf. »Kommt drauf an.«
»He, wir reden übers Business, okay?« Er grinste und rieb mit der Hand über ihre Wirbelsäule, als wollte er inspizieren, ob sie einen BH trug. »Offensichtlich suchst du Klienten, und ich suche zufällig einen neuen Agenten. Vielleicht probiere ich es mal mit dir.«
»Ich glaube nicht, dass das so ideal wäre.« Sie wollte sich an ihm vorbeischieben und hielt mitten in der Bewegung inne. »Was meintest du eigentlich mit ›ein paar ungeladenen Gästen‹?« In ihrer Stimme schwang leise Panik.
»Belinda wartet in deinem Büro. Ich sollte dir das sagen.«
Fleur war drauf und dran, sich von ihrer eigenen Party zu verabschieden. Aber Kneifen nützte ohnehin nichts, zumal eine Konfrontation mit Belinda unausweichlich wäre.
Belinda stand mit dem Rücken zur Tür und betrachtete die Louise-Nevelson-Lithografie, die Fleur für ihr Büro gekauft hatte. Während Fleur die gerade Haltung ihrer zierlichen Mutter betrachtete, verspürte sie einen Hauch von Wehmut. Im Konvent hatte sie sich in Belindas Arme gestürzt und den Kopf in ihrer Halsbeuge vergraben. Belinda war ihr großes Idol gewesen. Sie hatte sie gegen die Nonnen verteidigt und ihr erzählt, dass sie das netteste Mädchen auf der ganzen Welt wäre.
»Es tut mir leid, Baby«, murmelte Belinda, weiterhin den Nevelson fixierend. »Ich weiß, dass du mich nicht hier haben willst.«
Fleur glitt hastig hinter ihren schützenden Schreibtisch. Sonst hätte sie ihre Mutter vermutlich doch noch umarmt. »Wieso bist du dann hergekommen?«
Belinda drehte sich um. Sie trug ein verspieltes eisblaues Kleid und blaue Satinpumps mit Knöchelriemchen. Das Outfit war zu jugendlich für eine Fünfundvierzigjährige, stand ihr jedoch ausgezeichnet. »Ich wollte ja wegbleiben. Seit der Geschichte mit den Rosen in der Orlani Gallery … Aber ich konnte nicht anders, ich musste kommen.«
»Was hat das mit den Rosen zu bedeuten?«
Belinda wühlte in ihrem strassbesetzten Abendtäschchen nach einer Packung Zigaretten. »Du hättest den Royale nicht demolieren dürfen.« Sie kramte ein goldenes Feuerzeug heraus und knipste es mit fahrigen Fingern an. »Alexi hasst dich.«
»Ist mir doch egal«, meinte Fleur kurz. »Alexi bedeutet mir nichts.«
»Ich wollte dir alles erzählen und dir reinen Wein einschenken«, bekannte Belinda weich. »Du glaubst nicht, wie oft ich mir vorgenommen hatte, dir zu gestehen, wer in Wahrheit dein Vater ist.« Ihr entrückter Blick glitt durch das Büro. »Wir lebten drei Monate im Garden of Allah zusammen. Errol Flynn war ein großer Star, Fleur. Unsterblich. Du hast sehr viel Ähnlichkeit mit ihm.«
Fleur schlug mit der flachen Hand auf die Schreibtischplatte. »Wie konntest du mich bloß anlügen? All die Jahre! Warum konntest du mir nicht die Wahrheit sagen? Stattdessen hab ich mir den Kopf zerbrochen, wieso mein Vater mich wegschickt.«
»Weil ich dir nicht wehtun wollte, Baby.«
»Deine Lügen sind schlimmer als alles andere. Die ganzen Jahre hab ich gedacht, es wäre meine Schuld, dass Alexi mich aus der Familie ausschloss.«
»Aber Baby, wenn ich ehrlich zu dir gewesen wäre, würdest du mich hassen.«
Ihre Mutter wirkte hilflos und zerknirscht, und Fleur mochte nichts mehr hören. Sie rang um Fassung. »Weswegen hat Alexi dich hergeschickt? Ich weiß genau, dass er die Finger im Spiel hat.«
Belinda lachte nervös auf. »Weil er glaubt, dass ich einen negativen Einfluss auf dich habe. Ist das nicht verrückt, Baby? Als ich dich mit den Rosen in der Galerie sah, wusste ich, er will, dass ich zu dir gehe. Deshalb bin ich weggeblieben.«
»Bis heute Abend.«
»Ich konnte es nicht mehr aushalten. Ich musste einfach vorbeischauen. Vielleicht können wir das Gewesene vergessen und noch einmal neu anfangen, was meinst du? Ich vermisse dich ganz schrecklich, Baby.«
Fleur blieb distanziert. Schließlich gab ihre Mutter auf. »Ich gehe jetzt. Nimm dich vor Alexi in Acht.« Sie trat zur Tür. »Glaub mir, ich wollte dir nie wehtun. Dafür liebe ich dich viel zu sehr.«
Nach all der Zeit hatte
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