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Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)

Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Belinda immer noch nicht begriffen, dass sie falsch gehandelt hatte. Fleur umklammerte die Schreibtischkante. »Du hast dafür gesorgt, dass ich mich prostituiere.«
    Belinda blickte sie verständnislos an. »Der Mann war Jake Koranda, Baby. Ich hätte das bei keinem anderen gemacht.« Sie zögerte unschlüssig und verließ dann den Raum.
     
    Völlig ausgepowert verabschiedete Fleur die letzten Gäste. Der Abend war ein sensationeller Erfolg gewesen. Sie ging in den Flur und durch die Tür zu ihrer Privatwohnung im hinteren Teil des Hauses. Sie roch den Eukalyptus, den sie in Flechtkörben dekoriert hatte – der einzige Luxus, den ihr Bankkonto ihr momentan erlaubte. Im Wohnraum schaltete sie Licht ein und ließ sich auf die Couch fallen, die sie in einem Trödelladen erstanden hatte. Ein Decke mit Paisleydruck kaschierte die abgewetzte Polsterung. Allmählich ließ ihre Anspannung nach.
    Die hohen Metallsprossenfenster stammten aus einer alten Textilfabrik. Dahinter erstreckte sich ein kleiner, verträumter Garten, die nackten Äste der Bäume schienen in der Dunkelheit geheimnisvoll miteinander verwoben. Kletterranken mit feuerroten Beeren schmiegten sich an die hohen Backsteinmauern. Mit der Zeit würde dieser fast kahle Raum ein Schmuckstück werden, überlegte Fleur. Mit Möbeln aus massivem dunklem Nussbaumholz, weichen Teppichen und antiken Tischchen mit Vasen voller Blumen.
    Der Wohnraum war in der zweiten Etage, ein offenes, mit einem Geländer versehendes Loft. Fleur stand auf, schlenderte auf Socken zu dem Geländer und blickte nach unten in den Koch-Ess-Bereich. Auf dem verwitterten Kachelboden stand der stilvolle, alte Kirschbaumtisch, den Michel ihr zum Einzug geschenkt hatte. Und ringsum bunt zusammengewürfelte Stühle. Irgendwann würde sie sich geschmackvolle Klassiker und einen handgewebten Teppich gönnen.
    Sie schaltete das Licht aus und lief in ihr Schlafzimmer. Öffnete den Reißverschluss ihres Kleides und zog es aus. Lediglich in BH und Höschen ging sie zum Schrank. Die schönsten Roben von ganz New York hingen in Secondhandschränken, in einem Schlafzimmer mit einem altersschwachen Stuhl und einem Doppelbett ohne Kopfteil. Sie machte Licht und hängte ihr Kleid auf einen Bügel. Während sie die Haarnadeln aus ihrer Frisur zog, bewunderte sie die traumhaften Modelle, die Michel für sie entworfen hatte. Und gewahrte aus dem Augenwinkel heraus etwas Ungeheuerliches. Erschrocken wirbelte sie herum.
    Jake lag schlafend auf ihrem Bett.
    Er hob den Arm, bedeckte damit die Augen. »Musst du einen solchen Lärm machen?«
    Die strassglitzernde Haarspange glitt ihr aus den Fingern. Mit wehenden Haaren lief sie zu ihrem Bett. »Was machst du denn hier? Los, verschwinde! Wie bist du überhaupt hier reingekommen? Ich schwöre dir …«
    »Deine Sekretärin hat mich reingelassen.« Er gähnte. »Sie meinte, ich sei ein besserer Schauspieler als Robert de Niro.«
    »Bist du nicht. Du kannst bloß rumballern und Leute schikanieren.« Sie schob sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. »Und meine Sekretärin mit deinem zweifelhaften Charme umgarnen.« Erst das Feuer im Keller, dann Belinda und jetzt das. Sie trommelte auf die Matratze. »Raus hier! Das ist mein Haus.«
    Da knipste er die Nachttischlampe an, und ihr Adrenalinspiegel schoss unvermittelt in die Höhe. Obwohl er sich rasiert hatte und die Haare seit der Strandparty kürzer trug, sah Jake wild und animalisch und absolut sexy aus.
    Auf einen Ellbogen gestützt, inspizierte er sie. Schlagartig fiel ihr ein, dass sie ja nur ihren vanillefarbenen Spitzen-BH mit passendem Seidenslip trug. Er rieb sich mit Daumen und Zeigefinger die Mundwinkel. »Sieht alle deine Unterwäsche so aus?«
    »Ich hab auch welche in Erdbeerrot. Und jetzt schwing deinen Hintern aus meinem Bett.«
    »Könntest du vielleicht einen Bademantel anziehen? Wie wär’s mit dickem Frottee, der nach gebratenem Frühstücksspeck riecht?«
    »Nein.«
    Er setzte sich auf und schwang die sehnigen Beine über den Bettrand. »Du bist sauer, weil ich nicht auf deiner Party war, aber Partys sind nicht mein Ding. Ich fand’s trotzdem nett, dass du mich eingeladen hast.«
    »Ich hab dich nicht eingeladen.« Vermutlich hatte Will ihn mit auf die Gästeliste gesetzt. Sie schnappte sich ihren Bademantel von dem wackligen Stuhl und glitt hinein.
    Jake verschlang sie mit Blicken. »Kann ich den Bademantel-Tipp noch einmal zurücknehmen?«
    Was hatte Kissy noch gleich von wegen

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