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Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)

Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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erhebliches Magendrücken.
    Gretchen hatte sich bereit erklärt, ein preiswertes Apartment für sie anzumieten, gleichwohl hielt das Taxi vor einem Luxuskomplex mit bombastischer Glasfront. Der Portier schob ihre Koffer in einen Aufzug, in dem es nach Joy roch.
    Fleurs Magen machte einen Satz, als der Lift anfuhr. Sie konnte es nicht tun. Auf gar keinen Fall. Sie hatte die Probeaufnahmen gesehen – sie fand sie scheußlich. Beim Verlassen des Fahrstuhls versanken ihre Füße in einem mintgrünen Teppichläufer. Sie folgte Belinda und dem Portier durch einen kurzen Gang zu einer holzverschalten Tür. Er schloss auf und trug ihre Koffer hinein. Belinda betrat das Apartment als Erste. Fleur, die ihr folgte, nahm einen seltsam vertrauten Duft wahr. Es roch nach …
    Sie reckte den Kopf, und dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Sie waren überall. Vasen mit blühenden weißen Rosen. Sie zog den Duft ein. Belinda unterdrückte einen leisen Aufschrei. Alexi Savagar trat aus dem Dunkel des Apartments auf sie zu.
    »Willkommen in New York, meine Lieben.«

8
     
    »Was machst du hier?« Belindas Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
    » Quelle question – was für eine Frage! Meine Frau und meine Tochter reisen in die neue Welt. Ich bin hier, um euch zu begrüßen.« Er schenkte Fleur ein entwaffnendes Lächeln.
    Um Fleurs Lippen herum zuckte es. Dennoch verkniff sie sich das Lachen, als sie das kreideweiße Gesicht ihrer Mutter sah. Sie trat neben Belinda. »Ich gehe nicht mehr zurück. Und du kannst mich zu nichts zwingen.«
    Sie klang wie ein trotziges Kind, und er musste schmunzeln. »Wie kommst du denn darauf? Meine Anwälte haben lediglich den Vertrag überprüft, den Gretchen Casimir dir angeboten hat, und er scheint recht fair.«
    All die Diskretion, mit der Belinda agiert hatte, war umsonst gewesen. Fleur inhalierte den Duft der Rosen. »Du weißt von der Sache mit Gretchen?«
    »Ich möchte nicht unbescheiden klingen, aber soweit es meine einzige Tochter betrifft, bekomme ich so ziemlich alles mit.«
    Belinda schien aus ihrer Trance zu erwachen. »Glaub ihm nicht, Fleur! Es ist ein Trick.«
    Alexi seufzte. »Belinda, ich bitte dich, infizier unsere Tochter nicht mit deiner Paranoia.« Er machte eine ausladende Geste. »Komm, ich zeig dir alles. Wenn es dir nicht gefällt, suche ich euch etwas anderes.«
    »Du hast uns das Apartment besorgt?«, wollte Fleur wissen.
    »Es ist ein Geschenk für dich. Von einem Vater an seine Tochter.« Bei seinem Strahlen wurde ihr weich ums Herz. »Ich habe eine ganze Menge bei dir gutzumachen. Und das hier ist ein kleiner Anfang. Mit meinen besten Wünschen für deine zukünftige Karriere.«
    Ein kleines, unartikuliertes Stöhnen entfuhr Belindas Lippen. Sie streckte einen Arm aus, um ihre Tochter zurückzuhalten, aber vergeblich. Fleur war bereits mit Alexi unterwegs.
     
    Alexi nahm sich den Dezember über eine Suite im Carlyle Hotel. Tagsüber bekam Fleur von Gretchen Casimirs Team den letzten Schliff verpasst. Sie nahm Stunden in rhythmischer Bewegungsgymnastik und klassischem Tanz, joggte jeden Morgen durch den Central Park und bekam Privatunterricht, den Alexi ihr finanzierte, damit sie nebenher den Schulabschluss schaffte.
    Abends schaute er mit Theater- oder Ballettkarten in ihrem Apartment vorbei, bisweilen lud er sie aber auch in Restaurants ein, wo das Essen fantastisch schmeckte. Er nahm sie mit auf einen Kurztrip nach Connecticut, weil dort angeblich ein 1939er Bugatti zum Verkauf stand. Belinda saß auf dem Rücksitz und rauchte Kette. Sie ließ Fleur nie mit ihm allein. Wenn Fleur über seinen Humor lachte oder ein ums andere Häppchen von seiner Gabel naschte, starrte Belinda sie so vernichtend an, dass ihre Tochter Gewissensbisse bekam. Sie hatte zwar nicht vergessen, was er ihr angetan hatte, er schien jedoch ehrlich bemüht, es wiedergutzumachen, fand Fleur.
    »Es war kindische Eifersucht«, erklärte er ihr, als Belinda in einem Restaurant kurz zur Toilette gegangen war. »Die panische Unsicherheit eines nicht mehr ganz jungen Ehemannes, der seine zwanzig Jahre jüngere Braut abgöttisch liebt. Ich hatte Angst, sie würde ihre Gefühle auf dich projizieren und ich wäre plötzlich abgeschrieben. Folglich habe ich dich nach der Geburt weggegeben. Die Macht des Geldes, chérie . Das darfst du nicht unterschätzen.«
    Fleur blinzelte die Tränen zurück. »Aber ich war doch noch ein Baby.«
    »Das hatte ich geflissentlich verdrängt. Ironie des

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