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Kein Mann für jeden Tag: Roman (German Edition)

Kein Mann für jeden Tag: Roman (German Edition)

Titel: Kein Mann für jeden Tag: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Peterson
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müssen hier raus!«
    Wir folgen Jack die Ausfahrt hinunter.

    Wir halten uns erst links, dann rechts, dann biegen wir erneut ab.
    »Schneller!«, schreie ich.
    Als wir eine rote Ampel überfahren, bin ich beeindruckt. Nie hätte ich gedacht, dass der alte Lieferwagen dazu fähig wäre.
    Schließlich stehen wir an einer Kreuzung unmittelbar hinter Jack. Ich rutsche in meinem Sitz immer tiefer, weil ich felsenfest davon überzeugt bin, dass er uns gleich entdecken wird.
    »Wirst du wohl cool bleiben!«, schimpft Guy.
    »Ich bin in meinem ganzen Leben noch nie cool gewesen, Guy, und werde sicher nicht ausgerechnet heute damit anfangen.«
    »Aber wir tun doch nichts Verbotenes«, stellt er fest.
    »Klar«, winke ich ab, »wir machen einfach nur einen kleinen Abendausflug.«
    Jacks BMW fährt eine steile Straße hinauf und parkt schließlich vor einer Häuserreihe. Wir überholen ihn und biegen nach rechts in eine Sackgasse ab.
    »Was jetzt?«, flüstere ich.
    »Wir zählen bis zehn, kehren um und parken auf der anderen Straßenseite.«
    Als wir wieder in Jacks Straße sind, sehen wir, dass dieser gerade seinen Kofferraum schließt.
    Wir parken gegenüber, und ich wage kaum, zu ihm hinüberzuschauen. Es könnte ja immerhin sein, dass ...
    Guy berührt meine Schulter.
    Als ich mich umdrehe, sehe ich Jack, der mit einer Frau um die sechzig spricht. Sie ist so hellhaarig wie er, schmal gebaut und trägt eine gestreifte Schürze. Sie umarmt ihn zur Begrüßung.
    »Was sagt sie?«, frage ich Guy.
    »Keine Ahnung. Aber er wohnt noch zu Hause«, murmelt Guy. »Er wohnt bei seiner Mum.«
    Ich schüttle den Kopf. »Unmöglich. Das kann nicht sein.«
    Jack hat mir erzählt, seine Mutter lebe in Eastbourne.
    Leise kurbelt Guy das Fenster hinunter.
    »Dein Abendessen steht im Backofen«, hören wir die Frau sagen. »Shepherd’s Pie, den isst du doch so gern. Wie war die Fahrt, mein Liebling?«
    »Kein Wunder, dass er mich nie nach Hause mitnehmen wollte«, presse ich schockiert hervor.
    »Ich wusste immer, dass mit ihm etwas nicht stimmt«, flüstert Guy.
    »Aber warum, um alles in der Welt, wohnt er noch zu Hause? Das ergibt doch keinen Sinn! Er hat mir immer erzählt, dass er ...«
    »Pst!«
    Ein kleines Mädchen in einem gepunkteten Schlafanzug und mit rosa Hausschuhen rennt auf Jack zu.
    »Daddy!«, ruft sie.
    Er nimmt die Kleine in die Arme, hebt sie hoch, streichelt ihr Haar und überschüttet sie mit Küssen.
    Guy und ich schauen uns entgeistert an. Keiner weiß, was er sagen soll.
    Als Guy den Motor anlässt, sieht Jack auf, und sein Blick bleibt an unserem Lieferwagen hängen. An der Bordsteinkante stehend schaut er uns an. Als sich unsere Blicke treffen, wendet er sich ab. Jacks Mutter kümmert sich um den Koffer, während Jack seine Tochter ins Haus trägt. Er sieht sich nicht mehr um.
    Auf dem Heimweg versuchen Guy und ich, das Geheimnis von Jacks Tochter zu lüften.
    Guy ist der Meinung, Jack habe nichts von der Kleinen erzählt, weil er in London den smarten Jack Baker spielen wollte, den erfolgreichen Produzenten, der Single ist, gerne ausgeht und Partys liebt. Zu Hause in Bath hingegen lebt er noch bei seiner Mutter; entweder ist er alleinerziehender Vater, oder er sieht seine Tochter nur am Wochenende. Guy glaubt, dass Jack klare Grenzen ziehen wollte. Er wollte die beiden Leben sich nicht überlappen lassen oder sie miteinander vermischen, zumaler ohnehin vorhatte, nur bis Weihnachten in London zu bleiben. Ich war für ihn eine Ablenkung, eine sehr hübsche sogar, aber nach einigen gemeinsamen Monaten hätte er mich erbarmungslos aus seinem Leben verbannt und wäre zur nächsten sich bietenden Gelegenheit weitergetändelt.
    »Ich vermute fast, dass er den Vorfall gestern Abend geplant hat«, denke ich laut vor mich hin. »Ich wurde zu anstrengend und habe mich zu sehr in sein Leben eingemischt. Also hat er mich zu dieser schrecklichen Party eingeladen, von der er wusste, dass ich sie hassen würde. Und damit ich es auch wirklich kapiere, hat er Nancy geküsst. So konnte er sich sicher sein, mich und meine unbequemen Fragen ein für alle Mal los zu sein.«
    Guy glaubt, ich könnte mit dieser Vermutung richtig liegen.
    Wir stellen Vermutungen über die Mutter von Jacks Tochter an. Wo mag sie wohl sein?
    »Vielleicht hat es ja etwas damit zu tun, was sein Bruder gesagt hat«, spekuliert Guy.
    »Jack hat mich ganz schön angelogen«, murre ich, noch immer ungläubig. »Dass er immer betonte, er sei Single, liebe das

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