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Kein Mann für jeden Tag: Roman (German Edition)

Kein Mann für jeden Tag: Roman (German Edition)

Titel: Kein Mann für jeden Tag: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Peterson
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ein gutes Restaurant sei, meint er, aber er persönlich ziehe doch bei Weitem die von einer französischen Familie geführte Hummer-Spelunke in Islington vor.
    Er setzt die Mütze ab und fährt sich mit der Hand durch das Haar.
    »Ich wollte schon immer mal ins Gordon Ramsay «, erkläre ich, aber der verteidigende Ton in meiner Stimme gefällt mir nicht.
    »Ich bin sicher, dass man dort gut isst«, meint Guy. »Ich bin schließlich noch nie da gewesen.«
    Als ich ihm von Annabel’s erzähle, schiebt er hastig die Bemerkung ein, er sei froh, dass seine Clubbing-Tage vorüber sind.
    »Mensch, Guy, jetzt sei doch nicht so ein Langweiler!«
    »Eigentlich hast du ja recht. Allzu früh sollte man nicht mit Pfeife und Pantoffeln anfangen.«
    *
    Ich mache Guy einen Kaffee. Er scheint nicht in Eile zu sein, und ich möchte auch nicht, dass er sich zu bald verabschiedet. Wir unterhalten uns über unsere Hunde. Er erzählt mir, wie sehr er Trouble vermisst hat, und ich erzähle ihm im Gegenzug, wie viel Spaß ich mit Jack hatte. Dann folgen Neuigkeiten aus unserer morgendlichen Hunderunde. Mari hatte sich geärgert, weil man ihr ein Knöllchen wegen Geschwindigkeitsüberschreitungauf einer Landstraße in Cornwall aufgebrummt hat, und Ariel hat sich wieder einmal von Graham getrennt. Dann wechsle ich das Thema und schwärme Guy vor, wie sehr ich es mag, im Antiquitätenladen zu arbeiten, und dass ich gerade einen Kerzenleuchter an den Innendekorateur von Gwyneth Paltrow verkauft habe ...
    »Ist das mit Jack eigentlich etwas Ernstes oder eher ein Abenteuer?«, will er plötzlich wissen.
    »Hast du mir überhaupt zugehört?«
    »Habe ich«, er nickt, »trotzdem möchte ich mehr über Jack erfahren.«
    »Keine Ahnung, Guy. Vielleicht.«
    Ich weiß nicht recht, ob ich ihm von dem Vorfall mit Jacks Bruder berichten soll.
    »Möchtest du denn, dass mehr daraus wird?«, hakt er nach.
    »Ich weiß es nicht«, sage ich und lächle. »Warum interessiert dich das so sehr?«
    »Warum es mich interessiert?« Er schaut mich an. »Vielleicht brauche ich ein wenig Klatsch und Tratsch, weil mein eigenes Leben so langweilig ist.«
    Schließlich erzähle ich ihm doch von Alexander, bereue es aber sofort wieder.
    »Opfer? Das ist ein ganz schön starkes Wort, findest du nicht?«
    »Ach, Guy, ich denke, es war nur ein Witz. Ich habe jedenfalls viel Spaß mit Jack, und du hast dich nicht rasiert, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben.«
    »Du wechselst das Thema.«
    »Ich werde mir auf keinen Fall Sorgen deswegen machen«, betone ich. »Außerdem sieht dieser Alexander aus wie ein langweiliger Schreibtischtäter. Ganz anders als Jack.«
    »Mag ja sein. Sei trotzdem vorsichtig, Gilly.«
    »Vorsichtig? Es ist noch gar nicht so lang her, da hast du mir gesagt, ich solle mir die Dinge nicht so zu Herzen nehmen und zu viel darüber nachdenken.«
    »Ich weiß. Allerdings sind mir dieser Jack und sein Bruder suspekt«, gibt er zu. »Und im Übrigen bin ich der Meinung, dass du vor seinem Einzug sehr viel mehr über ihn in Erfahrung hättest bringen sollen.«

33

    Es ist früh am Freitagmorgen.
    »Könntest du nicht übers Wochenende hierbleiben?«, frage ich vom Bett aus, während ich ihm beim Packen zusehe. »Wir hatten diese Woche kaum Zeit füreinander.« Ich strecke die Hand aus, greife nach seinem Arm, ziehe ihn zu mir hinunter und küsse ihn. Mit einer Hand streichle ich seinen Nacken. »Fahr heute Abend nicht«, sage ich zärtlich. »Wir könnten morgen früh gemütlich ausschlafen, irgendwann mache ich Frühstück, und dann verbringen wir den ganzen Tag im Bett.«
    »Ach, Gilly«, sagt er in einem Ton, der seine Antwort schon vorwegnimmt, doch er dreht sein Gesicht nicht weg, und wir küssen uns wieder.
    Als ich mit der Hand durch sein weiches Haar fahre, gibt er einen zufriedenen Laut von sich.
    »Wir könnten nichts anderes tun als das hier, Jack. Das ganze Wochenende über.«
    »Ich würde ja gern«, sagt er und zieht sich zurück. »Aber ich kann nicht, Liebste.«
    Ich setze mich auf, ziehe die Knie an und beobachte, wie er den Schrank öffnet, eine Jeans und ein paar T-Shirts herausnimmt und sie in seinen Lederkoffer wirft.
    »Aber warum nicht?«, frage ich. »Hast du etwas vor?«
    »Ja«, antwortet er knapp und verwehrt mir wieder einmal die Teilnahme an seinem Wochenendleben.
    »Was hast du denn geplant?«
    Ich könnte Alexander wirklich umbringen – und Guy gleich mit dazu. Sie sind schuld daran, dass ich Jack diese Fragen

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