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Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition)

Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition)

Titel: Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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Gabel weg. »In der Endrunde habe ich Big Ugly Critter gezogen. Und in dem Moment, als ich ihn wirklich reiten sollte ...« Er schüttelte den Kopf, ohne den Satz zu Ende zu sprechen. »Jedenfalls wusste ich hinterher, dass es Zeit ist, die Sporen an den Nagel zu hän gen. Mir war einfach klar, dass es vorbei ist. Es hat meine Mutter kaputt gemacht.«
    Mich auch, wollte Sophia sagen. Ließ es aber.
    Er sah sich über die Schulter, als habe er ihre unausgesprochenen Worte gehört. »Außerdem hast du mir gefehlt.«
    »Was ist mit der Ranch?«, fragte sie leise.
    »Die werden wir wahrscheinlich verlieren. Und dann versuchen wir, noch einmal von vorn anzufangen. Meine Mutter kennt ziemlich viele Leute, ich hoffe, sie fällt auf die Füße. Sie hat natürlich gesagt, ich soll mir um sie keine Sorgen machen, sondern mir lieber überlegen, was ich jetzt vorhabe.«
    »Und was hast du vor?«
    »Weiß ich noch nicht.« Er trug zwei Teller zum Tisch. Eine Kanne Kaffee wartete bereits. »Ich hoffe, dass dieses Wochenende mir hilft, es herauszufinden.«
    »Und du glaubst, wir können einfach da weitermachen, wo wir aufgehört haben?«
    »Auf keinen Fall.« Er stellte die Teller ab und zog für Sophia einen Stuhl heraus. »Aber ich hatte gehofft, wir könnten vielleicht noch mal neu anfangen.«
    A m Nachmittag bauten sie zusammen einen Schneemann. Während sie den pappigen Schnee zu immer größeren Kugeln rollten, brachten sie einander auf den neuesten Stand in ihrem Leben. Luke berichtete von den Rodeos in Macon und South Carolina und von der Ranch. Sophia erzählte, dass sie wegen des getrübten Verhältnisses zu Marcia sehr viel Zeit in der Bibliothek verbracht hatte, wodurch sie mit dem Stoff so weit voraus war, dass sie die nächsten zwei Wochen eigentlich gar nicht lernen musste.
    »Das ist das Gute daran, seiner Mitbewohnerin aus dem Weg zu gehen«, bemerkte sie. »Man kümmert sich mehr um sein Studium.«
    »Marcia hat mich gestern Abend wirklich überrascht«, sagte Luke. »So etwas hätte ich ihr nicht zugetraut. Unter den gegebenen Umständen, meine ich.«
    »Ich war nicht überrascht.«
    »Ehrlich nicht?«
    Sophia dachte kurz nach und fragte sich, wie es Marcia wohl gerade ging.
    »Na gut. Vielleicht ein bisschen .«
    A m Abend, als sie sich vor dem prasselnden Kamin unter einer Decke auf die Couch kuschelten, fragte Sophia: »Wird dir das Rodeo fehlen?«
    »Wahrscheinlich schon. Aber nicht so sehr, um wieder anzufangen.«
    »Hört sich an, als seist du dir sicher.«
    »Das bin ich auch.«
    Sophia betrachtete sein Gesicht, fasziniert vom Widerschein des Feuers in seinen Augen.
    »Mir tut es für deine Mutter leid«, sagte sie. »Ich weiß, sie ist froh, dass du aufgehört hast, aber ...«
    »Ja, mir tut es auch leid. Aber ich mache es irgendwie wieder gut.«
    »Ich glaube, es reicht ihr schon, dich bei sich zu haben.«
    »Das habe ich mir auch gesagt. Aber jetzt will ich dich etwas fragen. Und denk bitte zuerst darüber nach, bevor du antwortest. Es ist wichtig.«
    »Leg los.«
    »Hast du nächstes Wochenende schon etwas vor? Denn falls nicht, würde ich dich sehr gern zum Essen ein la den.«
    »Bittest du mich um ein Date?«
    »Ich versuche, noch mal neu anzufangen. So macht man das doch, oder? Man verabredet sich.«
    Sie reckte sich und küsste ihn zum ersten Mal an diesem Tag. »Ich glaube, wir müssen nicht unbedingt noch mal ganz von vorn anfangen, oder?«
    »Ist das ein Ja oder ein Nein?«
    »Ich liebe dich, Luke.«
    »Ich liebe dich auch, Sophia.«
    I n jener Nacht liebten sie sich, und dann noch einmal am Montagmorgen, nachdem sie ausgeschlafen hatten. Sie frühstückten gemütlich, und nach einem Spaziergang sah Sophia von der warmen Hütte bei einer Tasse Kaffee aus zu, wie Luke den Pick-up belud. Sie hatten sich verändert. In den wenigen Monaten, die sie einander nun kannten, war ihre Beziehung tiefer geworden, als sie es erwartet hatte.
    Ein paar Minuten später brachen sie auf und fuhren den Berg hinunter. Die Sonnenstrahlen auf dem Schnee erzeugten einen so grellen Schein, dass sich Sophia abwandte und den Kopf an das Fenster lehnte. Sie warf einen Blick auf Luke. Was passieren würde, wenn sie im Mai mit dem College fertig wäre, wusste sie immer noch nicht genau, doch zum ersten Mal stand die Möglichkeit im Raum, dass Luke mit ihr wegzog. Sie hatte diesen Gedanken ihm ge genüber noch nicht erwähnt, fragte sich aber, ob ihre Pläne bei seinem Entschluss, das Rodeo aufzugeben, eine Rolle gespielt

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