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Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition)

Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition)

Titel: Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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mich oder darum, dass er mich nicht haben kann?«
    »Fragst du mich das?«
    »Ich frage dich nach deiner Einschätzung. Nicht, weil ich ihn zurücknehmen würde, denn das mache ich auf keinen Fall. Ich frage dich als Mann.«
    Luke nahm sich Zeit mit seiner Antwort. »Ein bisschen von beidem vermutlich. Aber soweit ich das beurteilen kann, würde ich sagen, weil ihm klar geworden ist, dass er einen Riesenfehler begangen hat.«
    Sie nahm das unausgesprochene Kompliment schweigend auf, seine zurückhaltende Art gefiel ihr. »Ich bin froh, dass ich dich heute Abend reiten sehen durfte.« Das war ihr voller Ernst, merkte sie. »Ich fand dich wirklich gut.«
    »Ach, ich hatte Glück. Ein bisschen eingerostet habe ich mich gefühlt. Es ist ein Weilchen her, seit ich zuletzt auf einem Bullen saß.«
    »Wie lange denn?«
    Er wischte sich umständlich die Hände an der Jeans ab, ehe er schließlich antwortete: »Achtzehn Monate.«
    Einen Moment lang dachte sie, sich verhört zu haben. »Du bist seit eineinhalb Jahren nicht geritten?«
    »Nein.«
    »Warum denn nicht?«
    Er machte den Eindruck, als sei er unschlüssig, was er antworten sollte. »Mein letzter Ritt damals war schlimm.«
    »Wie schlimm?«
    »Ziemlich schlimm.«
    Plötzlich begriff Sophia. »Big Ugly Critter«, sagte sie.
    »Genau der.« Um ihrer nächsten Frage auszuweichen, stellte er rasch selbst eine. »Dann lebst du also in einem Verbindungswohnheim?«
    Sophia nahm den Themenwechsel zur Kenntnis, ließ sich aber darauf ein. »Ja, das ist jetzt mein drittes Jahr in dem Haus.«
    Seine Augen funkelten frech. »Ist es wirklich so, wie man sagt? Ständig Pyjama-Partys und Kissenschlachten?«
    »Selbstverständlich nicht«, gab sie zurück. »Eher Negligés und Kissenschlachten.«
    »Da würde ich gern wohnen, glaube ich.«
    »Das kann ich mir vorstellen.« Sie lachte.
    »Aber mal im Ernst, wie ist es wirklich?«, fragte er jetzt mit aufrichtiger Neugier.
    »Ach, eben ein Haufen Mädels unter einem Dach, und meistens ist es okay. Manchmal auch weniger. Es ist eine Welt mit eigenen Regeln und eigener Hierarchie, was schön und gut ist, wenn man solche Dinge akzeptiert. Aber ich wollte mich nie so vereinnahmen lassen. Ich musste früher im Geschäft meiner Eltern mithelfen. Dass ich mir Wake Forest leisten kann, habe ich einzig und allein einem Vollstipendium zu verdanken. In dem Wohnheim gibt es nicht viele wie mich. Das soll nicht heißen, dass alle anderen reich sind, denn das stimmt so nicht. Und viele andere haben ebenfalls in der Schulzeit gejobbt. Aber ...«
    »Du bist eben anders«, beendete er den Satz für sie. »Ich möchte wetten, dass viele deiner Verbindungsschwestern sich nicht einmal tot dabei erwischen lassen würden, sich mitten auf einer Kuhweide einen Bullen anzusehen.«
    Da wäre ich mir an deiner Stelle nicht so sicher, dachte sie. Er war der Sieger des heutigen Rodeos, und er gehörte eindeutig zur Kategorie Sahneschnitte, um es mit Marcias Worten zu sagen. Für einige ihrer Mitbewohnerinnen wäre das mehr als ausreichend.
    »Du hast gesagt, ihr habt Pferde auf eurer Ranch?«, fragte sie.
    »Ja.«
    »Reitest du oft?«
    »Fast jeden Tag«, antwortete er. »Wenn ich nach den Rindern sehe. Ich könnte auch den Gator benutzen, das ist so eine Art Mini-Jeep, aber ich bin es mehr gewohnt, zu reiten.«
    »Reitest du auch mal nur zum Spaß?«
    »Ab und zu. Warum? Kannst du reiten?«
    »Nein«, sagte sie. »Ich hab noch nie auf einem Pferd gesessen. Davon gibt es in Jersey City nicht so viele. Aber früher als Kind wollte ich immer reiten. Alle kleinen Mäd chen wünschen sich das, glaube ich.« Sie machte eine Pause. »Wie heißt dein Pferd?«
    »Pferd.«
    Sophia wartete auf die Auflösung des Witzes, aber es kam nichts. »Du nennst dein Pferd ›Pferd‹?«
    »Ihn stört es nicht.«
    »Du solltest ihm einen edlen Namen geben. Wie Prinz oder Häuptling oder so.«
    »Das würde ihn so unvermittelt vielleicht verwirren.«
    »Glaub mir. Alles ist besser als Pferd. Das ist ja, als würde man seinen Hund ›Hund‹ nennen.«
    »Ich habe einen Hund namens Hund. Einen Australian Cattle Dog.« Er drehte sich mit vollkommen nüchterner Miene um. »Großartiger Hütehund.«
    »Und deine Mutter hat sich nicht beschwert?«
    »Meine Mutter hat ihm den Namen gegeben.«
    Sophia schüttelte den Kopf. »Das glaubt meine Mitbewohnerin mir nie im Leben.«
    »Was? Dass meine Tiere – deiner Ansicht nach – komische Namen haben?«
    »Unter anderem«, neckte

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