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Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition)

Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition)

Titel: Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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»Wir fahren nicht fort. Wir steigen nicht mal ein. Ich glaube nur, dass wir von der Ladefläche aus besser sehen können. Es ist höher und bequemer. Ich habe zwei Liegestühle dabei.«
    »Du hast Liegestühle auf deinem Wagen?« Sie kniff ungläubig die Augen zusammen.
    »Ich hab eine Menge Zeug auf der Ladefläche.«
    Natürlich. War das nicht völlig normal? Marcia würde sich königlich amüsieren.
    Inzwischen hatten sie den nächsten Zaun erreicht, und das Licht der Scheinwerfer in der Arena wurde stärker. Wieder hüpfte Luke mühelos hinüber, aber hier waren die Latten zu eng gesetzt, als dass sich Sophia hätte hindurchquetschen können. Also kletterte sie hinauf, hockte sich auf die Kante und schwang die Beine auf die andere Seite. Sie nahm seine Hände, als sie hinuntersprang, und ihre schwielige Wärme fühlte sich gut an.
    Sie liefen zu einem Tor in der Nähe und wandten sich dann dem Parkplatz mit den Pick-ups zu. Luke steuerte einen glän zend schwarzen Wagen mit großen Reifen und einer Schein werferleiste quer über das Dach an, dem einzigen, dessen Motorhaube in die andere Richtung geparkt war. Er öffnete die Klappe und sprang auf die Ladefläche. Wieder streckte er ihr die Hände entgegen, und schon stand sie neben ihm.
    Luke drehte sich um und begann, Gegenstände beiseitezustellen. Sophia verschränkte die Arme und überlegte, was Marcia wohl zu dem Ganzen sagen würde. Sie hörte ihre Fragen schon: Wir reden von dem Hübschen, oder? Er hat dich wohin mitgenommen? Was hast du dir dabei gedacht? Was, wenn er ein Psychopath gewesen wäre? Unterdessen wühlte Luke weiter. Sie hörte ein metallisches Geräusch, und dann tauchte er neben ihr mit einem Strandstuhl auf. Er klappte ihn auseinander, stellte ihn auf die Ladefläche und wies mit der Hand darauf. »Bitte, setz dich doch. Ist gleich so weit.«
    Reglos blieb Sophia stehen, sie sah wieder Marcias skeptisches Gesicht vor ihrem geistigen Auge. Doch dann dachte sie sich, warum nicht? Der ganze Abend war ziemlich schräg verlaufen. Jetzt also auf einem Liegestuhl auf der Ladefläche eines Pick-ups zu sitzen, der einem Bullenreiter gehörte, war eine fast natürliche Fortsetzung. Ihr kam in den Sinn, dass abgesehen von Brian der letzte Mann, mit dem sie allein gewesen war, Tony Russo gewesen war, der sie im Sommer vor dem College zum Schulabschlussball begleitet hatte. Sie kannten einander damals schon seit Jah ren, aber dann war die Sache schnell zu Ende gewesen. Er war süß und klug – er war in Princeton genommen worden –, aber schon bei der dritten Verabredung hatte er seine Hände überall gehabt und –
    Luke unterbrach ihre Gedanken, indem er den anderen Liegestuhl neben sie stellte. Statt sich allerdings hinzuset zen, hüpfte er von der Ladefläche, lief nach vorn und beugte sich durchs Fenster in die Fahrerkabine. Einen Moment später ertönte das Radio. Countrymusic.
    Na klar, dachte sie belustigt. Was sonst?
    Nun endlich setzte er sich und streckte die Beine vor sich aus, eins über das andere geschlagen.
    »Bequem?«
    »Mehr oder weniger.« Sie wand sich etwas, ihr wurde bewusst, wie nahe sie einander waren.
    »Möchtest du die Stühle tauschen?«
    »Das ist es nicht. Es ist ... das Ganze.« Sie machte eine ausladende Handbewegung. »Auf der Ladefläche von Pick-ups auf Liegestühlen zu sitzen, ist neu für mich.«
    »Macht ihr das in New Jersey nicht?«
    »Wir machen andere Sachen. Ins Kino gehen. Essen gehen. Freunde besuchen. So was hast du wohl früher nicht getan?«
    »Doch, natürlich. Tue ich immer noch.«
    »Was war der letzte Film, den du gesehen hast?«
    »Was ist ein Film?«
    Sie brauchte eine Sekunde, um zu merken, dass er sie aufzog, und ihr rasch wechselnder Gesichtsausdruck brachte ihn zum Lachen. Dann deutete er auf den Zaun. »Von Nahem sind sie größer, findest du nicht?«
    Als Sophia den Kopf drehte, sah sie einen Bullen langsam auf sie zu trotten, nur ein paar Meter entfernt. Man konnte das Spiel der Muskeln in seinem Brustkorb erkennen. Seine Größe verschlug ihr den Atem. Ihn aus diesem Abstand zu betrachten war etwas vollkommen anderes als vorhin in der Arena.
    »Ach du liebes bisschen.« Sie beugte sich vor. »Der ist ja ... riesig!« Sie wandte sich zu Luke um. »Und so was reitest du? Freiwillig?«
    »Wenn sie mich lassen.«
    »War es das, was du mir zeigen wolltest?«
    »Im Prinzip ja. Genau genommen meinte ich den da drüben.«
    Er deutete auf den Pferch dahinter, in dem ein cremefarbener Bulle

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