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Kein Schlaf für Commissario Luciani

Kein Schlaf für Commissario Luciani

Titel: Kein Schlaf für Commissario Luciani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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sich dann umgebracht? Aus Angst vor dem Knast? Oder weil er wusste, dass die Schwester die Mörderin war, und er sie retten wollte?
    Was Nicolas Tod anging: Aus rein wissenschaftlicher Sicht gab es da kein Geheimnis mehr. Das Schicksal hatte ihm einen bösen Streich gespielt, aber der Kommissar würde nie erfahren, warum sein Vize fürchtete, ins Fadenkreuz der Geheimdienste geraten zu sein. Und ob er schließlich doch etwas über die ominösen Containertransporte nach Afrika und in den Mittleren Osten herausgefunden hatte.
    Dann gab es ein letztes Rätsel, das um Amalia. Als sie im Bett landeten, war er überzeugt, sie wolle ihn aushorchen, herausfinden, ob er etwas zu Nicolas Tod entdeckt hatte. Aber da Giampieri an jenem Abend mit Stefania zusammen gewesen war und sie nichts zu verbergen hatte, konnte der Kommissar sich einbilden, dass Amalia sich ihm ohne Hintergedanken hingegeben hatte. Wenn dem |474| jedoch so war, warum war sie dann unauffindbar? Warum konnte Luciani seit jener Nacht immer nur mit Amalias Mailbox reden, und warum rief das Mädchen nie zurück?
    Das Knallen des Sektkorkens rüttelte ihn wach. Seine Beamten brüllten und sangen »For He’s a Jolly Good Fellow«.
    Es hat keinen Sinn, die ganze Wahrheit zu suchen, dachte er. Es ist schon viel, wenn wir eine Version rekonstruieren können, die dem einen Sinn gibt, was wir nicht verstehen, und die uns eine Zeitlang Frieden gibt.
    Calabrò hatte den Sekt in die Pappbecher gegossen. Sie stießen auf des Kommissars Rückkehr an, und er bedankte sich. Der zweite Toast war für Nicola, und daraufhin wurde es still im Raum. Der dritte, für Iaquinta, löste großes Hallo aus. Als sie Luciani das erste Stück Torte hinstreckten, verfinsterte sich seine Miene. Da war mehr Sahne drauf, als er in den letzten zehn Jahren gegessen hatte. Dann schloss er die Augen und verschlang es mit drei Bissen.

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    |475| Ghost Track
    Und die Blues Brothers?
    Der Kellner kam mit einer Riesenplatte Shrimps.
    »Bist du sicher, dass du nicht allergisch bist?«, fragte der Chef grinsend.
    »Das brauchst du nicht zu hoffen. Ich bin weder auf Krustentiere noch auf Möse an Langustenzangen allergisch.«
    Gabin lachte. »Das war ein Meisterstück. Nur ein Genie wie ich konnte sich das ausdenken. Aber ich muss auch zugeben, dass die Frauen dir aus der Hand fressen.«
    »Ja. Für Amalia tut es mir allerdings leid. Es gibt nicht viele von ihrer Sorte.«
    Sie war toll gewesen. Er hatte an jenem Samstag, nachdem er erfahren hatte, dass Giampieri noch einmal ins Büro gegangen und in Barbaras Computer herumgeschnüffelt hatte, Amalia angerufen. Er hatte ihr erklärt, wo und wie sie die Creme auftragen musste, und ihr versichert, es handle sich nur um ein starkes Schlafmittel. Sie wollten keine Spuren in Speisen oder Getränken zurücklassen, und das war der einzige todsichere Köder, um den Ingenieur auszuschalten, in seine Wohnung zu gelangen und die Unterlagen mitzunehmen. Ihre wilden Sexnächte und die Eifersucht auf die Blondine hatten nicht gereicht, um Amalia zu überzeugen, aber vierzigtausend Euro und die Angst, aus dem Weg geräumt zu werden, hatten sie schließlich gefügig gemacht. Sie war hineingegangen, hatte aufgepasst, dass sie keine Spuren hinterließ, hatte sich an der entscheidenden Stelle küssen lassen und sich davongemacht. Aber als sie durchs Fenster eingestiegen waren, um |476| den Ingenieur, den sie in einem Asthmaanfall wähnten, mit einer Plastiktüte zu ersticken, war die Arbeit bereits erledigt. Die CD, die sie suchten, war noch in der Jacketttasche. Und tags darauf hatten sie, mit Hilfe ihrer Verbindungsleute im Präsidium, jede Spur der Aktion »Lächeln« von dem beschlagnahmten Rechner tilgen lassen.
    Der Chef kniff die Augen zusammen, betrachtete den Strand, die Palmen und den Horizont. »Das Mädchen war am Umfallen. Der flatterten die Nerven. Früher oder später hätte sie Luciani alles erzählt.«
    Belmondo wusste, dass er Recht hatte. Amalia war kein Profi gewesen, sie hätte den Gewissensbissen wegen des Mordes nicht lange standgehalten.
    »Ich weiß«, sagte er, »aber sie hatte einen Wahnsinnshintern.«
    Gabin nickte und schluckte einen Shrimp. »Die da hinten scheint ihr aber in nichts nachzustehen.«
    »Welche?«
    »Volleyballfeld. Die Mulattin im roten Badeanzug. Wenn man das noch Anzug nennen kann.«
    Der Jüngere pfiff. »Weißt du was? Ich mag Brasilien.«

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Informationen zum Buch
    Kaum eine Woche nachdem Commissario Luciani

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