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Kein Schlaf für Commissario Luciani

Kein Schlaf für Commissario Luciani

Titel: Kein Schlaf für Commissario Luciani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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»Jacky«, um dreizehn oder achtzehn Uhr. Die abendlichen Verabredungen waren selten, immer mit irgendeiner Freundin, oft mit dem Hinweis »Kino« versehen. Je mehr man sich der Gegenwart näherte, desto häufiger wurde der Name »Jacky«, sie hatten sich in zwei Wochen fünf- oder sechsmal gesehen, sowohl tagsüber als auch abends. Der Ingenieur stellte die Lauscher auf. Er kam zum fünfzehnten und sah, dass Barbara »Kreuzfahrt!« geschrieben hatte, mit Ausrufezeichen, die ganze Woche war durchgestrichen. Am Montag, dem dreiundzwanzigsten, war sie wieder zur Arbeit gegangen, hatte wieder die üblichen Termine im Fitnessstudio wahrgenommen und am Mittwoch um achtzehn Uhr Tiziana getroffen. Von Jacky fand sich dagegen keine Spur mehr, auch für die folgenden Wochen waren keine Termine mehr vorgesehen.
    Er fragte den Onkel, ob er jemals diesen Namen gehört habe, und dieser verneinte. Er wusste nicht einmal, ob er zu einem Mann oder einer Frau gehörte. Der Ingenieur wandte sich wieder an Barbaras Mutter, die seinen Verdacht sofort zerstreute: »Giacomo? Das ist ein ganz lieber Junge, höflich und freundlich. Sie haben zusammen die Kreuzfahrt gemacht, aber sie waren nur Freunde.«
     
    Er fuhr wieder zur Dienststelle in Rapallo, trug Calabrò auf, alle in dem Terminkalender verzeichneten Telefonnummern |61| anzurufen – Giacomo eingeschlossen –, und dann rückte er wieder Venuti und der Serra auf den Pelz, die gerade die von den Beamten gesammelten Aussagen prüften. »Es gibt keine großen Neuigkeiten. Leider war es Montag Morgen, viele Geschäfte waren geschlossen, wahrscheinlich hat der Täter, falls er von außerhalb kam, sogar bewusst diesen Tag gewählt. Es war nur eine Bar geöffnet, ungefähr zwanzig Meter vom Hauseingang entfernt, aber niemand hat etwas bemerkt. Im Haus ist von den Nachbarn kein Fremder gesehen worden. Die beste Zeugin ist eine alte Frau, die ihre Blumen goss. Gegen acht Uhr ging sie für zehn, fünfzehn Minuten zwischen Balkon und Küche hin und her. Weder hat sie Barbara ins Haus gehen noch verdächtige Gestalten herauskommen sehen, sie versucht sich zu erinnern, wer auf der Straße war, und bis jetzt hat sie einen Jogger aufgelistet und eine Blondine auf dem Fahrrad, die eine Tasche mit Tennisschläger über der Schulter trug, aber sie hat beide von hinten gesehen und würde sie nicht wiedererkennen. Dann jemanden, der eine Bar belieferte, und einen, der Werbung in die Briefkästen steckte. Der Prospektverteiler ist sogar im Hauseingang verschwunden, kam aber sofort wieder heraus. Die Frau behielt ihn im Auge, weil sie ihm nicht traute.«
    Giampieri lächelte: »Gutes Gedächtnis. Wenn nur alle Nachbarn so wären.«
    »Dann wäre das Leben die Hölle, nur für uns wäre es ein Segen.«
    Die Serra schaltete sich mit ihrer besten Quetschstimme ein: »Wir müssen all diese Leute aufspüren. Vielleicht haben die irgendetwas oder irgendjemanden beobachtet.«
    Giampieri räusperte sich: »Soweit ich sehen konnte, hat Barbara den Computer um 8.27 Uhr angeschaltet.«
    Die Serra ging hoch wie eine Rakete: »Warum haben Sie uns das nicht gesagt?«
    »Das habe ich doch soeben getan.«
    |62| Venuti entschärfte sofort die Situation: »Da musste die Nachbarin den Balkon schon wieder verlassen haben. Und diese Zeitangabe entspricht der Aussage von Marco Turone. Das ist ein anderer Nachbar«, sagte er, an Giampieri gewandt, »ein Bursche von zwanzig Jahren, mit schweren psychischen Störungen. Er sagt, er habe Barbara um halb neun unten am Hauseingang gesehen. Sie war da offensichtlich gerade auf dem Weg ins Büro.«
    »Ist er sich der Uhrzeit sicher?«
    »Ja, er hat Barbara danach gefragt, und sie hat die entsprechende Antwort gegeben. Anscheinend fragt er immerzu alle Leute nach der Uhrzeit. Ich habe mit ihm geredet, er ist ziemlich eigen.«
    Die Serra suchte nach einer besseren Sitzposition.
    »… und kann er es nicht gewesen sein?«
    »Er hat einen Zeugen«, sagte Venuti, »ein Bekannter hat ihn um neun Uhr auf der Piazza del Municipio gesehen. Er wirkte normal, das heißt er war wie immer neben der Kappe, aber er war nicht mit Blut befleckt oder Ähnliches. Die behandelnden Ärzte meinen, er sei nicht gefährlich. Das sagen die immer, bis einer ein Blutbad anrichtet. Wenn es nach mir ginge, gäbe es wieder Klapsmühlen, keine Frage.«
    Giampieri enthielt sich jeden Kommentars, der Kommissar fuhr fort:
    »Der Vater des Jungen heißt Giorgio, ruhiger Typ, hält sich mit Gelegenheitsjobs über

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