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Kein Schlaf für Commissario Luciani

Kein Schlaf für Commissario Luciani

Titel: Kein Schlaf für Commissario Luciani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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vorsichtig ist … Ob es ein Fehler gewesen war, die Serra unter Druck zu setzen? Als der Polizeichef in heller Aufregung anrief, wusste Giampieri, dass ihr Vorstoß in den oberen Etagen nicht auf Sympathie stieß. Irgendwie schaffte er es, Iaquinta zu beruhigen, indem er versicherte, sie würden schnell und umsichtig vorgehen, aber er wusste, dass sie ziemlich in der Patsche saßen. Sie mussten eine Abkürzung finden, um schnell Beweise gegen Mantero herbeizuschaffen. Andernfalls müssten sie die Ermittlungen gegen ihn einstellen.
     
    Er versuchte sich abzulenken, indem er am Kaffeeautomaten eine Zigarette rauchte. Und dabei war ich gerade dabei, es mir abzugewöhnen, dachte er. Er hatte sie bis auf fünf am Tag heruntergefahren, aber seit er seinen ersten eigenen Fall beackerte, war er wieder bei einem Päckchen angelangt. Er wusste, dass es keinen Sinn hatte, gegen diese Tagesdosis anzukämpfen, solange er den Mörder nicht gefunden hatte.
    Er nahm einen Kaffee ohne Zucker, was er sofort bereute, als er das Gemisch aus Bitterstoffen und Angebranntem auf der Zunge schmeckte. Um Abhilfe zu schaffen, zog er auch noch einen stark gezuckerten Kaffee mit Milch und goss ein wenig davon in seinen Kaffee, doch dieser improvisierte Caffè macchiato war ebenfalls ungenießbar. Er schüttete alles wieder in den Becher mit Milch, um das Ganze in einen |124| Latte macchiato zu verwandeln, aber die beiden Retorten-Getränke ließen sich einfach nicht mischen. Er fuchtelte mit dem Plastikstäbchen wie mit einem Zauberstab, weil er so viel Schaum schlagen wollte, dass aus der grauen Brühe ein Cappuccino wurde. Er kostete, zog des Gesicht eines Mannes, der soeben eine Bulldogge geküsst hat, und hörte just in diesem Moment Stefania Boemis kindliche Stimme.
    »Fehlt da vielleicht noch ein Schuss Kakao?«
    Er drehte sich um, sie lächelte, als würde sie sich schon eine ganze Weile an dem Spektakel erfreuen.
    »Schrecklich«, lächelte er zurück, wobei er den vollen Becher in den Mülleimer warf. »Ich habe alles probiert, aber heute ist er noch schlimmer als sonst. Kann ich dir etwas anbieten?«
    »Hmm … sehr aufmerksam, aber lieber nicht.«
    »Nicht einmal ein Wasser?«
    »Das schon, gern. Ohne Kohlensäure.«
    Giampieri zog zwei Flaschen, eine für sie und eine für sich selbst, trank sofort einen Schluck, weil er hoffte, diesen ekelhaften Geschmack aus Mund und Atem zu waschen. An seine schäbigen Klamotten, in denen der Zigarettenrauch hing, wollte er gar nicht erst denken.
    Er sah, dass sie sein Kinn fixierte, ihr stummer Blick verriet, dass ein Tropfen Milch oder sonst etwas in seinem Bart hängen musste. Er wischte sich mit einem Papiertaschentuch sauber.
    »Entschuldige, morgen nehme ich ihn ab, ich habe ihn satt.«
    »Nein, den wollen Sie wirklich abrasieren?«, sagte sie mit betrübter Miene.
    »Warum, wäre das ein Fehler?«
    »Nun … ich finde, dass er Ihnen steht. Er verleiht Ihnen eine gewisse … Autorität. Etwas Machohaftes.«
    Giampieri atmete tief ein. So, nur damit du Bescheid |125| weißt, Amalia, dachte er. Aber er bewahrte ruhig Blut und hatte sich sofort wieder unter Kontrolle. Er durfte nicht zulassen, dass sie die Initiative übernahm.
    »Wieso bist du schon da? Ich habe dich erst heute Nachmittag erwartet.«
    »Ich kam mir nutzlos vor. Heute Morgen habe ich von der Hausverwaltung erfahren, dass ich die Schlüssel erst nächste Woche bekomme. Also dachte ich, ich könnte mich vielleicht bei euch nützlich machen.«
    Giampieri schaute sie aufmerksam an. Sie trug Jeans mit niedrigem Bund, den Bauchnabel frei, außerdem eine stark taillierte Bluse, die sie ausgesprochen schlank machte.
    »Ich bitte um Entschuldigung, dass ich keine Uniform trage«, sagte sie, als sie seinen Blick auffing, »aber ich dachte nicht, dass ich so schnell fertig werde … »
    »Kein Problem. Da du schon einmal hier bist, werde ich dir eine Aufgabe besorgen. Deine Kollegin?«
    »Ich habe sie angerufen. Sie meinte, sie räume gerade ihre Sachen ein. Sie war so nett, hat noch einmal darauf gedrängt, dass ich bei ihr schlafen soll.«
    Die Art, wie sie das betonte, erregte Giampieri sofort, und er musste sich zusammenreißen, um nicht zu fragen, was sie geantwortet hatte.
    Er ging ihr Richtung Büro voraus und überlegte, was er sich ausdenken konnte, um sie in seiner Nähe zu halten. Eigentlich waren alle Aufgaben vergeben. Dann sah er auf dem Schreibtisch die Farbkopien einiger Fotos von Barbara, die der Onkel ihnen besorgt

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