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Kein Schlaf für Commissario Luciani

Kein Schlaf für Commissario Luciani

Titel: Kein Schlaf für Commissario Luciani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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zerrissen, er rutschte hinunter bis zum Nabel, und als sie sich auf dem Sofa ausstreckte, sich Rock und Slip ausziehen ließ, war er wie hypnotisiert von der roten Scham, die wie ein Kaminfeuer leuchtete. Sie war feucht, und er drang mühelos in sie ein. Für ein langes Vorspiel war keine Zeit, der Brand, der sie beide erfasst hatte, musste so schnell wie möglich gelöscht werden. Sie grub ihre Fingernägel in seine Schultern und presste ihre Fersen auf seinen Hintern, um ihn so tief wie möglich in sich zu schieben. Er kam mechanisch, ein bisschen zu früh, während sie einen Orgasmus spielte, den sie noch nicht haben konnte. Sie blieben noch ein paar Sekunden auf dem Sofa, ohne dass sie eine bequeme Stellung in ihrer Umarmung gefunden hätten, dann ging sie ins Bad, um sich zu duschen. Als sie zurückkam, war der Ingenieur bereits gegangen.
     
    Aus Pietro Garaventas Garten stieg Rauch auf. Giampieri stellte den Wagen direkt vor dem Tor ab und trat entschlossen auf das Grundstück, wo ihm ein kleiner Hund bellend entgegenlief.
    »Still, Bessie.« Barbaras Onkel warf eine Handvoll Unkraut auf ein Reisigfeuer, zog seine Arbeitshandschuhe aus und kam auf den Ingenieur zu, um ihn zu empfangen.
    |129| »Entschuldigen Sie, dass ich einfach so hereinschneie.«
    »Bitte, kommen Sie. Ich habe nur ein bisschen Unkraut verbrannt. Wollen Sie einen Kaffee?«
    »Bleiben Sie lieber bei Ihrem Feuer.«
    »Keine Angst, das ist unter Kontrolle. Heute geht auch kaum Wind.«
    Er wohnte in einem Bauernhaus mit dicken Mauern, dessen Rückseite in der Hügelflanke steckte. Im Winter musste es sehr feucht und kalt sein, aber im Augenblick war es angenehm. Der Kommissar schaute sich um. Garaventa war ein Mann, der, auch wenn er allein lebte, Ordnung zu halten verstand. Von dem impulsiven Sanguiniker, als der er sich präsentiert hatte, hätte man das Gegenteil erwartet.
    Als der Mann näher trat, um den Kaffee aus der Espressokanne einzuschenken, nahm Giampieri den Brandgeruch auf seinem Hemd wahr. Ein Déjà-vu-Erlebnis. Er schloss die Augen und sah ihn wieder vor sich, am Morgen der Tat, im Krankenhaus, denselben Geruch verbreitend.
    »Das ist ein Kreuz mit dem Unkraut. Muss das oft verbannt werden?«
    »Ziemlich oft.«
    »Aber ich wette, es lohnt sich. Ihr Gemüsegarten sieht ganz schön üppig aus.«
    Der Mann gab keine Antwort, und Giampieri konzentrierte sich auf die Fotos, die in der Küche hingen. Die kleine Barbara am Meer, im Arm ihres Onkels. Sechs oder sieben Jahre alt. Auf einem Bild in Silberrahmen war sie im Kommunionkleid zu sehen, wie sie zerknirscht ein Büchlein betrachtete. Es gab Fotos von Barbara in jedem Alter, sie befanden sich an einer weiteren Wand, außerdem auf dem Fernsehtisch und auf den Regalen.
    Pietro Garaventa bemerkte Giampieris Blick.
    »Sie hätten sie als Kind sehen müssen. Sie war außergewöhnlich, und auch später, sie war einfach ein besonderes |130| Mädchen. Meine einzige Nichte«, sagte er, während seine Haut sich rötete und ihm die Tränen in die Augen stiegen.
     
    In Rapallo ging der Tag nur zäh voran. Die Neuigkeiten, mit denen Venuti aufwartete, waren wenig erfreulich: Die kleinen Spritzer auf dem bei den Turones beschlagnahmten Handtuch und der Hose waren Rost beziehungsweise Blut des Hausherrn, wahrscheinlich von einer kleinen Rasierwunde. Giorgio Turones Alibi hatte sich ebenso bestätigt wie die Harmlosigkeit des Sohnes. Giampieri hätte die Familie auf dem Übersichtsplan, der hinter seinem Schreibtisch hing, fast schon von Rot auf Grün umgefärbt. Doch dann wollte er lieber noch etwas damit warten. Von den zusätzlichen Zeugen, die er noch finden wollte, gab es bisher ebenfalls keine Spur.
    Vor Dienstschluss brachte dagegen Vitone eine interessante Neuigkeit. Die Bank hatte endlich Barbara Ameris Kontoauszüge geschickt, und da gab es eine Auffälligkeit: zwei Abhebungen am Geldautomaten von je zweihundert Euro, einmal am Samstagnachmittag, und einmal am Sonntag. Ein absolut ungewöhnlicher Vorgang, denn wenn man die restlichen Kontobewegungen aus dem Kalenderjahr betrachtete, dann hob Barbara, nachdem ihr bescheidenes Gehalt von siebenhundertfünfzig Euro eingegangen war, in der Regel fünfhundert Euro ab, und damit versuchte sie dann, bis zum Monatsende auszukommen. Hin und wieder hob sie kurz vor Zahltag noch einmal hundert oder hundertfünfzig Euro ab, aber vierhundert auf einen Schlag, das war ausgesprochen merkwürdig. Da in ihrer Geldbörse nur ein wenig Kleingeld war,

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