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Kein Schlaf für Commissario Luciani

Kein Schlaf für Commissario Luciani

Titel: Kein Schlaf für Commissario Luciani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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über Kollegen und gute Freunde … ich will sagen, dass ich Ihnen zu einer Phase des … In-sich-Gehens, würde ich es nennen … der Reflexion riet. Kurz, einen Weg, die Batterien aufzuladen und wieder, das wünschte ich mir und wünsche es noch, wie soll ich sagen: vollkommen regeneriert an Ihren Arbeitsplatz zurückzukehren. Beseelt von der Begeisterung und den Fähigkeiten, die Ihnen die Achtung der Vorgesetzten wie Untergebenen eingetragen haben.«
    Er machte eine ganze Weile weiter und geriet in immer |142| bizarrere Verrenkungen, weil Marco Luciani ihm nicht zu Hilfe kam. Gerade als er endlich eine Verschnaufpause einlegte, stellte der Kellner einen Espresso und ein Tonic Water mit Zitronengeschmack auf den Tisch.
    »Entschuldigen Sie, ich hatte ein Lemonsoda bestellt.«
    »Haben wir nicht«, sagte der Kellner und wollte schon weggehen.
    »Entschuldigung.«
    »Bitte?«
    »Das können Sie wieder mitnehmen. Ich trinke nur Lemonsoda.«
    Der Kellner zog ein Gesicht und nahm Fläschchen und Glas an sich. »Was soll ich Ihnen dann bringen?«
    Marco Luciani betrachtete ihn und zog die Augenbrauen hoch, als wollte er sagen: Wenn ich nur Lemonsoda trinke und du es nicht hast, was willst du mir denn dann bringen? Aber da der andere sich nicht vom Fleck rührte und auf eine Bestellung wartete, sagte er: »Ein Glas stilles Wasser.«
    »Mit Eis und Zitrone,
mein Herr

    »Nein, bitte pur. Und in Zimmertemperatur.«
    Während sich der Kellner von dannen machte, betrachtete der Kommissar aus dem Augenwinkel den Polizeichef. Ausnahmsweise einmal hatte er diese Szene nicht um des Prinzips willen aufgeführt, sondern weil er den Chef in Verlegenheit bringen wollte. Und um ihm zu zeigen, dass dieser sich, was auch immer er von ihm wollte, gehörig ins Zeug legen musste.
    Iaquinta lächelte nervös, auf seiner Stirn perlten feine Schweißtropfen. »Wie ich sehe, haben Sie immer noch ganz klare Vorstellungen.«
    »Nicht immer. In diesem Moment zum Beispiel ist mir überhaupt nichts klar. Sie sprachen gerade von der Wertschätzung durch meine Vorgesetzten?«
    |143| Der Polizeichef schluckte und konservierte sein Lächeln. Er hatte schon gemerkt, dass es nicht einfach sein würde, die Dinge ungeschehen zu machen.
    »Genau. Sie werden sich erinnern, dass ich Sie bat, die Kündigung aufzuschieben, nichts zu überstürzen. Erst einmal in Ruhe nachzudenken …«
    »Woran ich mich erinnern kann, ist eisiges Schweigen, außerdem ein dreizeiliges Schreiben, in dem man mich aufforderte, die noch ausstehenden Urlaubstage abzufeiern.«
    »Das sind zwei Sichtweisen auf dieselbe Sache. Sie waren dermaßen entschlossen und erbost, als Sie kündigten, dass ich es für ratsam hielt, Sie nicht mit Gewalt umstimmen zu wollen, stattdessen agierte ich im Verborgenen, um Ihren … Abschied zu verzögern. Ihr Kündigungsschreiben liegt immer noch in meinem Schreibtisch. Ich weiß, dass das nicht korrekt ist, aber ich bin überzeugt, dass es das Klügste war, denn jetzt, da wir Gelegenheit zum Nachdenken hatten, glaube ich, es ist an der Zeit, dass wir uns wieder zusammentun, um fruchtbare und für alle Seiten zufriedenstellende Arbeit zu leisten.«
    Die Süßholzraspelei ging weiter, während Iaquinta an seinem Espresso nippte und Luciani das lauwarme Wasser, in das vermutlich der Kellner gespuckt hatte, auf ex trank.
    Marco Luciani lachte ungläubig. »Ich denke gar nicht daran, zurückzukommen. Im Gegenteil, ich bitte Sie, dieses Gesuch aus Ihrem Schreibtisch zu holen und nach Rom weiterzuleiten.«
    Sein Gegenüber kam allmählich aus der Deckung. »Los, Kommissar. Jetzt lassen Sie sich nicht länger bitten. Ich habe mich hier persönlich eingefunden, mit der Friedenspfeife in der Hand, um Ihnen zu sagen, dass wir Sie wieder bei uns haben wollen. Dass wir Sie brauchen. Reicht Ihnen das nicht als Revanche?«
    |144| »Herr Polizeichef, ich habe nicht gekündigt, weil ich eine Revanche suchte. Das war eine Lebensentscheidung, und damit basta.«
    Sie maßen einander eine Weile mit den Augen. Der Erste, der sprach, ohne den Blick abzuwenden, war wieder der Kommissar.
    »Warum sagen Sie mir nicht klipp und klar, wo das Problem liegt? Es muss gravierend sein, wenn Sie sich zu einem solchen Schritt gezwungen sehen.«
    Der Chef senkte den Blick und schnaubte.
    »Der Fall Ameri. Ich nehme an, dass Sie ihn verfolgen. Sagen Sie jetzt nicht Nein, das glaube ich Ihnen sowieso nicht.«
    Marco Luciani nickte: »Ich habe im Fernsehen davon gehört.«
    »Ihr

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