(Kein) Sex mit dem Ex
konterte, indem er sein Knie in Jakes Lenden rammte und seinen Ellbogen folgen lieÃ. Lukes herausforderndes Lächeln signalisierte, dass er kein Problem damit hatte, wenn Jake sich nicht an die Regeln halten wollte.
Sie kämpften mit Rage und katzengleicher Grazie. Jake verfügte über eine absolut perfekte Technik, doch Luke gelang es immer wieder, das Unvorhergesehene zu tun. Beide besaÃen einen gut ausgeprägten Killerinstinkt. Es war genau die Art geistloses Vergnügen, die Jake brauchte, um sich von Ji abzulenken.
Es ging nie ohne Schrammen ab â wenn Jake Jianne traf. Oder wenn er mit seinem Bruder kämpfte. Sie stürzten hart auf den Boden. Es gab keine Matten bei diesem Duell. Luke stöhnte, und Jake sah Sterne an der Decke, die vorhin ganz sicher noch nicht dort gewesen waren.
âWirst du sie beschützen?â, fragte Luke, während er sich aus der Umklammerung löste und mühsam auf die Beine rappelte.
âDas will sie nicht.â Jake machte sich nicht die Mühe aufzustehen, sondern brachte Luke mit einem schnellen Kick mühelos wieder zu Fall. âWarum deckst du nie deine Kniekehlen?â
âWeil ich so gern an die Decke deiner Trainingshalle schaue.â Diesmal stand Luke nicht wieder auf.
âPah.â Jake wollte sich aufrappeln, doch dann entschied er sich dagegen.
âIch finde, du solltest auf sie achtgebenâ, sagte Luke.
âSie will es aber nicht.â
âAls wenn dich das je davon abgehalten hätte.â
âDu gehörst zu meiner Familie. Es war mein Job. â
âUnd Jianne gehört nicht zur Familie? Das heiÃt also, dass du dich von ihr scheiden lässt?â
Jake presste sein Knie so schnell auf Lukes Brust und legte die Hand um dessen Hals, dass sein Bruder nicht mal Zeit hatte, Atem zu holen.
âSchätze nichtâ, brachte Luke mühsam hervor.
Jake lockerte den Griff und stand dann auf. Er streckte die Hand aus, um seinem Bruder aufzuhelfen. âTut mir leid, dass ich das gemacht habe.â
âIst schon in Ordnungâ, murmelte Luke heiser, während Jake ihn hochzog. âMir gehtâs gut. Sind wir jetzt fertig?â
âJa. Bleibst du zum Frühstück?â
âNur, wenn du auch Schmerzmittel servierst.â
âWeichei.â Gemeinsam humpelten sie auf die Küche zu.
âBlödmannâ, konterte Luke. Und dann: âVielleicht bringe ich Maddy dazu, Jianne heute Morgen anzurufen. Um zu erfahren, ob sie irgendwelchen unerwünschten Besuch hatte. Oder Geschenke erhalten hat. Jiannes Verehrer ist laut Maddy ganz groà im Schenken. Vor einer Woche hat er Ji ein Brautkleid geschickt. Handgeschneidert von irgendeinem angesagten Designer nach ihren exakten MaÃen. Sie hat es per Kurier zurückgesandt.â
âEr hat ihr ein Brautkleid geschickt?â
âEs wird noch besserâ, versetzte Luke. âDer Kurierdienst behauptete, sie könnten es nicht ausliefern, weil niemand mit diesem Namen dort wohnen würde. Ji hat die Adresse durch Freunde in Schanghai überprüfen lassen. Ihr Verehrer ist nicht umgezogen. Aber das Kleid ist noch immer bei ihr, denn der Kurierdienst will es nicht mehr ausliefern. Jis Onkel geht davon aus, dass er es persönlich übergeben muss. Im Moment überlegt er noch, ob er es zuerst in Stücke schneiden soll.â
âWas gibt es da zu überlegen?â, entgegnete Jake. âSucht er noch nach der passenden Schere?â
Luke lächelte vorsichtig. Jake machte daraufhin ein finsteres Gesicht und wandte sich ab, um das Frühstück zuzubereiten. âJianne will meine Hilfe nicht. AuÃerdem hat sie ihren Onkel, der sie beschützt. Und Madeline. Und dich auch. Wen braucht sie denn noch?â
Luke griff nach zwei nicht zusammenpassenden Kaffeetassen und einer Dose Instantkaffee. âManche würden sagen, sie braucht dich.â
Luke verlieà die Karateschule kurz nach neun. Zu diesem Zeitpunkt war sein Magen gut gefüllt, und er humpelte nur ein ganz klein wenig. Jake schloss hinter ihm ab, denn die Schule war sonntags nicht geöffnet. Keine zehn Minuten später klingelte das Telefon. Hallie versuchte, ein Sonntagabend-Dinner für den Bennett-Clan zu organisieren, ehe alle am nächsten Tag zu ihren jeweiligen Heimatorten aufbrachen. Danach rief Madeline an, die einen spontanen Lunch bei sich zu Hause veranstalten wollte. Als das Telefon ein drittes Mal
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