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Kein Sterbenswort - Kein Sterbenswort - Tell No One

Kein Sterbenswort - Kein Sterbenswort - Tell No One

Titel: Kein Sterbenswort - Kein Sterbenswort - Tell No One Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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wieder«, beschwichtigte Shauna.
    Linda nickte und wandte sich ab.
    »Was ist denn?«
    »Ich habe diese Fotos gemacht«, sagte Linda.
    Shauna richtete sich auf.
    »Elizabeth kam zu mir ins Büro. Sie hatte ziemliche Schmerzen. Ich wollte sie ins Krankenhaus bringen. Sie hat abgelehnt. Sie wollte nur, dass es dokumentiert wird.«
    »Es war kein Autounfall?«
    Linda schüttelte den Kopf.
    »Wer hat das getan?«
    »Ich musste ihr versprechen, es niemandem zu sagen.«
    »Das ist acht Jahre her«, wandte Shauna ein. »Nun rede schon.«
    »So einfach ist das nicht.«
    »Und wieso nicht? Wieso ist sie überhaupt zu dir gekommen? Und wie kannst du auch nur daran denken, jemanden zu schützen, der …« Sie sah Linda an. Linda wich ihrem Blick nicht aus, und Shauna dachte daran, was Carlson ihr erzählt hatte.
    »Brandon Scope«, sagte sie leise.
    Linda antwortete nicht.
    »Er hat sie verprügelt. Großer Gott. Kein Wunder, dass sie zu dir gekommen ist. Sie wollte, dass es geheim bleibt. Rebecca oder ich hätten sie zur Polizei geschickt. Ganz im Gegensatz zu dir.«
    »Ich musste es ihr versprechen«, sagte Linda.
    »Und das hast du einfach so akzeptiert?«
    »Was hätte ich denn tun sollen?«
    »Du hättest sie aufs Revier schleifen können.«
    »Wir sind nicht alle so stark und tapfer wie du, Shauna.«
    »Komm mir nicht mit dem Scheiß.«
    »Sie wollte nicht zur Polizei«, beharrte Linda. »Sie hat gesagt, sie bräuchte noch Zeit. Sie hätte noch nicht genug Beweise.«
    »Beweise wofür?«
    »Dafür, dass er auf sie losgegangen ist, nehme ich an. Ich weiß es nicht. Sie hat mir nicht zugehört. Und ich konnte sie ja schließlich nicht dazu zwingen.«
    »Na klar - genau so wird es sich abgespielt haben.«
    »Was soll das denn jetzt wieder heißen?«
    »Du hast für eine Wohltätigkeitsorganisation gearbeitet, die vor allem von seiner Familie finanziert wird und für die er das Aushängeschild war«, sagte Shauna. »Was wäre wohl passiert, wenn die Öffentlichkeit erfährt, dass dieser Wohltäter eine Frau zusammengeschlagen hat?«
    »Ich musste es ihr versprechen.«
    »Und du warst nur allzu froh, dass du den Mund halten konntest, stimmt’s? Du wolltest deine verdammte Stiftung schützen.«
    »Das ist nicht fair …«
    »Du hast dich und die Stiftung über ihr Wohl gestellt.«
    »Weißt du eigentlich, wie viel Gutes wir tun?«, schrie Linda. »Weißt du, wie vielen Menschen wir helfen?«
    »Bezahlt mit dem Blut von Elizabeth Beck«, sagte Shauna.
    Linda gab ihr eine Ohrfeige. Shaunas Wange schmerzte. Die beiden Frauen starrten sich schwer atmend an. »Ich wollte es melden«, sagte Linda. »Sie hat mich davon abgehalten. Vielleicht war ich schwach, ich weiß es nicht. Aber sag so etwas ja nicht noch einmal.«
    »Und als Elizabeth am See entführt wurde - was um alles in der Welt hast du da gedacht?«
    »Ich habe gedacht, dass da ein Zusammenhang bestehen könnte. Dann bin ich zu Elizabeths Vater gegangen und habe ihm alles erzählt, was ich wusste.«
    »Wie hat er reagiert?«
    »Er hat sich bei mir bedankt und gesagt, er wüsste Bescheid. Ich sollte niemandem etwas davon erzählen, weil die Situation sehr heikel wäre. Und dann, als klar wurde, dass KillRoy der Mörder war …«
    »Da hast du dich entschlossen, den Mund zu halten.«
    »Brandon Scope war tot. Wem hätte es genützt, wenn man seinen Namen nachträglich in den Schmutz gezogen hätte?«
    Das Telefon klingelte. Linda griff danach. Sie sagte »Hallo«, hörte einen Moment zu und reichte Shauna den Hörer. »Für dich.«
    Shauna nahm ihn, ohne sie dabei anzusehen. »Hallo?«
    »Komm zu mir ins Büro«, sagte Hester Crimstein.
    »Was zum Teufel soll ich da?«
    »Entschuldigungen sind nicht meine Stärke, Shauna. Also einigen wir uns einfach darauf, dass ich ein Riesenrindvieh bin, und machen weiter. Besorg dir ein Taxi und komm her. Wir müssen einen Unschuldigen retten.«

    Als der stellvertretende Generalstaatsanwalt Lance Fein in Crimsteins Besprechungszimmer stürmte, sah er aus wie ein übernächtigtes Wiesel auf einer Überdosis Amphetamin. Die Detectives Dimonte und Krinsky von der Mordkommission folgten ihm auf dem Fuß. Ihre Gesichter waren angespannt wie Klaviersaiten.
    Hester und Shauna standen hinter dem Konferenztisch. »Meine Herren«, sagte Hester mit einer weit ausholenden Geste, »bitte nehmen Sie Platz.«
    Fein musterte sie kurz und warf dann Shauna einen feindseligen Blick zu. »Ich bin nicht hergekommen, um mich von Ihnen an den Eiern ziehen zu

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