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Kein Wort zu Papa - Heldt, D: Kein Wort zu Papa

Titel: Kein Wort zu Papa - Heldt, D: Kein Wort zu Papa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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los. Jurek ist allein in der Bar. Ihr könnt ja nachher
     noch auf einen Drink kommen. David?«
    Er hatte nachdenklich in sein Glas geschaut. »Dieser Jurek, das ist doch der Hausmeister hier, oder? So ein Dunkelhaariger
     mit Brille?«
    »Ja. Wieso?« Pierre hatte sich wieder gesetzt.
    »Er kam mir so bekannt vor.« David rieb sich über die Stirn. »Ich habe ihn gestern schon gesehen, mir fällt bloß nicht ein,
     woher ich ihn kenne. Aber ich bin mir ganz sicher, dass ich ihn kenne.«
    Mein Vater hatte Jurek bereits ein Geheimnis unterstellt, jetzt fing David auch noch damit an. Was hatten plötzlich alle gegen
     den freundlichen, harmlosen Jurek?
    »Er ist seit Mai hier.« Pierre sah nachdenklich aus. »Beim Vorstellungsgespräch war ich nicht dabei, das hat Marleen allein
     geführt. Deswegen weiß ich kaum etwas über ihn, er ist wahnsinnig zurückhaltend. Wenn ich jemanden dreimal nach etwas frage
     und immer nur eine ausweichende Antwort bekomme, frage ich einfach nicht mehr. Er spricht nicht über sich, arbeitet aber gut.
     Und kann alles.«
    »Ich komme einfach nicht drauf.« David schüttelte den Kopf. »Und was ist mit Gisbert von Meyer? Könnte der etwas ahnen?«
    »Gisbert?« Pierre lachte laut auf. »Sogar wenn er uns hier belauschen würde, käme eine völlig andere Geschichte dabei heraus.
     Er ist immer dermaßen aufgeregt, dass er die Hälfte von allem verpasst. Und sich deshalb den Rest ausdenken muss. Den kannst
     du vergessen.«
    Mein Handy meldete eine angekommene SMS.   Die drei anderen warteten ab, bis ich mein Telefon aus der Tasche gefischt und die Mitteilung gelesen hatte.
    Unter dem Blick meiner Schwester, eines schwulen Barkeepers und einem der attraktivsten und interessantesten Männern, die
     ich in den letzten dreißig Jahren kennengelernt hatte, las ich: »Komme morgen Abend mit der 18.1 5-Uhr -Fähre an. Bin gespannt, was so bei euch los ist. Johann«
    Ich ließ das Handy sinken und sah meine Schwester an.
    »Johann kommt.«
    Ines kapierte. »Ach du Scheiße.«
    »Johann?« David schaute mich fragend an. Er hatte ganz blaue Augen.
    »Ihr Freund.« Ich empfand Pierres Stimme als triumphierend und einen Tick zu schrill. »Er ist Schwede.«
    Bevor ich etwas richtigstellen konnte, klingelte es an derTür. Froh, weil ich mich einen Moment sammeln konnte, stand ich auf und ging durch den Flur. Ich rechnete mit Gesa, riss die
     Tür auf und starrte Tom an.
    »Hallo.« Ich flüsterte. »Du, im Moment ist es schlecht, ich rufe dich   …«
    Tom unterbrach mich sehr klar und laut.
    »Hallo, Christine. Wir müssen noch mal über diese letzte Nacht reden. Ich will dir nicht noch einmal das Herz brechen, aber
     ich komme einfach nicht von Beate los.«
    Er war obendrein ein paar Schritte in den Flur gekommen, sodass ich sicher war, dass alle seine Worte bis ins Wohnzimmer gedrungen
     waren. Ich zögerte einen Moment zu lange, Tom ging in dieser Zeit an mir vorbei und blieb wie angewurzelt an der Tür stehen.
    Und dann hörte ich Davids angenehme Stimme: »Herr Hansen? Was machen Sie denn hier?«
    »Herr Bruhn, das ist ja eine Überraschung! Ich, ähm, ich bin da einer Geschichte auf der Spur, dazu kann ich im Moment aber
     noch nichts weiter sagen.«
    Ich stand jetzt neben ihm, sah Pierres verwirrtes, Ines’ belustigtes und Davids fragendes Gesicht.
    »Das ist Tom Hansen, ein alter Schulfreund, ähm, wir machen eine Recherche über, ähm, alte Schulfreunde«, sagte ich.
    Meine Schwester verdrehte die Augen, und Pierre fragte: »Nachts?«
    »Auch.« Ich wandte mich mit meinem charmantesten Blick an David. »Wollen wir nachher noch zu Pierre? Auf ein Glas?«
    Er lächelte verhalten. »Ein anderes Mal gern. Ich muss jetzt dann ziemlich viel telefonieren. Also, danke für den Wein, schönen
     Abend noch.«
    Er ging, ich sah ihm hinterher, dann Tom an und dachte an Johanns SMS.
    »Woher kennst du meinen Chef?« Toms Frage holte mich zurück.
    »Wieso deinen Chef?« Während ich die Frage stellte, beantwortete ich sie mir schon selbst. Toms Magazin gehörte also auch
     zu Bruhns Verlagsgruppe. »Ich, äh, er ist   …«
    »Ein Freund von mir«, sprang Pierre mir zur Seite. »Ein sehr enger. So, Mädels, Herr Hansen, ich muss zum Dienst. Also, viel
     Spaß weiterhin.«
    Als er eng an mir vorbeiging, raunte er mir ins Ohr: »Dass du da noch durchkommst, Respekt.«
    Die Tür knallte hinter Pierre zu, und Tom sah uns betreten an.
    »Ich wollte wirklich nicht stören. Deine Mutter sagte, du wärst hier

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