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Kein Wort zu Papa - Heldt, D: Kein Wort zu Papa

Titel: Kein Wort zu Papa - Heldt, D: Kein Wort zu Papa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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morgen.«
    »Morgen?« Sie schüttelte unwirsch den Kopf. »Ich komme natürlich heute Abend wieder. Zum Essen. Denk dran, dass eine von euch
     mit Hans-Jörg zum Einkaufen fahren muss. Und sag mal, Gesa, kriegst du eine Erkältung oder wieso siehst du so schlecht aus?«
    Statt einer Antwort hob Gesa nur kurz die Schultern.
    »Dann geh ins Bett. Nicht dass du hier die Gäste und die anderen ansteckst. Noch mehr Ausfälle können wir uns nicht leisten.
     Apropos: Habt ihr was von Marleen gehört? Kommt sie dieses Wochenende wieder oder wie lange soll der Zirkus so weitergehen?«
    »Ich kann sie nicht erreichen. Beim letzten Telefonat hat sie gesagt, ihr Handy macht so eigenartige Geräusche, das hat wohl
     seinen Geist endgültig aufgegeben.«
    Mittlerweile gingen mir die Lügen flott von den Lippen. Ines nickte mir anerkennend zu.
    »Sie kann auch über das Festnetz anrufen. In Dubai muss es doch Telefonzellen geben.« Ich fand, dass Adelheid etwas Lauerndes
     im Blick hatte.
    Betont lässig hob ich die Schultern und fragte mich, worüber sie sich mit Guntram Bernd unterhalten hatte.
    »Wie auch immer.« Entschlossen band sich Adelheid ein buntes Tuch um und zog ihre Jacke an. »Ihr könnt am besten gleich mit
     den Zimmern anfangen. Gesa, vielleicht schaffst du es ja doch. Eine Erkältung ist nichts Schlimmes. Also, bis später.«
    Sie rauschte an uns vorbei, und wir drei sahen uns an. Meine Schwester schob ihre Tasse von sich und stand auf.
    »Ich hoffe nicht, dass sie dem Starautor irgendetwas über Marleens Wegbleiben erzählt. Nicht, dass der auf dumme Gedanken
     kommt und anfängt, nachzuforschen.«
    »Was sollte er schon herausbekommen?« Gesa streckte sich und gähnte. »Wir wissen ja selbst nicht, was los ist.«
    Ich rückte jetzt doch damit heraus: »Kann es nicht sein, dass er überhaupt nur deswegen hier ist? Dass die Lesung lediglich
     ein Vorwand war? Jetzt hat er auch noch um eine Woche verlängert. Ich finde das sehr seltsam.«
    »Was findest du seltsam?« Meine Mutter hatte das Talent, sich so leise anzuschleichen, dass man nie wusste, wie viel sie gehört
     hatte. »Guten Morgen. Habt ihr noch eine Tasse Kaffee für uns?«
    Forschend sah sie uns an. »Worüber habt ihr gerade gesprochen?«
    »Wer ist denn ›uns‹?« Ines nahm zwei Tassen aus dem Schrank und sah dabei aus dem Fenster. »Ach Gott, Papa ist ja auch schon
     da. Was ist mit Hanna?«
    »Die kommt später. Sie will noch zu ›Solaro‹, das ist dieses große Geschäft in der Strandstraße, und lustige Servietten kaufen.«
    »Wofür das denn?«
    Meine Mutter setzte sich an den Tisch. »Für heute Abend. Wir machen ein Siebzigerjahre-Buffet, das haben wir uns gestern beim
     Tanzen überlegt. Wir haben vielleicht gelacht. Und hier sind ja nur so langweilige weiße Servietten, das muss alles ein bisschen
     peppiger sein. Luftballons hatte Hanna noch im Keller.«
    Mehr wollte ich gar nicht wissen. Die grobe Vorstellung von Mett-Igeln, Silberzwiebeln und Schinken-Spargel-Röllchen reichte
     mir. Toast Hawaii konnte meine Mutter auch.
    »Guten Morgen, hier ist ja schon ordentlich was los.«
    Mein Vater hängte seine Schirmmütze über Adelheids Kittel an den Haken, legte die Hände auf die Lehne meines Stuhls und wackelte
     ein bisschen daran.
    »Stehst du dann bitte auf, Christine? Kalli kommt ja auch gleich. Oder seid ihr noch nicht fertig mit eurer Pause.«
    »Doch.« Ich erhob mich langsam und schob ihm den Stuhl hin. »Ich warte nur eben auf Hans-Jörg, dann fahre ich mit ihm einkaufen.«
     Erleichtert hörte ich ihn in diesem Moment im Flur pfeifen. »Da ist er. Ich bin weg.«
    »Christine?« Mein Vater hielt mich am Arm fest. »Ich muss dich noch was fragen.«
    Ich wollte nicht von ihm gefragt werden. »Können wir das nicht nachher   … Hallo, Hans-Jörg, ich komme gleich.«
    »Nein.« Entschlossen sah mein Vater mich an. »Du weißt ja, dass ich Geheimnisse hasse.«
    Ines hielt hörbar den Atem an. Ich schluckte trocken und versuchte, ein interessiertes Gesicht zu machen.
    »Das weiß ich. Und weiter?«
    »Hier ist doch was im Busch. Das spüre ich. Ich verlange eine Erklärung. Kalli hat auch schon gesagt, dass wir die finden
     müssen.«
    Ines atmete wieder aus, beugte sich wie beiläufig zu meinem Vater und gab mir einen kleinen Aufschub.
    »Was meinst du denn? Was müsst ihr finden?«
    »Na, die Erklärung. Das kann doch so nicht weitergehen.«
    Meine Schwester sah kurz hoch, ich war also dran.
    »Welche Erklärung? Ich verstehe

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