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Keine Entschuldigungen

Keine Entschuldigungen

Titel: Keine Entschuldigungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Wolff
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Dreißigern. Wusste er nicht, dass sein Körper nicht dazu gedacht war, so etwas zu können? „Heiliger Mist“, kommentierte sie seine Erektion. Sie streckte die Hand nach ihm aus und war schockiert, wie hart er war. Schon wieder. „Hat dir niemand erzählt, dass ihr Jungs das nicht könnt?“
    Sein Schulterzucken war bescheiden. „Tja, wie soll ich’s sagen? Du weckst das Tier in mir.“
    Sie drehte ihre Hand so, dass ihr Daumen auf der Oberseite seines Penis ruhte. Dann begann sie, ihn langsam und fest zu streicheln, weil sie wusste, wie sehr er das mochte. „Tue ich das?“, fragte sie beinahe atemlos, als er sich ihrer Hand entgegenschob. Einmal, zweimal, ein drittes Mal.
    „Annalise, hör auf.“ Seine Hand legte sich auf ihre und zog sie von seinem plötzlich steinharten Schwanz weg. „Komm her.“
    Er zog sie in einer weichen Bewegung von ihrem Stuhl hoch. Ehe sie wusste, wie ihr geschah, saß sie auf seinem Schoß. Ihre Knie hatte sie bis ans Kinn hochgezogen, und seine Arme legten sich um ihren Körper, während er sie leise wiegte. Sein Kinn ruhte auf ihrem Scheitel, und seine Hände, diese sanften, wundervollen Hände, streichelten ihren Rücken durch den dünnen Stoff ihres Morgenmantels.
    „Du denkst zu viel nach“, bemerkte er ruhig.
    Überrascht blickte sie zu ihm auf. „Ich? Ich glaube, da verwechselst du mich mit einer anderen Frau, Süßer. Ich bin die alte Partymaus. Wenn es sich gut anfühlt, tu es – so lautet mein Motto.“
    Jetzt war er es, der aufschnaubte. „Das wünschst du nur.“
    „Was soll das heißen?“ Sie entzog sich ihm gerade so weit, um durch ihre Wimpern zu ihm aufzuschauen.
    „Es bedeutet nur, dass ich nie einer vierunddreißigjährigen Frau begegnet bin, die so wenig über sich selbst wusste.“
    Sie stieß ihn weg, ein Reflex, den sie nicht zurückhalten konnte. „Tu das nicht“, sagte sie. Ihre Stimme klang erstaunlich klein. Sie stand auf und nahm sich einen Kaffeebecher. „Ruinier es nicht.“
    „Ich ruiniere nichts“, kommentierte er und streckte die Hand nach ihr aus. „Warum kannst du das nicht sehen?“
    Sie schüttelte den Kopf, während sie einen Becher Kaffee in seine Hände schob. Schwarz, mit einem Stück Zucker.
    Seit wann beachtete sie einen Kerl so genau, dass sie sich daran erinnerte, wie er seinen Kaffee trank? Die Erkenntnis erschütterte sie so sehr, dass sie mit der Kaffeekanne eine riesige Sauerei anstellte, als sie sich selbst eine Tasse eingoss. Die schrecklich heiße Brühe rann über ihre Hand, und der Schmerz kam so unerwartet, dass sie sich ein paar Sekunden lang nicht rühren konnte. Sie konnte nicht aufhören, den Kaffee auszuschenken. Konnte den brennenden Schmerz nicht beenden.
    „Verdammt.“ Gabe sprang auf und riss ihr den Becher und die Kaffeekanne aus den Händen. Zugleich benutzte er seine Hüften, um sie zur Spüle zu dirigieren. „Was tust du dir bloß an?“
    Betäubt blickte sie zu ihm auf. Sie verlor sich ganz in ihren quälenden Gedanken, sodass sie den Schmerz und die Brandblasen, die sich schnell auf ihrem Daumen und ihrer Hand bildeten, kaum bemerkte. „Es ist nichts.“
    Er grollte leise, drehte das Wasser auf und schob ihre Hand in einer einzigen Bewegung unter das kalt strömende Wasser. „Was ist bloß los mit dir?“, wollte er wissen, während er ihre Hand unter das Wasser hielt. „Gefällt es dir wirklich so gut, zu leiden?“
    „Es ist das Einzige, was ich kenne.“ Die Worte drangen über ihre Lippen, ehe sie von ihr zensiert werden konnten. Und da hingen sie zwischen ihnen. Sekundenlang.
    Sie betete, dass sich der Boden auftun und sie verschlingen möge. Aber das würde nicht geschehen. Er drängte sich gegen ihren Rücken und legte die Arme um sie, während er ihre Hand weiterhin unter das kalte Wasser hielt. Wie sollte sie sich nach diesem dummen Geständnis je wieder zu ihm umdrehen und ihm ins Gesicht schauen?
    Sie lachte halbherzig auf. Ließ dem Lachen eine sorglose Kopfbewegung folgen, mit der sie ihr rabenschwarzes Haar über die Schulter warf. „Ich meinte das nicht so, wie es sich vielleicht anhört. Das ist nur mein melodramatisches Ich.“
    „Ich glaube, du wusstest genau, was du da gesagt hast.“ Seine Antwort war grimmig. Er griff in den Hängeschrank über der Spüle und suchte nach Neosporin und einem Verband. „Wann hörst du endlich auf, dir selbst wehzutun?“
    Sie redeten längst nicht mehr über ihre kleine, dumme Verbrennung. Aber sie konnte nicht zugeben – weder ihm

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