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Keine Entschuldigungen

Keine Entschuldigungen

Titel: Keine Entschuldigungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Wolff
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Mädchen verwandelt? Und wie konnte sie diese Entwicklung aufhalten?
    „Ich habe dich vermisst.“ Die Worte schlüpften über ihre Lippen, ehe sie überhaupt wusste, dass sie sie gedacht hatte.
    „Was hast du gesagt?“ Gabe blickte rasch zu ihr herüber. Seine schwarzen magischen Augen waren vor Verwirrung dunkler als sonst.
    Erneut zuckte sie mit den Schultern und verfluchte sich im Stillen. Dann blickte sie ihm direkt in die Augen und log ihn an. „Nichts. Nur Gefasel.“
    Er hielt vor einer Ampel. Die Stille dehnte sich zwischen ihnen. Minutenlang. „Ich habe dich auch vermisst.“
    „Das kann ich mir denken.“ Scheiße, Scheiße, Scheiße. Was passierte hier? Jemand hatte ihren Mund entführt, und nichts von dem, was sie sagte, klang so, wie sie es meinte. Vermutlich sollte sie etwas darüber sagen, wie beschäftigt sie in den vergangenen Tagen gewesen war und ihr kaum aufgefallen war, dass er nicht anrief. Auf keinen Fall sollte sie wie ein unglückliches, weinerliches kleines Mädchen klingen, das nicht bekam, was es wollte.
    „Annalise.“
    „Weißt du, vergiss es einfach“, sagte sie und zeigte auf ihr Wohnhaus, das nur noch knapp einen Block entfernt auf der rechten Seite lag. „Setz mich hier ab, dann kannst du einfach drehen und nach Hause fahren. Danke, dass du mich mitgenommen hast.“ Sie griff nach ihrer Aktenmappe und streckte die Hand nach dem Türgriff aus.
    Aber Gabe hielt nicht an. Nicht an der Ecke, an der er zu seiner Wohnung abbiegen konnte, und auch nicht vor ihrem Haus. Stattdessen kreuzte er die nächste Straße und fuhr dann links. Er fuhr direkt aus der Innenstadt heraus. Weg von dem Ort, wo sie beide lebten.
    „Was machst du?“
    „Ich nehme dich an einen Ort mit, wo wir reden können.“
    „Aber wir reden doch!“ Sie wusste, in ihrer Stimme schwang Panik mit, aber sie konnte nicht anders. Ihre Einwände klangen zu schwach, um lange gegen seine Argumente Bestand zu haben. „Ich will nach Hause.“
    „Pech gehabt.“ Er hielt die Augen auf die Straße gerichtet. Es dauerte etwa zehn Minuten, ehe ihr bewusst wurde, wohin er sie mitnahm.
    „Nein, Gabe. Ich will dort nicht hinfahren.“
    „Warum nicht?“
    „Ich will es einfach nicht.“ Er konnte sie doch nicht mit nach Coronado nehmen! Nicht zu dem kleinen, versteckten Ort, von dem sie inzwischen dachte, er gehörte ihnen. Er durfte das einfach nicht tun.
    Aber er ignorierte ihre Proteste, und er sagte auch kein Wort mehr zu ihr, bis er den Wagen neben der kleinen, abgeschiedenen Höhle parkte, die sie vor zwei Monaten gefunden hatten. Ehe er etwas sagen konnte, fragte sie: „Du willst mich also ein allerletztes Mal vögeln? Um der guten, alten Zeiten willen?“ Sie öffnete den ersten Knopf ihrer hauchdünnen, pinkfarbenen Bluse, um ihm zu zeigen, wie wenig es sie kümmerte. „Ich habe nicht viel Zeit, wir sollten also schnell zur Sache kommen.“
    „Hör auf damit!“ Er schlug ihre Hand beiseite. „Ich habe dieses Spiel satt, Annalise. Ich hab es satt so zu tun, als hätte nichts, das zwischen uns passiert, eine Bedeutung.“
    „Ich bin nur ehrlich, Gabe. Hast du mich nicht hierhergebracht, um Sex mit mir zu haben?“
    „Du weißt nicht das Geringste über Ehrlichkeit. Du bist zu sehr damit beschäftigt, dir zu beweisen, wie stark und gefühllos du bist, um irgendwen dein wahres Ich sehen zu lassen.“
    Sie schob ihr nasses Haar aus der Stirn und neigte sich so nah zu ihm herüber, dass sie einander fast an den Nasen berührten. „Das ist mein wahres Ich, Gabe. Es tut mir leid, wenn ich nicht deinen dummen Erwartungen entspreche.“
    Er betrachtete sie eine Minute lang, ehe er den Kopf schüttelte. „Ich glaube dir nicht.“
    „Nun, das ist dann wohl dein Problem. Ich habe dir nie irgendetwas versprochen.“
    „Das stimmt, das hast du nie getan. Ich war nur zu dumm, das zu bemerken.“ Sein Mund verzog sich zu einem Grinsen. „Aber Dinge ändern sich. Wir haben dieses dämliche Spiel, bei dem der eine dem anderen um eine Nasenlänge voraus ist, gespielt seit wir uns begegnet sind. Und eine Zeitlang hat es Spaß gemacht. Aber jetzt will ich mehr von dir. Ich brauche mehr.“
    „Ich habe dir mehr gegeben als jedem anderen Kerl vor dir. Warum kann das nicht genug sein?“
    „Weil es nicht reicht.“
    Seine Augen hielten ihre fest, und sie merkte, dass sie ihm in die Falle gegangen war, denn sie konnte ihren Blick nicht abwenden. Sie konnte sich nicht umdrehen und gehen. „Ich habe sonst nichts, was ich dir

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