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Keine Gnade

Keine Gnade

Titel: Keine Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Annechino
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ich wirklich nicht abgeneigt.«
    Â»Lassen Sie mich den Deal noch versüßen. Wir können uns immer dann treffen, wenn es Ihnen passt. Wann immer Sie in der Stimmung sind. Und ich werde Ihnen pro Lektion hundert Dollar bezahlen – bar.«
    McKenzie zog ein Stück Papier und einen Stift aus ihrer Tasche und kritzelte ihre Telefonnummer darauf. »Ich muss jetzt dringend los, John. Rufen Sie mich morgen früh an, und vielleicht werden wir uns einig.«

31    Nach einem anstrengenden Abend, der bis nach Mitternacht dauerte, kam Sami um sechs Uhr früh aufs Revier zurück, um sich mit Captain Davison und Chief Larson zu treffen. Letzte Nacht waren Samis Mitarbeiter den Hinweisen nachgegangen, die von Technikern, der Verwaltung und anderen Detectives zusammengetragen worden waren, und hatten siebentausend Fotos von männlichen Bediens­teten im Gesundheitswesen mit der Phantomzeichnung ­verglichen, die Tiny mit dem Zeichner angefertigt hatte. Glücklicherweise hatten die Organisationen, von denen die Datenbanken und Fotos zur Verfügung gestellt worden waren, die Fotos der weiblichen Personen aussortieren können, die die Mehrheit der Fachkräfte im Gesundheitswesen stellten. Nachdem die Vergleiche abgeschlossen waren, blieben nur siebzehn Personen im Gesundheitswesen übrig, die der Phantomzeichnung so weit glichen, dass man sie als mögliche Verdächtige in Erwägung ziehen konnte.
    Sami und ihre Kollegen mussten sich nun mit jedem Einzelnen der siebzehn Verdächtigen in Verbindung setzen und sie entweder bei sich zu Hause befragen oder sie aufs Revier bitten. Ihrer Erfahrung nach würden die meisten koope­rieren, doch einige müssten als Verdächtige festgenommen werden.
    Obwohl sie völlig erschöpft war, als sie morgens um Viertel nach zwei nach Hause kam, konnte sie doch nicht abschalten. Sie bekam den Fall einfach nicht aus dem Kopf. Einzelheiten der Ermittlung kamen immer wieder hoch. Die ganze letzte Woche war sie schon am Limit gewesen, und sie wusste, dass sie irgendwann zusammenbrechen und völlig nutzlos sein würde. Wenn sie über ihre Entscheidung, die Uni zu verlassen und zur Mordkommission zurückzukehren, nachdachte, dann war sie nicht davon überzeugt, das Richtige getan zu haben. War es ihr Ego? Lag ihr die Polizeiarbeit wirklich im Blut, oder kam sie nur dem letzten Wunsch ihres Vaters nach? An diesem speziellen Punkt sah sie sich mehreren unbeantworteten Fragen gegenüber. Nur zwei Dinge wusste sie ganz genau. Erstens: Sie musste den Killer finden, und zwar bald; und zweitens: Sie konnte nicht auf die Rückkehr von Al warten. Und jetzt musste sie diese beunruhigenden Gedanken loswerden und den Kopf für ein Meeting freibekommen.
    Als sie den langen Flur zum Büro des Captains entlangging, hatte Sami das Gefühl, ihre Schuhe wären aus Beton.
    Sie klopfte an die geschlossene Tür zum Büro des Captains und wartete auf eine Reaktion. Doch als sich die Tür öffnete und sie nicht nur den Captain und Chief Larson erblickte, sondern auch Bürgermeisterin Sullivan, bekam sie erst recht weiche Knie. Dass alle drei sie um sechs Uhr in der Frühe treffen wollten, verdiente einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde ! Und dass Davison und Larson zu dieser frühen Stunde Anzug und Krawatte trugen und die Bürgermeisterin im Kostüm war, erstaunte sie sogar noch mehr.
    Bürgermeisterin Sullivan verschwendete keine Zeit mit Höflichkeiten oder Händeschütteln. Noch bevor Sami sich setzen konnte, begann die Bürgermeisterin schon, sie in die Mangel zu nehmen.
    Â»Ich muss in einer halben Stunde los, um einen Flieger nach Sacramento zu erwischen«, sagte Bürgermeisterin Sullivan, »und habe deshalb keine Zeit für Small Talk.« Die Bürgermeisterin lehnte sich gegen den Aktenschrank und strich mit den Händen über ihren Rock. »Was gibt es Neues, Detective?«
    Sami gab den dreien Fakten, Zahlen und einen ausführ­lichen Bericht darüber, was sie und ihre Kollegen letzte Nacht herausgefunden hatten.
    Â»Also haben Sie fast siebentausend Fotos«, sagte Bürgermeisterin Sullivan, »auf siebzehn reduzieren können?«
    Â»Wir werden uns heute Morgen mit den potenziellen Verdächtigen in Verbindung setzen«, sagte Sami. »Und sie so schnell wie möglich befragen.«
    Â»Und mit schnell meinen Sie heute, richtig?«, fragte die

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