Keine Gnade
um die Scheidung bitten und um das Sorgerecht für seine Töchter kämpfen zu können. Bis dahin müsste er durchhalten. Es war unmöglich, dem Druck seiner Forschung und der emotio nalen Belastung einer Scheidung gleichzeitig standzuhalten. Alles rückte ins richtige Licht. Seine Ziele waren glasklar.
Er blickte nach rechts und sah, wie McKenzie OâNeill ihre »StraÃenkämpferin« genau neben seinem Wagen parkte. Er beobachtete, wie sie ausstieg, und in diesem Augenblick begehrte er sie genauso, wie er Eva und Rachael begehrt hatte.
»Tut mir leid, ich bin ein bisschen spät dran«, entschuldigte sich McKenzie. »Der Verkehr nach Pacific Beach rein war schrecklich.«
»Das macht überhaupt nichts. Ich habe einfach in meinem Wagen gesessen und den Blick auf die Mission Bay genossen.« Julian griff nach der Yogamatte, die er sich am Nachmittag gekauft hatte, klemmte sie sich unter den Arm und legte sich ein Handtuch um seinen Hals. »Suchen Sie sich ein Plätzchen aus.«
McKenzie deutete auf eine ebene Stelle unter einer Palme. »Wie wäre es dort?«
»Hey, Sie sind die Lehrerin, also bestimmen Sie.« Er fasste in seine Tasche und rollte fünf Zwanzig-Dollar-Scheine von einem Bündel von Geldscheinen ab und gab ihr das Geld. »Bitte sehr. Ich halte es für besser, Ihnen das Geld vorher zu geben, falls Sie mich in die Notaufnahme fahren müssen.«
Sie lachte. »Keine Sorge. Ich werde es in den ersten Stunden ruhig angehen lassen. Dann werden Sie allerdings in Schwierigkeiten kommen.«
Sie lief ihm ein Stückchen voraus, wobei ihm sehr gefiel, was er zu sehen bekam. Sie war perfekt proportioniert, ihre Muskeln zeichneten sich deutlich ab, und sie hatte kein Gramm Fett an ihrem Körper, doch was für einen Hintern!
Sie rollte ihre Matte aus und legte ihr Handtuch und ihre Wasserflasche auf den Rasen. »Haben Sie sich kein Wasser mitgebracht?«, fragte sie.
»Leider nicht.«
»Okay, solange Sie keine Angst davor haben, sich etwas einzufangen, können Sie sich bei mir bedienen.«
»Danke. Das ist das Letzte, worüber ich mir Sorgen mache.« Er blickte sie eindringlich an. Julian spürte, dass die Chemie zwischen ihnen stimmte.
Seine Ausdauer und Beweglichkeit überraschten ihn. Natürlich lieà McKenzie es wirklich ruhig angehen.
Sie blickte auf ihre Uhr. »Wir haben zwanzig Minuten hinter uns. Wie geht es Ihnen?«
»Jetzt geht es mir gut. Aber wenn ich morgen früh aus dem Bett steige, werde ich einen Kran brauchen.«
»Es wird Ihnen gutgehen. Schmerzende Muskeln haben etwas Gutes, es ist Ihr Körper, der Ihnen etwas mitteilen will.«
»Ja, sicher. Er wird mir mitteilen, dass ich Körbe flechten sollte.«
»Okay, schauen Sie genau zu. Jetzt folgt der herabschauende Hund.«
Julian betrachtete ihre Form sorgfältig und versuchte sein Bestes, die Position zu halten.
»Nicht übertreiben. Wenn Sie in Ihrem unteren Rückenbereich oder den Schultern zu viel Druck spüren, wechseln Sie zur Katze-Kuh-Ãbung auf allen vieren. Wissen Sie noch, wie die geht?«
»Ja.«
FünfunddreiÃig Minuten später hatte Julian sich völlig verausgabt und war restlos durchgeschwitzt. »Können wir Schluss machen?«, fragte er.
»Haben Sie genug?«
»Keine Sorge. Ich werde nichts zurückhaben wollen.«
»Das ist auch gut so. Denn meine Gebühr ist nicht rückzahlbar.«
Sie sammelten ihre Sachen ein und wanderten langsam zum Parkplatz. Julian drehte sich um und blickte nach Westen. »Sieht nach einem wunderbaren Sonnenuntergang aus.«
»Ja, tatsächlich.«
»Haben Sie es eilig?«, fragte Julian.
»Das kommt darauf an. Woran denken Sie?«
»Wir könnten ans Meer fahren, bei Starbucks etwas Eisgekühltes holen und uns den Sonnenuntergang ansehen.«
Sie sah auf ihre Uhr. »Würde ich ja gern machen, aber ich habe morgen früh einen Termin und sollte jetzt aufbrechen.«
»Warten Sie mal. Meine Zeit läuft doch noch, richtig? Sie könnten mich wenigstens noch auf meine Kosten kommen lassen. AuÃerdem geht es auf meine Rechnung.«
Sie erwiderte nichts, aber er konnte sehen, dass sie über sein Angebot nachdachte.
»Nun kommen Sie schon. Es wird Spaà machen. Vielleicht sehen wir das grüne Leuchten.«
»Ich habe es noch nie gesehen«, sagte sie. »Sie etwa?«
»Nur ein
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