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Keine Kuesse für den Boss

Keine Kuesse für den Boss

Titel: Keine Kuesse für den Boss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Anderson
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andere als freundlich. „Haben Sie das hier noch nicht gesehen?“
    Sie drehte ihren Computerbildschirm herum.
    O nein, dachte Dani entsetzt. Das konnte doch nicht wahr sein!
    Doch die Schwarz-Weiß-Aufnahme in schlechter Qualität zeigte sie, Dani Russo, und Alex Carlisle: Eng umschlungen küssten sie sich und …
    Dani spürte, wie ihr heiß wurde. In ihrem Kopf drehte sich alles. „Woher haben Sie das?“, flüsterte sie.
    „Wir haben es per E-Mail bekommen. Im Unternehmen hat es wohl auch schon die Runde gemacht.“
    Das erklärte die merkwürdigen Blicke der anderen Angestellten. Dani war so beschämt, dass sie sogar ihren Ärger vergaß. Die Mitarbeiterin der Zeitarbeitsfirma hielt den kurzen Videoclip nicht an, sondern saß einfach da und wartete ab.
    Dani dagegen blickte wie gebannt auf den Bildschirm. Waren Alex und sie wirklich so leidenschaftlich gewesen? Hatte sie sich so voller Sehnsucht an ihn geschmiegt?
    Du wirst nicht weinen, ermahnte sie sich innerlich. Das hatte sie seit Jahren nicht getan und würde es auch jetzt nicht – zumindest nicht, bis sie allein wäre.
    „Dieser Vorfall ist allerdings nicht der Grund, warum wir keinen anderen Einsatzort für Sie haben“, sagte die Frau, als der kurze Film zu Ende war. „Es liegt daran, dass wir keinen Nachweis für Ihren Schulabschluss haben.“
    Schulabschluss? dachte Dani verwirrt. Der war doch völlig unwichtig! Schließlich hatte sie einen Sicherheitsnachweis von der Bank in Australien, bei der sie die letzten drei Jahre gearbeitet hatte. Das war doch sicher viel wichtiger als ein Abschlusszeugnis von der Schule!
    „Ich kann die Schule gerne anrufen, damit sie Ihnen die notwendigen Unterlagen schickt“, bot sie an.
    „Nicht nötig, wir kümmern uns selbst darum.“ Die Frau lächelte kühl. „Allerdings können wir Sie nicht wieder vermitteln, bis die Sache geklärt ist.“
    Jetzt endlich verstand Dani: Die Zeitarbeitsfirma versuchte gar nicht, die „Sache“ zu klären. In Wirklichkeit ging es einzig und allein um die Videoaufnahmen von dem Vorfall im Fahrstuhl. Dani wurde so wütend, dass sie ihre Verlegenheit vergaß.
    „Sie können sich natürlich bei anderen Zeitarbeitsfirmen vorstellen. Allerdings kann es sein, dass sie dort dasselbe Problem haben werden.“
    Ja, dachte Dani, als sie wieder auf den Bildschirm blickte und sah, wie oft das Video schon aufgerufen worden war. Ihr blieb nichts übrig als ein würdevoller Abgang. Sie musste erst in Ruhe nachdenken und sich eine Strategie zurechtlegen. Also stand sie auf und rang sich ein Lächeln ab. „Danke, dass Sie mich informiert haben. Bitte melden Sie sich, wenn Sie die notwendigen Nachweise erhalten haben. Ich möchte sobald wie möglich weiterarbeiten.“
    „Selbstverständlich“, sagte die Frau, obwohl sie ebenso gut wie Dani wusste, dass dies niemals geschehen würde.
    Nachdem Dani sich das Gehalt für die vergangenen Tage abgeholt hatte, ging sie ins nächste Café und bestellte sich den größten, schwärzesten Kaffee, den es gab. Verzweifelt schloss sie die Augen, denn ihr Geld würde nicht einmal mehr für eine Woche reichen. Dabei hatte sie doch vorgehabt, während ihrer Suche zu arbeiten, damit sie nicht noch länger warten musste. Aber sie brauchte Geld, um sich Essen zu kaufen und ihre Unterkunft zu bezahlen. Wie um alles in der Welt sollte sie Eli jetzt finden? Wie sollte sie das Versprechen halten, das sie ihrer Mutter gegeben hatte?
    Ihre Mum hatte dieses Geheimnis wenige Tage vor ihrem Tod mit ihr geteilt und dann eine allerletzte Bitte geäußert. Es war das Einzige, was Dani jetzt noch für sie tun konnte. Mehr als alles andere wünschte sie sich, ihrer Mutter diesen letzten Wunsch erfüllen zu können.
    Sie rief bei einer zweiten Zeitarbeitsfirma an, dann bei einer dritten. Doch sobald sie ihren Namen genannt hatte, bekam sie eine Absage. Musste sie etwa in eine andere Stadt umziehen, um sich dort Arbeit zu suchen? Nein, dachte Dani, ich habe ja nicht einmal genug Geld für die Fahrt. Außerdem gab es in Auckland die besten Jobs im Finanzbereich.
    Was ist eigentlich mit Alex Carlisle und seinem Fehlverhalten? dachte Dani aufgebracht. Er hatte seinen Job bestimmt nicht verloren, und dank ihrer Entlassung hatte er jetzt auch wieder ein entspanntes Arbeitsumfeld, in dem ihn nichts mehr an den peinlichen Vorfall erinnerte.
    „Alex Carlisle, du schuldest mir etwas“, sagte Dani wütend. Und er würde die Verantwortung für das übernehmen müssen, was er getan

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