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Keine Lady ohne Tadel

Keine Lady ohne Tadel

Titel: Keine Lady ohne Tadel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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folgte ihr.
    Stephen war gefesselt von ihren wiegenden Hüften, die wie ein Versprechen wirkten. »Hast du diesen Gang geübt?«, fragte er, als er die Lampe mit einer brennenden Kerze vom Kaminsims anzündete. Seltsamerweise war er ein wenig enttäuscht. Sie hatte ihn zu einer Verführung eingeladen, statt ihn zu umwerben. Was hatte er denn erwartet? Sie war eben so, wie ihr Aussehen versprach: allzeit verfügbar.
    Stephen drehte sich zu Bea um. Sie lächelte, lag hingegossen auf dem Sofa wie eine Dirne. »Was glauben Sie?«
    »Ich glaube, dass du verdammt noch mal zu viel Übung hast«, erwiderte er brüsk.
    Ihr Lächeln verschwand und machte einem unsicheren Ausdruck Platz. Sie wirkte geradezu eingeschüchtert. »Du brauchst nicht wie ein kleines Mädchen dreinzuschauen, das keinen Bonbon bekommt«, sagte er. »Du kannst doch jeden Mann haben.«
    »Aber im Augenblick will ich dich.« Bea war nicht umsonst bekannt dafür, gleich zur Sache zu kommen.
    Ihr Haar schimmerte wie eine vor Fieber glühende Rose. Stephen hatte noch nie ein solches Verlangen verspürt. Und doch wehrte er sich mit jeder Faser des Anstands gegen dieses Verlangen. Bea war eine junge, ledige Frau. Solchen Verlockungen pflegte er nicht nachzugeben. Und plötzlich wurde Stephen bewusst, dass er noch nie zuvor verführt worden war. Immer war er es gewesen, der verführt hatte. Die Position des Verführten, das musste er zugeben, war sehr viel unangenehmer.
    Bea nahm ein Büchlein mit ledernem Einband vom Tisch. »Soll ich mit dem Gedicht beginnen, das für so große Aufregung gesorgt hat?« Ihre seidige Stimme traf ihn zuinnerst.
    Oh, gebe Gott, dass ich den Lohn verdiene.
    Meine Lippe sei der Honig, und dein Mund die Biene.
    Stephen vermochte sich nicht mehr zu beherrschen. Er trat hinter die Couch, wo er sich sogleich dabei ertappte, wie gebannt auf ihre Schultern zu starren. Bea schaute mit blitzenden Augen zu ihm auf, und nun merkte er, dass auch ihre Brüste ausgezeichnet zu erkennen waren. Sie waren von einem vollkommenen Weiß, das keinen Puder nötig hatte.
    Dann sollst du saugen meinen Honig
    und meine süße Blume,
    Die nun so reif und voller Honigbeeren …
    Stephen konnte unter dem zarten Gewebe ihres Mieders eben noch die Spitzen ihrer Brüste erkennen. Er ergab sich seinem Verlangen, streckte einen Arm aus und nahm eine ihrer Brüste in die Hand. Sie keuchte und verstummte abrupt.
    Doch sie entzog sich ihm nicht, und sie wehrte sich auch nicht. Beinahe verdross ihn das.
Was bin ich doch für ein Trottel,
dachte er dann.
Warum genieße ich nicht einfach, was mir angeboten wird?
    Bea hatte eine vollkommene Brust. Irgendwie hatte er sie sich größer und voller vorgestellt. Doch sie war makellos und zart und lag wie ein bebendes Gewicht in seiner Hand.
    »Voller Honigbeeren
«, wiederholte er. Seine Stimme war rau. Wie von ferne streifte ihn der Gedanke, dass ihre anderen Liebhaber gewiss unbefangener gewesen waren …
    »Dann würd’ ich dich in meine schöne Laube führen
«, fuhr sie fort, und nun zitterte
ihre
Stimme.
»Die voll von Trauben, Maulbeeren und Kirschen. Dann sollst du meine Wespe sein oder meine Biene, und ich würd’ sein dein Stock, und du meine Honigimme.
«
    Stephen streckte nun auch den anderen Arm aus und nahm ihre beiden Brüste in seine Hände. Sie stöhnte kehlig und ließ das Buch sinken, reckte ihm ihren Kopf entgegen. Er streifte mit den Lippen über ihre Wange. Sie duftete nach Limonen, ein süßer und sauberer, sehr englischer Duft. Ihr Ohr war klein und lag flach an ihrem Kopf an. Tatsächlich war das Ohr wie Bea selbst: vollkommen geformt, weich, wunderschön. Voller Verlangen biss er leicht hinein. Warum musste sie nur so … so schön und so leicht zu haben sein?
    Ihre Hände wühlten in seinem Haar und zogen seinen Kopf zu sich herab. Die kurzen Atemstöße, die aus ihrem Munde drangen, kamen ihm allerdings nicht geübt vor. Er musste sich beherrschen, um nicht vor Lust zu stöhnen.
    Ihre Brüste schienen in seinen Händen anzuschwellen, obwohl er sie ganz still gehalten hatte. »Bea.« Seine Stimme krächzte. Peinlich. Sie klang wie die Stimme eines alten Mannes.
    Er räusperte sich verstohlen. »Bea, wir können das nicht tun.«
    Ihre Lider senkten sich, und ihre Arme fielen herab. Er nahm seine Hände von ihren Brüsten – was, wenn jemand zufällig in diesem Augenblick die Bibliothek beträte? Er wartete einen Moment, doch sie hielt die Augen geschlossen.
    »Bea?« Er richtete sich auf, so gut

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