Keine Lady ohne Tadel
es ihm unter dem Druck in seinen Lenden möglich war.
»Du darfst jetzt gehen.«
»Wie bitte?«
»Und ich bleibe hier sitzen und rede mir ein, dass du kein steifer Puritaner bist«, sagte sie. »Ich rede mir ein, du hättest meine Einladung angenommen, denn hattest du sie nicht befohlen? Oder bist du dazu nicht Manns genug?«
»Das ist vulgär«, rügte er.
Sie schlug die Augen auf. »Mr Fairfax-Lacy, hören Sie gut zu.«
Sie schien auf eine Reaktion zu warten, deshalb nickte er.
»Ich kann noch viel vulgärer sein. Ich bin eine vulgäre Frau, Mr Fairfax-Lacy.« Nun blitzten ihre Augen, wenn auch ihre Stimme ruhig blieb. Sie kochte vor Zorn. Stephen wusste nicht genau, warum ihr Zorn ihm besser gefiel.
»Schauen Sie mich an, Mr Puritaner-Lacy!« Sie griff in ihr Mieder und zog es herunter, enthüllte zwei vollkommene Brüste, samtzart und weiß. »Ich bin eine vulgäre Frau«, wiederholte sie, jedes Wort sorgfältig betonend. »Ich bin die Sorte Frau, die sich in einer Bibliothek befummeln lässt …«
Er saß bereits neben ihr. »Nein, das bist du nicht.« Seine Stimme klang gebieterisch. Im Bruchteil einer Sekunde hatte er ihr das Mieder wieder hochgezogen.
Bea kniff die Augen zusammen. »Wie kannst du es wagen, mir vorzuschreiben, was ich bin und was nicht?«
»Ich kenne dich«, erwiderte er gelassen, obwohl seine Hände zitterten. »Du bist keine vulgäre Frau, Bea.«
»Nun –«, setzte sie an, und wollte ihm anscheinend hundert Beispiele aufzählen, doch er verschloss ihr den Mund mit einem Kuss. Sie tranken einander, als sei es Manna vom Himmel, als seien Küsse das Brot des Lebens.
»Du bist noch schlimmer«, sagte er in ihren Mund. Er spürte ihre vollen Lippen, und er begehrte sie so sehr, so sehr. »Es muss doch furchtbar ermüdend sein, Tag und Nacht die vulgäre Frau zu spielen.«
Sie konnte ihm nicht antworten, weil er seine Lippen auf ihre presste. Und seine Hände hatten zu ihren Brüsten zurückgefunden, strichen durch die Seide des Mieders über sie. Bea schnappte nach Luft.
»Dies sind wohl deine Honigbeeren«, flüsterte er in ihr Ohr.
»Das ist ja vulgär«, gab sie lachend zurück.
Er zog ihr Mieder wieder herunter und fuhr mit der Zunge über die Spitzen. Bea erstarrte und umklammerte seine Schultern so hart, dass er blaue Flecke bekommen würde. Wieder und wieder tanzte seine Zunge über ihre Brust.
»Stephen«, flüsterte sie. Nun klang ihre Stimme nicht mehr geübt, sondern stockend und heiser.
Endlich schloss sich sein Mund über ihrer Brust. Sie bog sich ihm entgegen, am ganzen Leibe zitternd. Genugtuung erfüllte ihn. Sie mochte zwar mit anderen Männern geschlafen haben, aber er glaubte nicht, dass sie bei ihnen so erregt gewesen war.
Das war aber natürlich haargenau das, was jeder Mann immer glauben wollte.
»Ich will, dass du mir den Hof machst«, sagte er grimmig.
»Wo ist denn da der Unterschied?« Sie klang ehrlich verblüfft.
»In diesem Augenblick werbe ich nicht um dich«, erklärte Stephen. »Ich verführe dich.« Er strich mit der Hand an ihrem Schenkel empor, fuhr über den glatten Seidenstrumpf und den kleinen Höcker ihres Strumpfhalters. »Du musst den Unterschied lernen, Bea.« Seine Stimme war heiser vor Verlangen. Seine Finger zitterten, als sie über die zarte Haut ihres Oberschenkels glitten, näher, näher …
Sie zog seinen Kopf an sich. »Küss mich!«, befahl sie mit einer bebenden Stimme, die ihn schwindelig machte.
Also küsste er sie, bemächtigte sich ihres Mundes, während seine Finger in ihre Hitze glitten, hinein und nach oben. Sie war prall und reif, und er musste seine ganze Willenskraft aufbieten, um lediglich seine Finger dort verweilen zu lassen, wohin sein Körper strebte. Er wollte sie in den Wahnsinn treiben, wollte, dass sie unter seiner Hand erbebte, während er ihre leisen Schreie mit seinem Mund trank.
»Das ist Verführung«, flüsterte er heiser.
Er spürte das Fieber in ihr, wie die Spannung in ihr wuchs. Sie war so wunderschön, wie sie in seinen Armen zitterte, der Erfüllung näher und näher kam …
»Würdest du das für mich tun?«, fragte er.
Sie öffnete die Augen. Sie waren hinreißend, feucht, wunderschön … »Natürlich!«, keuchte sie. Sie streckte die Arme nach ihm aus. »Bitte …«
»Das ist Verführung.«
»Es ist wunderbar.«
Er zwang sich, seine Finger dort, in der schmelzenden Wärme, still zu halten. Und als sie sich regen wollte, bewegte er sie wieder. Sie keuchte und zuckte unter seiner
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