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Keine Lady ohne Tadel

Keine Lady ohne Tadel

Titel: Keine Lady ohne Tadel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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Unterlippe beißen. »Bis jetzt gehöre ich keiner Frau«, sagte er heiser. Dann senkte er den Kopf und endlich, endlich konnte er sie küssen, mit seinem Mund ihre rosigen Lippen trinken.
    Einen Augenblick schien es, als gebe sie nach, und sie öffnete ihren Mund, stillte sein Verlangen. Doch urplötzlich stieß sie ihn fort, kühl wie eine Eisprinzessin.
    »Benehmen Sie sich!«
    »Bea«, sagte er, und das eine Wort drückte sein ganzes Verlangen aus. »Es ist gewiss empfehlenswert, in der Ehe treu zu sein. Aber Helene und ich sind nicht verheiratet. Wir sind nur Freunde.« Er sah ihr tief in die Augen. Sie waren braun mit einem kleinen Hauch Grün darin, das sie exotisch und überaus verlockend machte.
    »Freunde?« Ihre Stimme klang gereizt. »Sie gehen mit diesem Wort recht sorglos um, Mr Fairfax-Lacy.«
    »Ich bin ja auch Politiker«, erwiderte er grinsend.
    »Aber Sie haben doch gesagt, dass Sie keinen Wert auf eine Geliebte mit Erfahrung legen. Mit zu viel Erfahrung«, präzisierte sie.
    Er schaute auf sie herab und verfluchte sich ob seiner Torheit. »Das war grausam und schäbig«, gestand er. »Und meine einzige Rechtfertigung ist, dass ich dich über alles begehre und –«
    »Ich lasse es mir durch den Kopf gehen«, beschied sie ihn und erhob sich.
    Begierde erfüllte ihn, ließ ihn von Kopf bis Fuß erbeben. Was zum Teufel geschah da mit ihm? Warum setzte ihn ausgerechnet dieses freche, schamlose Weibsstück derart in Brand?
    »Wir haben das Spiel noch nicht beendet«, mahnte er heiser.
    Sie lächelte lediglich. Ihre rosigen Lippen schürzten sich auf eine Weise, die sein Herz vor Freude hüpfen ließ. Sie hatte eine Art zu lächeln, als ob ihr Körper tanzte. »Das müssen wir auch nicht.« Sie nickte zum Tisch. »Nach meinem letzten Stoß können Sie ohnehin nicht mehr gewinnen.«
    Er riss sie an seine Brust und erstickte ihr Lachen, verschlang ihren Mund, züngelte in einem Rhythmus, dem sein Körper mit aller Macht zu folgen wünschte. »Du«, sagte er heiser. »Ich will dich, Bea.«
    Langsam öffneten sich ihre Augen, und nun lag wieder jener schläfrige Ausdruck darin. Sie schmolz an seiner Brust dahin und brachte ihn mit ihrem Mund, mit ihrer bebenden Süße zum Schweigen: Und es war ein beredtes Schweigen.
    »Kann ich dich vielleicht mit Poesie verführen? Soweit ich verstanden habe, ist dies doch deine bevorzugte Methode.« Seine Hände strichen verlangend über ihren Rücken. Von Nahem schienen ihre Augen eher grün als braun zu sein. Sie war eine exotische Schönheit mit einem kecken Grübchen. Doch etwas in ihrer Miene störte ihn, nämlich, dass sie seine Reaktion erwartet hatte. Ihre Augen drückten nicht brennendes Verlangen, sondern leise Befriedigung aus.
    Es konnte gar keinen Zweifel geben, dass Lady Beatrix ständig umworben wurde. Ihre Schönheit und ihr schlechter Ruf mussten die Männer anziehen wie das Licht die Motten. Sie kleidete sich, um zu gefallen, um Männer anzulocken. Sie malte sich das Gesicht an, um noch exotischer – und zugänglich – zu wirken. Sie forderte die Männer heraus, sich ihr zu nähern … und das taten sie zweifellos auch.
    Und doch spürte Stephen, dass Bea niemals der Versuchung erlegen war. Sie mochte sich zwar amüsieren, verlor aber nie den Kopf. Er aber wollte, dass sie im Taumel der Liebe versank. »Wenn ich es recht bedenke, dann sollte ich dich lieber nicht verführen.« Er ließ seine Arme sinken und krempelte die Ärmel wieder herunter. Dabei beobachtete er sie verstohlen.
    Bea wirkte überrascht, aber nicht so, als habe er ihr das Herz gebrochen.
    »Ich werde warten, bis du um mich wirbst. Denn immerhin werde ich in den nächsten Tagen ziemlich beschäftigt sein.«
    »Ich werbe nicht um einen Mann«, behauptete Bea und reckte ihr Näschen in die Luft.
    Stephen lehnte sich an den Billardtisch und musterte sie. Niemals zuvor hatte er das Gefühl gehabt, dass sein Körper etwas so Wertvolles, Bedeutendes war. Mit Bedacht kreuzte er die Beine und merkte, dass sie eine Sekunde wie gebannt hinschaute, dann jedoch rasch den Blick abwandte. »Hast du nie einen Mann gekannt, den du heiß begehrt hast?«
    »In dieser Hinsicht habe ich wohl Glück gehabt –« Sie brach unvermittelt ab. Es war deutlich, dass ihr etwas – vielmehr jemand – in den Kopf gekommen war.
    Er ließ seinen Blick über ihre Brüste wandern, verweilte dort, wo sie am empfindlichsten waren. »Es wird natürlich davon abhängen, ob du glaubst, dass es sich lohnt, meinetwegen in

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