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Keine Vergebung: Kriminalroman (German Edition)

Keine Vergebung: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Keine Vergebung: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregor Weber
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setzte sofort den Blinker.
    Das war immerhin ein ziemlicher Vorteil an so einer Schüssel. Da überlegten es sich Parkplatzschnapper zweimal, ob sie vor einem in die Lücke stießen.
    Sie schoss das Monster mit der Fernbedienung zu und beeilte sich, die nächste Querstraße zu erreichen. Angst. Sie hatte dauernd Angst.
    Der Hausflur war still, dunkel. Bis zum zweiten Stock waren die Lampen kaputt, und der Hausmeisterservice war entweder überbeschäftigt oder sang- und klanglos pleite gegangen. Alle Hausbewohner warteten seit zwei Monaten, dass etwas passierte.
    Therese wohnte im vierten. Dachgeschoss. Superschön.
    Die Stufen knarzten, Altbau. Im dritten blieb Therese plötzlich stehen. Lauschte.
    Lautloser Griff in die Handtasche, beruhigend die Hand um den Griff der Dienstwaffe. Leise einatmen. Ausatmen. Weitergehen.
    »Ich gebe auf.«
    Heiko Leptien saß mit erhobenen Händen auf der letzten Stufe vor ihrem Absatz.
    Sie ließ die Waffe in der Handtasche los und atmete laut aus.
    »Mann! Du kannst doch nicht so … leise sein, verdammt.«
    Heiko legte den Kopf schief und lächelte. Traurig.
    Therese sperrte auf. Ging kommentarlos in die Wohnung und schloss die Tür vor seiner Nase. Lehnte sich sofort dagegen. Versuchte, das Weinen zu unterdrücken.
    Öffnete wieder. Ließ stumm die Tränen laufen. Sah seine.
    »Du darfst mich die ganze Nacht nicht loslassen. Versprich das.«
    Leptien nickte. Flüsterte.
    »Ja. Nicht eine Sekunde.«
    Merten erwachte. Allein. Sah nach der Uhr. Halb zwei.
    Das Kissen roch nach ihr. Ihrem Schweiß. Und seinem. Mein Gott, hatten sie geschwitzt. Merten kicherte und spürte, dass er allein von der Erinnerung einen schmerzhaften Ständer bekam.
    So etwas hatte er noch mit keiner Frau erlebt. Sie war so wild. Und kannte keine Scham, nichts war falsch. Sie benutzte Worte, die Merten normalerweise noch nicht mal dachte. Und sie sagte sie gerne, richtig gerne. Und tat Dinge …
    Jana.
    Jana. Wie Jane. Ich Tarzan. Uaaaaahiiiiaaaaiaaaaa. Merten tastete nach seiner Erektion. Er war total klebrig da unten. Von ihr. Von sich. Er schloss die Augen, ließ den ganzen Film noch mal ablaufen. Den Porno mit ihm und Jana in den Hauptrollen. Rieb sich. Stöhnte. Seufzte.
    Wie sie es gleich auf dem Sofa getan hatten. Jana auf ihm, nachdem sie ihm die Kleider vom Leib gerissen hatte. Er war so schnell gekommen, es war ihm peinlich gewesen. Aber Jana hatte nur gelacht, nicht ihn ausgelacht, sondern lüstern. Ja.
    Merten stöhnte lauter. Seine Hand ging schneller.
    Und dann hatten sie rumgealbert. Sich nackt im Wohnzimmer gewälzt. Gerungen. Sie war verdammt stark. Zäh. Nur Muskeln und Sehnen. Aber wunderschöne Brüste. Gar nicht so klein, obwohl sie ansonsten schmal war. Und beim zweiten Mal hatte er viel länger durchgehalten. Und sie war so irre abgegangen. So laut geworden.
    Mertens Mund stand weit offen, seine Augen zusammengepresst, er kam gleich. Oh. Oh.
    Ooooooh.
    Er ließ den Kopf zurückfallen, atmete. Lächelte.
    »Na, du bist ja ein Knallkopf.«
    Merten schrie vor Schreck.
    Jana stand lachend im Türrahmen.
    »Na, ich dachte, du«, Merten merkte, dass er rot wurde, »ich dachte, du bist weg.« Mist. Das hatte beleidigt geklungen.
    Sie hob eine Augenbraue. Grinste.
    »War ich auch schon fast. Ich schreibe dir gerade ’nen Zettel in der Küche und geb dem Weißwein den Rest.« Sie ging langsam auf das Bett zu. »Und da höre ich Töne, die mir irgendwie bekannt vorkommen.« Wiegte sich übertrieben in den Hüften.
    Merten stützte sich auf die Ellbogen. Brachte ein schiefes Lächeln zustande.
    Sie blieb vor dem Bett stehen. Hüfte raus, kühler Blick. Augenbraue.
    »Ich schau gerne dabei zu …« Gurren.
    Merten schluckte.
    Sie zeigte auf die Decke.
    »Lass mal sehen.«
    Mertens Hals wurde schlagartig trocken. Er schlug die Decke beiseite.
    »Mhmmm. Unfassbar, da geht ja immer noch was.«
    Sie knöpfte ihre Bluse auf.
    Die junge Frau war schon lange nach oben gegangen. Der Villenbesitzer hatte noch den Kamin ausgehen lassen und dazu einen Whisky getrunken. Er war sicher mittlerweile bei den dreistelligen Flaschenpreisen angekommen, hatte Gandalf gedacht.
    Die Dunkelheit im Haus dauerte jetzt schon eine gute Stunde. Das dürfte reichen. Es war kein Licht mehr angegangen, niemand mehr auf dem Klo gewesen. Sie schliefen beide.
    Geduld war entscheidend. Die meisten Fehler passierten, weil einer nicht mehr warten konnte. Gandalf konnte zu Stein werden. Er konnte eine Stunde zu einer Minute schrumpfen

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