Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)
Fifth Avenue an. In der Luxus-Shoppingmeile gab es nichts, was Tina interessierte. Francis jedoch legte erst einmal einen ausgiebigen Einkaufbummel ein. Und nachdem sie gefühlte drei Stunden von einem Geschäft ins nächste gehetzt waren, gab es sie:
Eine Pause.
Jene fand in einem niedlichen Café statt, in dem der Latte Macchiato putzige fünf Dollar kostete. Das war jedoch nicht der Grund, weshalb Tina sich am Ende für einen Kaffee (schwarz) entschied, den selbstverständlich Daniel bezahlte. Ein Latte wurde ihr verboten! Wegen der Kalorien, jawohl! Wäre sie nicht so verdammt erschöpft und von der unvorstellbaren Kälte zermürbt gewesen, hätte der irre Prof genau in dieser Sekunde das Zeitliche gesegnet.
Und dann ging es weiter:
Ground Zero, Central Park, Guggenheim Museum, Brooklyn Bridge, Brooklyn Heights, Soho, Greenwich Village, Museum of Modern Art, Rockefeller Center, Metropolitan Museum of Art. Alle Adressen wurden im Schnelldurchlauf absolviert. Wenigstens in den Museen hätte Tina sich gern länger umgesehen. Dort herrschten menschenfreundliche Temperaturen und bereits nach zwanzig Minuten setzte das Auftauen ein. So lange blieben sie leider nie.
Am frühen Nachmittag streikte Tom und bestand auf einem Besuch im Restaurant. Seitdem liebte Tina diesen riesigen Mann. Ihnen wurden genau dreißig Minuten zur Nahrungsaufnahme zugestanden, dann trieb Daniel sie weiter. Schließlich lag noch so einiges vor ihnen!
* * *
Auf
der Heimfahrt wurde kein Wort gewechselt. Vielleicht waren sie ja auch müde, Tina jedenfalls hätte auf der Stelle einschlafen können.
Mit der Tinaverarsche hatte Tom sich am heutigen Tag zurückgehalten. Nur einige Male traf sie sein misstrauischer Blick. „Du siehst fertig aus, Baby.“ Das war für seine Verhältnisse zahm, er hielt sich stattdessen an den Prof
„Und, wie ich hörte, gehst du demnächst unter die Tiger und Löwen?“ Das musste irgendein Code sein, den abgesehen von Tina jeder verstand.
„Wenn alles so läuft, wie geplant. Wir reden darüber, wenn es spruchreif ist“, lautete Daniels abweisende Antwort.
„Was hast du denn vor, wenn du erst mal mitten im ...“
„Wir sprechen darüber, wenn es so weit ist, Thomas!“
Der runzelte zwar die Stirn, verfolgte die codierte Unterhaltung jedoch nicht weiter.
Angekommen in dem unglaublich warmen Appartement, durfte Tina nicht etwa schlafen gehen, nein, jetzt wurde ein Animationsprogramm für die beiden Gäste erwartet. Dabei hatte Daniel die bedeutend besseren Karten gezogen. Der zockte mit Tom an der Spielkonsole, während Tina sich mit der schweigsamen Fran auseinandersetzen durfte.
„Und, wie läuft’s?“
Tina fuhr zusammen. Sie war es nicht gewohnt, häufig von der Schönheit angesprochen zu werden. „Gut“, stotterte sie. „Äh, was meinst du genau?“
Fran grinste. „Mit meinem Bruder zusammenzuwohnen.“
„Nun, er nervt, macht mich fertig, lässt mich sonntags nicht ausschlafen, ich würde ihn gern vierteilen und kreuzigen, ansonsten läuft es bestens.“
„Das habe ich gehört, Hunt!“ Daniel machte sich nicht die Mühe, den Blick vom Fernseher zu nehmen.
„Ich hoffe es, Grant“, murmelte Tina.
Fran schüttelte den Kopf. „Lass dich nicht von ihm überfahren. Er neigt dazu, jeden für sich zu vereinnahmen. Auf die Dauer hält das niemand durch.“
„Wem sagst du das?“
Beide blickten zu den Männern, die sich ein wildes Autorennen lieferten.
„Halt dich da raus, Francis!“, knurrte der grünäugige Schumacher.
Die ignorierte ihren Bruder. „Wie ich sagte, sieh dich vor. Er kennt kein Maß und glaubt, alles läge ihm zu Füßen und tanze nach seiner Pfeife. Lässt du dich erst darauf ein, gibt es keine Rettung.“
Die drohende Gefahr war Tina nicht entgangen, gern hätte sie sich länger und vor allem ausgiebiger mit Fran unterhalten. Doch Daniel beendete ganz plötzlich das Rennen und setzte sich zu ihnen.
„So ... Worum ging’s hier gerade?“
* * *
Der
Montagmorgen empfing Tina mit Kopfschmerzen und einem anhaltenden Niesanfall.
„Trink eine heiße Zitrone“, empfahl der Prof
Das tat sie, doch es wurde immer schlimmer. Und am Lunchtisch lehnte sich der Zungenküsser Joshua – dem sie immer noch nicht verziehen hatte, egal, welche dämlichen Erklärungen er lieferte – zu ihr hinüber.
„Geht’s dir nicht gut?“
Der Prof reagierte sofort und reichlich unwirsch. „Sie hat nichts!“
Erwidern konnte Tina nichts, soeben wurde sie vom nächsten
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