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Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)

Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)

Titel: Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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Augen mit klitzekleinen braunen Pünktchen.
    Doch, das ging an. Definitiv.

14.
    Am
letzten Sonntag des Januars wurde Tina mitten in der Nacht von einem energiegeladenen Prof geweckt.
    „Aufstehen!“
    Groggy hob sie den Kopf, blinzelte, sah trotzdem nichts und ließ ihn stöhnend wieder ins Kissen fallen. „Was willst du, Grant?“
    „Du musst aufstehen!“ Wie konnte ein Mensch nur ständig derart begeistert sein und das sogar um diese Uhrzeit?
    „Warum denn?“, knurrte sie in ihr Kissen.
    „Um acht kommen Francis und Tom, wir unternehmen einen Ausflug.“
    „Was habe ich damit zu tun?“
    „
Du
kommst mit!“ Der Typ brachte es sogar fertig, dämlich zu lachen. „Komm schon, Hunt! Du willst doch nicht alles aufhalten, oder?“
    „Nein! Fahrt allein!“
    „Vergiss es!“
    Im nächsten Moment schaltete dieser Kerl tatsächlich das grelle Licht ein. „Du solltest echt mal aufräumen, Tina.“
    „RAUS! Und mach vorher das Licht aus!“
    Natürlich dachte Daniel nicht im Traum daran. Stattdessen hörte sie ihn seufzend im Zimmer umhergehen. Derzeit konnte sie das alles noch nicht gänzlich fassen. Kurz darauf wurde ihr die Decke gestohlen und zu allem Überfluss das Fenster aufgerissen. Arktische Polarluft driftete in den Raum und senkte die Temperatur innerhalb weniger Sekunden auf Frostgrade.
    „Steh auf, wir haben volles Programm! Außerdem mache ich mich nicht zum Idioten, nur weil du nicht aus dem Arsch kommst!“
    Sprachs und verließ mit der Decke unter dem Arm das Zimmer, während Tina sich wie so häufig im völlig falschen Film wähnte.
    Es half nichts. Wenn dieser Idiot irgendeinen Plan verfolgte, gab es kein Entrinnen. Ob sie nun vorab eingeweiht wurde, oder nicht.
    Stöhnend quälte sie sich aus dem Bett, verabschiedete sich im Stillen von ihrem wundervollen Plan, heute aber wirklich einmal auszuschlafen und tappte in die Küche.
    Strahlend empfing er sie. „Na siehst du,
geht
doch!“
    Tina antwortete nicht, sondern setzte sich mit einer Tasse Kaffee an den Tisch. Sie war anerkannter Morgenmuffel, daher ging man ihr um diese Uhrzeit am besten weiträumig aus dem Weg.
    Nach dem ersten herzhaften Schluck wurden ihre Augen groß, mit vor dem Mund gehaltener Hand stürzte sie zur Spüle und spuckte das Zeug aus. Nachdem sie mit ungefähr drei Litern eisigem Wasser nachgespült hatte, war sie sogar sicher, dass ihre Mundhöhle den Brandanschlag überleben würde.
    „Ach so, der Kaffee ist übrigens heiß!“
    „Schnauze, Grant!“
    „Sind wir heute Morgen ein wenig mies drauf?“
    Bewaffnet mit neuem Kaffee und einem Glas Wasser zum Löschen, setzte Tina sich erneut.
    „Nein, sind wir nicht. Ich kann mich kaum beruhigen vor lauter Freude.“
    „Dann ist doch alles gut!“, grinste er
    Mit gesenktem Kopf wartete sie, dass die Wirkung des Koffeins einsetzte. Und als sie darüber hinaus davon ausgehen konnte, den Prof nicht zu töten, sah Tina auf. „Also, was hast du vor?“
    „
Wir!

Wir
haben vor! Einen Ausflug. Mit Tom und Francis.“
    „Schön, wohin fliegen wir denn aus?“
    „New York?“
    Lautstark stellte Tina ihre Tasse ab. „Das ist ein Fahrtweg von zwanzig Minuten. Warum muss ich in aller Herrgottsfrühe aufstehen, um in diese total hässliche Stadt zu fahren? Es hätte gereicht, wenn wir gegen Mittag aufbrechen. Und außerdem:
Was soll ich dort?

    Daniel lehnte sich zurück. Sehr begeistert wirkte er nicht. „Erstens fängt nur der frühe Vogel den Wurm ...“
    Als sie aufschnaubte, wurde sein Blick entnervt. „
Zweitens
ist New York nicht hässlich. Ich denke nicht, dass du dir ein Urteil erlauben kannst oder wie häufig warst du schon dort?“
    Anstatt zu antworten, verzog sie das Gesicht.
    „Eben! Und abgesehen davon ...“ Er lehnte sich über den Tisch. „Geh dich endlich anziehen, ich habe keine Lust, mich deinetwegen zu blamieren, weil wir nicht fertig sind!“
    Verdammt, er kam wirklich immer mit seinem Mist durch! Das durfte alles nicht wahr sein!
    Wie sie es zustande brachte, wusste sie nicht, doch pünktlich um zehn vor acht stand Tina wieder in der Küche. Diesmal vollständig bekleidet und ausgehfertig.
    Der Prof zeigte sich halbwegs zufrieden. Wann der sein Bett verlassen hatte, wagte sie nicht zu fragen. Wie Daniel aussah, wenn er morgens aufstand, wusste Tina sehr genau. Mit süß verwuscheltem Haar und müden Augen, zerknitterten, dunklen Wangen, in T-Shirt und Jogginghose, bewies er regelmäßig, auch nur ein Mensch zu sein. Jetzt stand Mr. Charming

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