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Keine Zeit für Vampire

Keine Zeit für Vampire

Titel: Keine Zeit für Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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bekommen können. Allerdings wusste ich bis vor Kurzem auch gar nicht, dass es wirklich Geister gibt und dass man sie sogar berühren kann und so weiter.«
    »Das kommt wohl ganz auf den jeweiligen Geist an«, erklärte Fran und schlürfte ihren Tee. »Meiner wurde mithilfe des Vikingahärta erschaffen, einem Amulett, das Loki gehört, einer ziemlich unangenehmen norwegischen Gottheit. Soweit ich verstanden habe, verfügen solche Geister über mehr Substanz als die herkömmlichen Gespenster, die man so kennt. Sie können für unbegrenzte Zeit ihren feststofflichen Körper erhalten.«
    Ich stellte meine Tasse ab. »Ob ich mich wohl jemals an all diese seltsamen Dinge gewöhnen werde?«
    »Das kann ich gut nachfühlen«, tröstete mich Fran und berührte meine Hand. Mir fiel auf, dass sie noch immer Handschuhe trug. Sie bemerkte meinen Blick und verzog das Gesicht. »Ich bin eine Hexe und kann Gefühle und dergleichen spüren, wenn ich Gegenstände berühre.«
    »Tatsächlich? Das ist ja toll.«
    »Nur, wenn man selbst nicht betroffen ist«, meinte sie gequält. »Ein Zeitreiseportal erschaffen zu können ist da weitaus praktischer. War es nicht total verrückt, als plötzlich Bens Vater vor dir stand?«
    Ich seufzte schwer. »Ziemlich verrückt. Ich bin beinahe durchgedreht. Allerdings war das zum Großteil auch seine Schuld, denn ich dachte, ich würde den Verstand verlieren, weil ich seine Gedanken hören konnte.«
    »Das muss nervenaufreibend für dich gewesen sein. Schließlich wusstest du ja nicht, dass du dadurch gekennzeichnet wurdest«, meinte Imogen mitfühlend. »Wie hast du meinen Papa eigentlich genau kennengelernt?«
    Ich lehnte mich zurück und berichtete ihr von den Geschehnissen der letzten Tage. Ich erzählte dabei etwas ausschweifender als zuvor in Tallulahs Wohnwagen, verschwieg aber trotzdem die Teile der Geschichte, in denen ich nicht von Nikola lassen konnte. Als ich gerade von der schamlosen FedEx-Botin erzählte, kehrten die Männer zurück. Sie sahen sehr zufrieden aus. Die Wikinger rochen nach Bier und schwankten ein wenig. Nikola und Ben wirkten einfach nur düster, gefährlich und unheimlich sexy. Nikola zumindest.
    »Wie geht es jetzt weiter?«, fragte ich in die Runde, nachdem sich alle wieder niedergelassen hatten. Nikola und ich hatten Imogens Couch mit Beschlag belegt, wodurch ich Gelegenheit hatte, verstohlen mein Bein an seines zu drücken. Das war schön. Ben und Fran teilten sich einen Sessel, und Imogen hatte mit Finnvid auf der Ottomane Platz genommen. Eirik nuschelte etwas davon, seinen Rücken entspannen zu müssen, und legte sich mitten in den Gang, wo er prompt einschlief.
    »So wie ich das sehe, haben wir zwei Probleme«, verkündete Fran und strich dabei versonnen durch Bens Haar. »Zuerst einmal die Sache mit David. Allerdings würde es mich schon sehr überraschen, wenn wir dafür in nächster Zeit eine Lösung finden würden, es sei denn, wir hätten zufälligerweise mehr Glück als in den letzten drei Monaten. Und dann müssen wir noch Bens bösartigen Onkel Rafe aufspüren.«
    »Ralph«, verbesserte ich sie und fragte mich, wie um alles in der Welt wir ihn bloß finden sollten.
    »Rolf«, korrigierte Nikola.
    »Außerdem müssen wir ihn davon abhalten, sich mit dem Untotenherrscher zusammenzutun, damit er nicht alle Vampire, die in den letzten dreihundert Jahren existierten, vernichten kann«, ergänzte ich.
    »Was?«, kreischte Fran. Ben zuckte zusammen und sah sie gequält an. »Entschuldige bitte, Ben, ich wollte dir nicht ins Ohr schreien. Was meinst du damit, dass er all diese Vampire vernichten könnte? Wie sollte er das anstellen?«
    »Wenn er das Portal benutzt, um in der Zeit hin und her zu springen und Vampire zu fangen, könnte er unglaublich viel Schaden anrichten«, erklärte ich ihr.
    »Du meine Güte«, stöhnte Fran entsetzt. »Das wolltest du also vorhin andeuten. Ich kann nicht glauben, dass Rolf einen derart kapitalen Völkermord begehen würde. Das kann er doch nicht machen, oder?«
    Die Frage war an Nikola gerichtet, doch Ben antwortete für ihn. »Doch, genau das könnte er.« Er wandte sich an seinen Vater. »Eine Sache wollte ich dich schon immer fragen. Wer hat deiner Meinung nach damals den Dämonenlord angeheuert, der dich verwandelt hat?«
    Nikola schwieg zunächst, und in seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. »Genau habe ich das nie herausgefunden«, sagte er bedächtig. »Ich hatte einen Verdacht, doch der Dämonenlord weigerte

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