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Keine Zeit für Vampire

Keine Zeit für Vampire

Titel: Keine Zeit für Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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schließlich Augen im Kopf. Ich habe gesehen, was die Tiere tun und die Menschen in der Stadt und dieser hübsche Stallbursche mit dem großen … Mund.« Dabei senkte sie keusch den Blick. Im Gegensatz zu Nikola nahm ich ihr die Unschuldsmasche nicht eine Sekunde ab.
    Aber das ging mich überhaupt nichts an. »Es ist so: Ich habe nicht versucht, deinen Vater zu verführen, oder doch, eigentlich schon, aber ich stand unter Zwang, weil er es irgendwie geschafft hat, mich einer Gehirnwäsche zu unterziehen und mir zu suggerieren, dass ich ihn auf der Stelle vernaschen will. Das wollte ich aber gar nicht. Es war also alles nur ein Missverständnis.«
    Wieder schürzte sie die Lippen. »Verstehe. Ihr findet meinen Vater also attraktiv.«
    Attraktiv traf es nicht ganz. Nikola war weit mehr als das, irgendwo weit jenseits von hammermäßig umwerfend. »Ich kann zwar nicht nachvollziehen, warum meine Einschätzung von Nikolas optischen Qualitäten von Bedeutung sein soll, aber ja, ich finde, er ist wirklich schön anzusehen.«
    Nikola sah jetzt ausgesprochen zufrieden aus.
    Außerdem bist du eingebildet, penetrant und vertrittst eine Menge grundfalscher Ansichten.
    Und doch begehrst du mich, willst mich nackt auf dem Bett hinter dir sehen, eingerieben mit einem mir unbekannten Zitronenöl, und dann willst du dich an mir reiben.
    Verflucht, hör auf, meine schmuddeligen Gedanken zu belauschen!
    Aber es geht darin doch um mich. Ich würde meine Verpflichtungen als Gastgeber sträflich vernachlässigen, wenn ich nicht die Höflichkeit besäße, mich dafür zu interessieren, welch teuflische Dinge du mit meinem Körper vorhast. Es wäre allerdings sehr freundlich, wenn du mich das nächste Mal informieren würdest, ehe du eine erotische Fantasie von mir hast, damit ich sie ebenfalls genießen kann.
    »Wie alt seid Ihr?«
    Imogens Frage überraschte mich ein wenig. »Ähm … um die dreißig.« Ich schielte nach Nikola. »Wo wir hier gerade so schön Twenty Questions spielen: Wie alt bist du denn? Nicht, dass es wichtig wäre, da ich ja auf keinen Fall vorhabe, mich auf dich einzulassen, auch wenn du dich mir so willig anbietest, aber ich würde mich trotzdem besser fühlen, wenn ich wüsste, dass du alt genug bist, um keinen bleibenden Schaden von meinen sexuellen Attacken davonzutragen.«
    »Als Imogen zur Welt kam, zählte ich vierzig Lenze. Das war vor ungefähr zwanzig Jahren«, erklärte er. Dann verfinsterte sich seine Miene. »Imogen, ich habe dir doch befohlen, die Kammer zu verlassen. Warum leistest du meiner Anordnung nicht Folge?«
    »Fräulein Iolanthe – entschuldigt, ich kenne leider Euren Nachnamen nicht – benötigt ganz offensichtlich Hilfe, nachdem du es geschafft hast, sie auf dem Weg hierher beinahe all ihrer Kleidung zu berauben«, erklärte Imogen nachsichtig. »Ich kenne meine Pflichten. Es ist unsere Aufgabe, sie zu beschützen, solange sie sich in unserer Obhut befindet.«
    »Ich werde mich schon um die notwendigen Schutzmaßnahmen kümmern«, entgegnete Nikola bestimmt.
    »Ich muss vor dir beschützt werden«, bemerkte ich. »Ich habe keine Bedenken, mit Imogen allein im Zimmer zu sein, bei dir dagegen schon.«
    »Da hast du’s«, meldete sich Imogen wieder zu Wort und scheuchte ihren Vater in Richtung Tür. Wider Erwarten ließ sich Nikola sogar scheuchen, sah mich jedoch über die Schulter hinweg angriffslustig an. »Papa, ich werde mich um sie kümmern.«
    »Tochter, lass ab von mir! So lasse ich mich nicht behandeln!«
    »Nein, gewiss nicht«, beschwichtigte ihn Imogen und schob ihn mit diesen Worten mehr oder weniger zur Tür hinaus. Seinen Protest ignorierte sie dabei kurzerhand und schloss hinter ihm die Tür. Dann drehte sie sich zu mir um, und das leichte Lächeln, das eben noch ihre Lippen umspielt hatte, verschwand.
    »Danke für das Angebot, aber eigentlich brauche ich keine Hilfe«, beteuerte ich. Warum sah sie mich nur so seltsam an? »Ich gebe deinem Vater nur ungern recht, aber ich bin wirklich sehr müde und würde mich gern ein wenig hinlegen.«
    »Ich habe Euch Nachtwäsche gebracht«, erklärte sie und legte den Wäschestapel aufs Bett. »Außerdem noch ein Kleid. Eures hat Papa ja ruiniert, obwohl ich nicht ganz nachvollziehen kann, warum, denn für gewöhnlich ist er ein sehr besonnener Mensch. Würdet Ihr wohl die Freundlichkeit besitzen, mich aufzuklären, wie es dazu kam?«
    Ich kniff die Lippen zusammen. Auch wenn Imogen alt genug war, um zu wissen, dass ihr Vater

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