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Keine Zeit für Vampire

Keine Zeit für Vampire

Titel: Keine Zeit für Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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betonen, dass sie nicht von mir stammen. Diese Fantasien, das sind die meinen. Damit ließ er sie einige der Dinge sehen, die er nur zu gern mit ihr getan hätte.
    Mistkerl!, schimpfte sie und stieß ihn sofort aus ihren Gedanken.
    Er musste lachen. Ihre Persönlichkeit wie auch ihre Art zu denken waren einfach bezaubernd, ganz zu schweigen von ihrem üppigen Körper, der, davon war er inzwischen überzeugt, nur zu seinem Vergnügen erschaffen worden sein konnte.
    Nachdem er einiges an überfälliger Korrespondenz erledigt, einen Spaziergang mit dem Wildhüter gemacht und mit ihm den Wildbestand auf seinen Ländereien besprochen und erfolgreich seinen Brüdern aus dem Weg gegangen war, wurde es Zeit fürs Abendessen.
    »Sag mal, Robbie«, erkundigte er sich bei seinem Lakaien, »warum ist das Wasser nicht heiß?« Nikola stand, nur mit einem Bademantel bekleidet, mitten in seinem Schlafzimmer.
    »Ach, ist es das nicht?« Der Kammerdiener stand am anderen Ende der gedrungenen metallenen Badewanne und schürzte nachdenklich die Lippen.
    »Ich bin sicher, dass es nicht heiß genug ist. Du weißt, dass mein Badewasser sehr warm sein soll. Das erzähle ich dir Tag für Tag, seit du vor vier Monaten unbedingt die Aufgabe übernehmen wolltest, mir das Bad zu bereiten. Ich habe dir erklärt, dass es kochen muss, wenn du es aus der Küche holst, damit es, bis die Wanne voll ist, angenehm temperiert ist.«
    Robert zuckte gleichgültig mit den Schultern. »Als ich habe überprüft die Temperatur, die Wasser war noch heiß. Vielleicht Ihr solltet noch einmal ausprobieren. Vielleicht es ist wärmer, als Ihr glaubt.«
    Nikola wollte sich gerade seines Bademantels entledigen und sich über die Wanne beugen, um zu tun, wie der Lakai vorgeschlagen hatte, hielt dann aber inne und schielte nach dem Diener, der ihn hoffnungsvoll ansah. Er seufzte. Es störte ihn nicht, das Objekt unerwiderter Lust zu sein, doch er bevorzugte es, von Angehörigen des weiblichen Geschlechts angehimmelt zu werden. Das machte einiges einfacher. »Lass den Krug mit Wasser hier und dann geh.«
    »Aber Monseigneur – die Wasser, es nicht ist, wie sie es wünschen.«
    »Robert …«
    »Ich werde Euch mehr Wasser bringen, sehr heißes Wasser, dampfendes Wasser, das machen wird kleine Schweißperlen auf Eurer Brust.«
    »Robert …«
    »Non, Monseigneur!« Robert hob die Hand und unterband so seinen Widerspruch. »Ist keine Mühe. Ihr braucht die Wasser heiß, damit es über Eure Bauch gleitet wie – wie sagt man – warme Zunge.«
    Nikola holte tief Luft, schnappte sich den Krug mit inzwischen lauwarmem Wasser und kippte den Inhalt in die Wanne. »Es ist gut so. Du kannst jetzt gehen.«
    »Aber …«
    »Du kannst jetzt gehen!«
    Robert schmollte angesichts des rauen Tons, den Nikola ihm gegenüber anschlug, stöckelte auf seinen äußerst hohen Absätzen um den Wandschirm herum, der die Badewanne vor Zugluft schützen sollte, und hielt auf die Tür zu. Dort schniefte er noch einmal, verließ das Zimmer jedoch ohne weiteren Protest.
    Nikola legte seinen samtenen Bademantel ab – in der Burg war es immer kühl und abends ganz besonders –, stieg in die Wanne und wusch sich. Dabei dachte er über Io nach und darüber, wie er sie dazu bewegen könnte, einen neuen Verführungsversuch zu starten.
    Ein kühler Luftzug verriet ihm, dass jemand den Raum betreten hatte. Seufzend setzte Nikola dazu an, Robert noch einmal klarzumachen, dass er seine Dienste nicht benötigte, und schon gar nicht, wenn sie intimer Natur waren, als plötzlich eine weibliche Stimme zögerlich fragte: »Nikola?«
    »Iolanthe?«
    »Hör mal, ich wollte ganz kurz mit dir reden …« Sie kam hinter dem Schirm hervor, blieb dann aber stehen und bekam große Augen. »Ach! Du badest! Das habe ich vorhin auch getan. Eure Badewannen sind gewöhnungsbedürftig, aber dafür war das Wasser schön heiß. Ähm. Nikola, du bist nackt.«
    »Ja. Und nass bin ich ebenfalls.«
    Ihr Blick zuckte von seinem Gesicht über seine Brust zu seinen Knien, und sie riss die Augen noch weiter auf. »Stimmt. Du bist zu groß für deine Wanne. Du musst die Beine anwinkeln. Warum nimmst du dir keine größere, in der du bequemer sitzen kannst?«
    »Es würde zu lange dauern, solch eine Wanne zu füllen, und zudem benötigt man dafür zu viel Wasser. Bist du aus einem bestimmten Grund hier, oder willst du mich nur beim Baden bewundern? Ist das etwa ein Versuch, mich zu verführen? Wenn ja, so musst du mir vorher gestatten,

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