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Keine zweite Chance

Keine zweite Chance

Titel: Keine zweite Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Coben
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eindeutig etwas faul an der Sache.
    Denise wollte keinen Verdacht erregen. Sie beeilte sich, die Untersuchung abzuschließen, und eilte wieder hinaus. Im Schutz der Sonnenbrille sah sie sich nach möglichen Lieferwagen mit Überwachungsanlagen um. Nichts. Sie suchte nach deutlich erkennbaren Zivilstreifen. Wieder nichts. Natürlich war sie keine Expertin. Obwohl sie seit fast zehn Jahren mit Steve Bacard zusammenarbeitete, hatte es nie Schwierigkeiten gegeben. Vielleicht war sie deshalb sorglos geworden.
    Als sie wieder im Wagen saß, griff Denise nach ihrem Handy.
Sie wollte Bacard anrufen. Nein, lieber nicht. Wenn jemand hinter ihnen her war, konnte er das zurückverfolgen. Denise überlegte, ob sie eine Telefonzelle an der nächsten Tankstelle benutzen sollte. Aber auch damit würden sie rechnen. Als sie das Schild für die Raststätte sah, fiel ihr ein, dass dort eine lange Reihe Münzfernsprecher stand. Von da konnte sie anrufen. Wenn sie sich beeilte, würde man sie nicht sehen und auch nicht feststellen können, welchen Apparat sie benutzt hatte.
    Aber war das wirklich sicher?
    Sie überlegte kurz, was für Möglichkeiten sie sonst noch hatte. Angenommen, sie wurde wirklich beschattet. Dann wäre es absolut verkehrt, zu Bacards Büro zu fahren. Sie konnte warten und ihn von zu Hause aus anrufen. Aber vielleicht hatten sie ihr Telefon angezapft. Der Anruf aus einer großen Reihe Münzfernsprecher schien ihr die sicherste Methode zu sein.
    Denise griff sich eine Serviette und fasste den Hörer damit an, um keine Fingerabdrücke zu hinterlassen. Sie gab Acht, ihn nicht abzuwischen. Auf dem Hörer waren wahrscheinlich schon zig Fingerabdrücke, und warum sollte man den Verfolgern die Arbeit erleichtern?
    Steve Bacard meldete sich. »Hallo?«
    Als sie den Stress in seiner Stimme hörte, sank ihr Mut. »Wo ist Pavel?«, fragte sie.
    »Denise?«
    »Ja.«
    »Warum fragst du?«
    »Ich war gerade bei seinem Mädchen. Da stimmt was nicht.«
    »Oh Gott«, stöhnte er. »Was ist passiert?«
    »Das Mädchen hat den Piepser angerufen. Sie sagte, sie hätte Blutungen, aber ich glaube, sie hat gelogen.«
    Bacard antwortete nicht.
    »Steve?«

    »Fahr nach Hause. Sprich mit niemand.«
    »Okay.« Denise sah, wie ein weißer Camaro vorfuhr. Sie runzelte die Stirn. Hatte sie den nicht schon mal gesehen?
    »Hast du irgendwelche Unterlagen bei dir zu Hause?«, fragte Bacard.
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Bist du sicher?«
    »Hundertprozentig.«
    »Okay. Gut.«
    Eine Frau stieg aus dem Camaro. Selbst aus dieser Entfernung sah Denise den Verband an ihrem Ohr.
    »Fahr nach Hause«, wiederholte Bacard.
    Bevor die Frau sich umdrehen konnte, hängte Denise den Hörer ein und verschwand in der Toilette.

    Als er klein war, hatte Steve Bacard die alte Batman -Fernsehserie geliebt. Er wusste noch, dass alle Folgen fast gleich anfingen. Ein Verbrechen wurde verübt. Commissioner Gordon und Chief O’Hara erschienen. Die beiden Witzfiguren von den Strafverfolgungsbehörden blickten grimmig drein. Sie diskutierten die Lage und kamen zu dem Schluss, dass es nur einen Ausweg gab. Dann griff Commissioner Gordon zum Hörer des roten Batphones. Batman nahm ab, versprach, alles wieder in Ordnung zu bringen, wandte sich an Robin und sagte: »Zu den Batpoles!«
    Er starrte das Telefon mit einem flauen Gefühl im Magen an. Er rief keinen Helden zu Hilfe. Ganz im Gegenteil. Aber hier ging’s ums Überleben. Schöne Reden und Rechtfertigungen waren etwas für Friedenszeiten. Im Krieg, wenn es um Leben und Tod ging, war es einfacher: Wir oder die? Er nahm den Hörer ab und wählte die Nummer.
    Lydia meldete sich freundlich. »Hallo, Steven.«

    »Ich brauche euch noch mal.«
    »Schlimm?«
    »Sehr schlimm.«
    »Wir sind schon unterwegs«, sagte sie.

39
    Als ich reingegangen bin«, berichtete Rachel, »war sie in der Toilette. Aber ich glaube, sie hat vorher telefoniert.«
    »Wieso?«
    »In der Toilette war eine Schlange. Es standen nur zwei Leute zwischen uns. Das hätten mehr sein müssen.«
    »Können wir irgendwie rauskriegen, wen sie angerufen hat?«
    »Nicht auf die Schnelle. Da sind alle Telefone in Betrieb. Selbst wenn ich vollen Zugang zu FBI-Daten hätte, würde das eine ganze Weile dauern.«
    »Also bleiben wir hinter ihr.«
    »Ja.« Sie drehte sich um. »Habt ihr eine Karte im Wagen?«
    Katarina lächelte. »Jede Menge. Verne mag Karten. Welt? USA? New Jersey?«
    »New Jersey.«
    Sie griff in die Tasche hinter meinem Sitz und reichte Rachel

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