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Keinesfalls Liebe (German Edition)

Keinesfalls Liebe (German Edition)

Titel: Keinesfalls Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoi Karampatzaki
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war anzunehmen. Soziale Kontakte konnte ich gerade nicht ertragen. Erst abends ging es mir besser.
Es störte mich, dass Daniel mich so sehr aus dem Konzept brachte. Während er mich im Arm gehalten hatte, war das Gefühl der Niederlage noch nicht präsent gewesen. Ich hatte einfach nur seine Wärme genossen, völlig entrückt von dieser erwarteten, alles übertreffenden Nähe.
    Ich versuchte tatsächlich mir selbst in den Hintern zu treten, aber das scheiterte natürlich. Tage , sagte ich mir immer wieder empört , kaum sind ein paar Tage vergangen, bist du verknallt. Ausgerechnet in so einen sexsüchtigen Idioten mit überraschend viel Grips, der dir das Herz brechen wird.
    Ich sah mich vor meinem inneren Auge, in Daniels Bett …
Ich flüchtete mich unter eine kalte Dusche und verbannte Daniel aus meinen Gedanken.

Nach dem Abendessen, bei dem Carlos tatsächlich mal wieder anwesend war, ließ ich mich auf das Sofa fallen und zappte mehr oder weniger interessiert durch die Kanäle, während Sean und Celine ihre Aufgabe für heute, den Abwasch, übernahmen. Auf Discovery Channel kam eine Sendung über die südamerikanische Wildnis, aber bevor ich mich darauf konzentrieren konnte, schnappte mir jemand von hinten die Fernbedienung aus der Hand.
„Hey …“, beschwerte ich mich gedehnt. Im nächsten Moment fiel ich fast vom Sofa, weil Carlos sich schwungvoll neben mich setzte.
„Huch!“, rief ich aus und hielt mich an seinem Arm fest.
Carlos schaute zum Fernseher und schaltete nach kurzem Grübeln um.
    „Hey!“, protestierte ich erneut. „Gib her, ich bin dran mit aussuchen.“
Carlos grinste keck und schaute mich mit funkelndem Blick an. „ Discovery Channel ? Also bitte, nee, so was gebe ich mir nicht.“
    „Das interessiert mich nicht“, motzte ich pampig. „Ich bin dran!“
„Das interessiert mich nicht“, wiederholte er frech.
    Ich knurrte. „Carlos, du hast noch eine Chance. Gib. Mir. Die. Fernbedienung.“
Er schüttelte grinsend den Kopf. „Vergiss es, Kleiner.“
    Und ich stürzte mich mit einem Protestschrei auf ihn. Carlos war so überrascht, dass er tatsächlich mit mir vom Sofa und auf den Boden purzelte, weil er sich nicht rechtzeitig angespannt hatte. Es tat weh, aber wir beide lachten, während wir miteinander rangelten.
    Irgendwann lagen wir keuchend aufeinander, ich auf seinem erschlafften Körper und er wie tot unter mir. Der einzige Beweis dafür, dass er noch lebte, waren seine atemlos ausgestoßenen spanischen Worte, die ungefähr den Satz Fuck Mann, ich muss wieder ins Fitnessstudio, sogar der kleine Rotschopf macht mich fertig ergaben.
Mit einem heiseren Lachen packte ich die Fernbedienung. Ihm entwich ein gepeinigtes Stöhnen, als ich mein volles Gewicht auf ihn verlagerte, und er schob mich von sich, sodass ich direkt auf seinem Schoß saß. Unser nächtliches Gespräch kam mir in den Sinn und ich wäre fast von ihm herunter gesprungen.
    „Unfair“, schnaubte er.
    Sean beugte sich über das Sofa, das beinahe umgekippt wäre, und musterte uns amüsiert. „Ist alles okay bei euch, Leute? Ich will euch ja nichts unterstellen, aber das sieht aus wie eine Szene aus einem Porno.“
    „Du scheinst dich auszukennen“, neckte ich.
    Sean schnaubte empört.
    „Jo hat ganz schön Kraft“, sagte Carlos atemlos. „Geh endlich runter, Kleiner.“
    „Wie bitte?“, flötete ich. Dann seufzte ich: „Waaah, ich bin sooo geschafft“ und ließ mich mit ganzem Körper auf ihn fallen.
    „Hnnggnaaa!“
Sean ging lachend zurück zur Küche, und Carlos wand sich unter mir.
„Verdammt, das gibt’s nicht“, knurrte er auf Spanisch.
Im nächsten Moment packte er mich um die Hüften und nur eine Sekunde später war ich unter ihm begraben. Er drückte meine Handgelenke auf den Boden und grinste mich triumphierend an.
    „Na also“, schnaufte er.
    „Du bist ganz … schön ins Schwitzen … gekommen“, stieß ich hervor und wies mit dem Zeigefinger auf die Schweißtropfen, die wie Perlen über seine Schläfen rollten.
    „Pff“, machte er nur und stand endlich auf.
    Ich seufzte erleichtert, nahm die Hand an, die er mir reichte, und ließ mich auf die Füße ziehen.
    „Unentschieden“, sagte ich. „Und was j– he, wo ist die Fernbedienung?“
Carlos und ich schauten gleichzeitig auf den Boden. Da lag sie, unberührt und nicht länger im Zentrum unseres Interesses.
    Carlos lachte leise. „Ich schätze, sie fühlt sich jetzt wie das dritte Rad am Wagen …“
    „Armes Ding“, seufzte

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