Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kells Rache: Roman (German Edition)

Kells Rache: Roman (German Edition)

Titel: Kells Rache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Remic
Vom Netzwerk:
bösartige Schnarren. Der Nebel waberte in Fetzen, riss manchmal auf und wurde manchmal dicker. Dann gab er den Blick auf den Weg hinter ihnen frei. Kell sah die beiden roten Pferde-Canker. Sie bewegten sich sehr schnell über den Grat, gingen sicher und sabberten, die Blicke fest auf ihre Beute gerichtet, auf das frische Fleisch, auf die fühlbare Angs t.
    Etwas zischte an Kells Ohr vorbei, und ein Pfeil bohrte sich in den ersten Canker, unmittelbar unter seinem Gesicht. Er brüllte auf, und der gefiederte Schaft ragte aus seinem Körper heraus. Er schlug gegen das Holz und zerbrach ihn. Dann brüllte er wieder und griff an, schneller diesmal.
    »Saark!«, knurrte Kell. »Geh weiter. Schaff Nienna zum nächsten Gipfel. Auf der Spitze dieses Berges ist ein Rastplatz, ein Unterschlupf zwischen Felsen. Er ist einfacher zu verteidigen als das hier.«
    »Und was ist mit dir?«
    »Ich bleibe noch eine Weile und genieße den Ausblick.«
    Ein weiterer Pfeil zischte von Myriams Bogen und traf den ersten Canker im Auge. Die Kreatur bäumte sich auf, stieß ein unglaublich schrilles Kreischen aus und stürzte von dem Grat. Erst rutschte sie den steilen Hang hinab, dann prallte sie auf einen großen Felsen auf und flog in hohem Bogen ins Nichts. Der Nebel verschluckte den Canker. Das Monster war verschwunden.
    Die Nebelschwaden rissen noch weiter auf, und hinter den Cankern tauchten die Seelenfresser auf. Eine der beiden hob ihren Bogen, und Kell konzentrierte sich einen Moment zu spät. Ein Pfeil blitzte auf, er riss Ilanna hoch … aber er war zu langsam. Der Pfeil streifte seine Wange und hinterließ eine feine Linie aus Blut, während er weiterflog, an Kell vorbei und in Myriams Hals landete. Sie gurgelte, keuchte, packte den Schaft und stolperte zurück. Dann stürzte sie zu Boden, rutschte zur Seite, und bevor Kell sie packen konnte, glitt sie von dem Grat hinab, in den alles verschlingenden Nebel, der den Berg umhüllte.
    Nienna schrie.
    Kells Miene verdüsterte sich, und er drehte sich wieder herum. Ein weiterer Pfeil flog auf ihn zu, aber voller Wut und mit fast lässiger Arroganz zuckte Ilanna hoch und lenkte den Pfeil ab. Er verschwand im Nebel.
    Dann musterte Kell den letzten Canker, der ihn angriff.
    Und die Seelenfresser hinter ihm.
    »Na los, kommt schon!«, knurrte er und senkte den Kopf. »Kommt und schmeckt meine verfluchte Axt.«

13
    VERWANDSCHAFT
    Vashell starrte die drei Vachine-Krieger an und hörte, wie Fiddions Kopf im Feuer zischte, als die Flammen die Haut verbrannten. Er spürte, wie Alloria hinter ihm etwas zurücktrat, um ihm Raum zum Kämpfen zu geben. Vashell atmete tief ein und konzentrierte sich auf seinen Kampfrhythmus. Er wusste, dass sie ihn unterschätzen, weil er weder ein Gesicht noch Krallen und Reißzähne hatte. Aber Vashell war ein geborener Krieger. Er hob sein Messer und trat vor, als der erste Vachine angriff …
    Der Krieger bewegte sich schnell, sprang fast horizontal durch die Luft, auf Vashell zu, der sich duckte, das Messer hochriss und es dem Vachine in den Bauch rammte. Dann riss er es mit aller Kraft zur Seite, packte mit der Faust das schwarze Kurzschwert seines Widersachers, drehte sich und nutzte den Schwung des Körpers seines Feindes, um ihn gegen die Felswand zu schleudern. Blut spritzte durch die Luft. Er schlug einmal kurz zu und trennte dem Vachine den Schädel vom Körper. Blutöl strömte aus der klaffenden Halswunde. Niemand sonst hatte sich gerührt. Vashell drehte sich geduckt zu den beiden anderen Vachine herum, die fassungslos über das Gesehene dastanden. Dann trennten sie sich, soweit es die Größe der Höhle erlaubte, und während der Wind draußen klagend heulte, warf Vashell einen kurzen Seitenblick auf seinen Bruder. Llaran lächelte.
    »Was ist denn so komisch?«, fauchte Vashell. »Amüsiert es dich, dass ich dir gleich das Rückgrat breche?«
    »Du hast gegen uns keine Chance.«
    »Dann sieh nur hin.«
    Mit einem Schlachtruf griff Vashell an, duckte sich unter einem Schwertstreich und einem Schlag mit ausgefahrenen Krallen seines Widersachers weg, rammte dem Vachine den Ellbogen ins Gesicht und trat dem zweiten gegen die Brust, so dass der gegen die Wand geschleudert wurde. Dann griff V ashell erneut an, und die Klingen der Schwerter klirrten. Er drehte sein Schwert um, stieß es unter seinem eigenen Arm hindurch nach hinten, in die Brust des Vachine, der gerade auf seinen Rücken springen wollte. Gurgeln, das Uhrwerk surrte und klickte, und

Weitere Kostenlose Bücher