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Keltengrab: Thriller (German Edition)

Keltengrab: Thriller (German Edition)

Titel: Keltengrab: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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mich in ein geräumiges Pub, wo es ein Mittagsbüfett gab, hell bestrahlte Warmhalteplatten und Bains-marie mit Roastbeef, gebratenem Fisch, gekochtem Schinken, Kohl und Kartoffeln. Es war genau das Richtige für einen trüben Dezembertag, und wir langten beide bei Rinderbraten mit Soße zu und häuften uns Gemüse auf die Teller. Ich trank Wasser, Crean nahm sich ein Glas Milch.
    »Also, was ist nun heute früh passiert?«, fragte ich, nachdem wir beide ein paar Gabeln voll gegessen hatten.
    »Ich hab ein Stück die Straße runter gehalten und gesehen, wie der Streifenwagen bei der Wiese ankam und die blauen Jungs ausgestiegen sind. Ungefähr eine Minute später stehen die Burschen, die die Bagger gefahren haben, mit den Beamten neben der Straße und reden. Die Arbeit hat zu der Zeit geruht, deshalb bin ich zu dem Streifenwagen geradelt. ›Was ist los, Jungs‹, sag ich, ›sucht ihr nach Mr. Traynor, damit er die Sache klärt?‹
    ›Kannst du ihn sofort herholen‹, sagt einer der Männer, ›damit er mit den Kameraden hier redet? Wir erreichen ihn telefonisch nicht.‹
    Dann sagt einer der Polizisten: ›Kennen Sie diesen Traynor? Wissen Sie, wo er ist?‹
    ›Ich kenne ihn‹, sag ich, ›aber heute erwischen Sie ihn nicht. Der ist heut in Dublin.‹«
    Ich lachte über Creans Wagemut, so etwas hätte ich ihm nicht zugetraut. »Und was passiert jetzt dort, wissen Sie das?«
    »Kaum hatte die Arbeit wieder angefangen, sind ein paar Leute gekommen. Sagten, sie müssten die Wiese vermessen oder so, und haben den Baggerjungs mit irgendwelchen amtlichen Papieren vor der Nase rumgewedelt. Bis sie fertig sind, sagten sie, muss die Arbeit eingestellt werden.«
    Das war eine gute Nachricht. Ivers hatte offenbar den Richter davon überzeugt, der Wetland Unit Zugang zum gesamten Gelände zu verschaffen. Traynor bekam nicht in allen Dingen seinen Willen, trotz der Unterstützung durch Muriel Blunden. Aber warum hatte er es so eilig, die Wiese aufreißen zu lassen? Wollte er irgendwie das Plangenehmigungsverfahren umgehen?
    »Was erzählt man sich hier unter den Einheimischen über dieses Hotel von Traynor? Wie hat er dafür eine Baugenehmigung bekommen?«
    Crean schaute sich um, wer in unserer Nähe saß. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass uns niemand belauschen konnte, beugte er sich dennoch zu mir herüber und senkte verschwörerisch die Stimme. »Anscheinend hat er verschiedene Grundstücke von der Grange Abbey gekauft.«
    »Und?«
    »Na ja, das ist ein Nonnenorden, der Krankenpflege betreibt. Ist schon seit ewigen Zeiten in der Gegend. Es heißt, sie sind mit den Normannen gekommen. An ihr ganzes Land sind uralte Rechte geknüpft.«
    »Welche Art Rechte?«
    »Dass sie mit dem Land tun können, was sie wollen. Bauen oder was immer. Deshalb glaubt Traynor, die Bauvorschriften gelten für ihn nicht.«
    »Aber diese Rechte sind doch heute nicht mehr gültig.«
    Crean beugte sich noch näher zu mir. »Egal. Traynor hat den County Council und den Tourismusminister hinter sich.«
    »Derek Ward?«
    Crean nickte.
    Natürlich. Minister Ward war Abgeordneter für den Wahlkreis, und seine Partei war bekannt dafür, dass sie sich rücksichtslos über Umweltvorschriften hinwegsetzte. Daher also kam Traynors politischer Einfluss.
    »Es gibt außerdem das Gerücht«, flüsterte Crean, »dass das Geschäft mit den Nonnen diesen einen Anteil vom Gewinn des Hotels sichert.«
    Ich wusste, dass religiöse Orden in den letzten Jahren in ganz Irland Landbesitz verkauft hatten, aber Gewinnbeteiligung an Hotels war mir neu. »Ist es ein katholischer Orden?«
    Crean nickte. »Die Abtei ist eine Art Exerzitienhaus in der Nähe von Donore. Ich weiß nicht einmal, wie der Orden heißt, sie hatten nie viel mit der Gemeinde zu tun. Alles, was man hört, sind Gerüchte über sie.«
    »Was für Gerüchte?«
    »Na ja, in letzter Zeit sind eine Menge Arbeiter gekommen und zum Kloster raufgegangen. Alles Fremde. Nicht, dass ich was gegen Fremde hätte, man fragt sich nur, wieso sie keine Leute vom Ort beschäftigen. Mein Vater glaubt, dass die Nonnen etwas zu verbergen haben.«
    Eine Bedienung kam und fragte, ob wir Dessert wollten. Ich verneinte und bat um ein weiteres Wasser, Crean bestellte Apple Pie mit Sahne und eine Tasse Tee.
    »Seamus, dieser Einfall, dass es in Monashee spukt, daran glauben Sie nicht wirklich, oder?«
    Er lehnte sich zurück, nun weniger besorgt wegen ungebetener Zuhörer. »Ja und nein. Ich weiß nur, was ich Ihnen

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