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Keltengrab: Thriller (German Edition)

Keltengrab: Thriller (German Edition)

Titel: Keltengrab: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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winkte zurück, ging jedoch weiter zum Tor, wo Con Purcell mit einigen seiner Mitarbeiter vom Besucherzentrum stand.
    »Morgen, Con«, sagte ich. »Und vielen Dank noch mal. Dr. Sherry kommt gleich hinter mir.«
    »Kein Problem, Illaun.« Er öffnete das Tor, um mich durchzulassen. »Eine Journalistin und ein Fotograf sind schon mit einem oder zwei Ihrer Kollegen nach oben zum Hügel gegangen.«
    Ich betrat den Pfad hinauf zum Grabhügel, während das Licht am Himmel dramatisch zunahm. Bei einem Blick zum Redmountain sah ich, dass sich die Wolkenbank in graue Streifen aufgeteilt hatte und der Himmel dahinter nun gelb leuchtete.
    In der Gruppe vor dem Eingang entdeckte ich zwei der vier Frauen, die zusammen mit mir selbst Gegenstand des Zeitschriftenartikels waren. Sie standen getrennt von den Leuten, die in Kürze in die Kammer unter dem Hügel gehen würden, um Zeugen zu werden, wie die Sonnenstrahlen durch den Deckenschlitz eindrangen und über den Gang zum Boden der Kammer wanderten.
    Die beiden Archäologinnen plauderten mit Hebe Baxter von der Zeitschrift, während weiter unten auf dem Fußweg der paramilitärisch gekleidete Fotograf Sam Sakamoto seine Objektive auf einen der stehenden Steine richtete, die einst einen äußeren Ring um den Hügel gebildet hatten – die Reste des größten Steinkreises im Land.
    »Hallo, Sam«, sagte ich, »wusstest du, dass es ursprünglich rund fünfunddreißig solche Steine waren?«
    »Wurden sie zur selben Zeit aufgerichtet wie der Hügel?«
    »Nein. Ein paar hundert Jahre später.«
    »Wozu?«
    »Das weiß man nicht genau. Eine Theorie besagt, dass sie die ältere Religion quasi einsperren sollten.«
    »Dann war dieser Ort also das Zentrum von zwei religiösen Kulten?«
    »Oder vielleicht sogar von noch mehr«, sagte ich und ging weiter. Ich hätte ihm sagen können, dass noch später Bru na Boinne zum legendären Bestattungsort der Hochkönige von Irland wurde, auch wenn kein archäologischer Beweis dies erhärtet.
    Hebe Baxter sah mich kommen und rief: »Hallo, Illaun, wir sind hier drüben.« Sie war, wie wir alle, warm gekleidet, aber ihre neonpinkfarbene Kapuzenjacke mit passendem Lippenstift und Lidschatten hob sie doch ein wenig ab.
    »Guten Morgen«, wandte ich mich an alle gleichzeitig. »Sieht gut aus für das Ereignis, oder?«
    Alle blickten in Richtung Sonnenaufgang und murmelten etwas.
    Hebe deutete auf die beiden Frauen bei ihr. »Du kennst Mags und Freda?«
    »Ja, natürlich. Und wer ist das vierte Mitglied unserer Bande?« Hebe hatte uns im Lauf der letzten Woche einzeln interviewt, und während ich mir die anderen Namen gemerkt hatte, fiel mir einer im Augenblick nicht ein.
    »Isabelle O’Riordan. Und sie ist genau hinter dir.«
    Ich fuhr herum und sah, wie Malcolm Sherry der Frau, die ihn begleitete, einen Kuss auf die Wange gab und sich dann den anderen anschloss, die in das Ganggrab gehen würden. Isabelle schritt lächelnd und mit rotem Gesicht auf uns zu.
    »Ich bin doch nicht zu spät, oder?«, fragte sie mit einer quieksenden Puppenstimme, die mir durch Mark und Bein ging. Sie hatte volle Lippen und Rehaugen, und das lockige Haar ragte wild unter einem dunkelgrünen, eimerförmigen Hut hervor. Dazu trug sie einen langen, schokoladebraunen Samtmantel, unter dem ein weißer Spitzensaum hervorlugte, der ein Slip hätte sein können, aber wahrscheinlich zu einem Rock gehörte.
    »Überhaupt nicht«, sagte Hebe. Isabelle wirkte allerdings ohnehin nicht so, als hätte es ihr etwas ausgemacht. »Ich möchte, dass jede von euch etwas über das Sonnwendereignis von Newgrange sagt, eure persönlichen Gedanken dazu. Und Sam wird ein paar Aufnahmen von euch allen zusammen schießen, was wir bisher nicht getan haben.«
    Der Grund, warum ich Isabelle O’Riordan vergessen hatte, war der, dass ich keine Ahnung hatte, wer sie war. Aber ich wusste, ihre Anwesenheit hier war der Grund, warum Malcolm Sherry mich wegen einer Karte für das Spektakel belästigt hatte.
    Genau in diesem Augenblick wurden erregte Stimmen am Eingang laut, weil Con Purcell kam, um das Tor zum Innern des Hügels zu öffnen.
    »Ich verschwinde kurz, um jemandem da drinnen Gesellschaft zu leisten. Er leidet ein bisschen an Klaustrophobie.«
    »Aber …« Hebe sah hilflos zu, wie Isabelle davonsprang. »Ach, was soll’s, sie kann später zu uns stoßen.«
    Sherry, der am Eingang auf Isabelle gewartet hatte, umarmte sie, dann gingen sie weiter ins Innere des Hügels. Wir Übrigen schlenderten

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