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Keltengrab: Thriller (German Edition)

Keltengrab: Thriller (German Edition)

Titel: Keltengrab: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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Eindruck. Er wirkte, als stünde er vor Gericht. »Ähm, das war alles ein bisschen kompliziert. Ich habe sie erst vor einem Monat kennen gelernt … Sie ist so was wie ein Wirbelwind in der verstaubten Welt der Archäologie, glaube ich …«
    Ich sagte nichts.
    Sherry merkte, dass er Mist geredet hatte. »Also … in akademischen Kreisen, meine ich. Jedenfalls war sie ein bisschen in der Klemme, weil sie der Redakteurin vorgeschwindelt hatte, sie sei schon einmal zum Sonnenaufgang in der Kammer gewesen. Als wir am Freitag in Drogheda beim Lunch waren, sagte sie, dass sie bei den Leuten vom Besucherzentrum nichts erreiche. Ich versprach überstürzt, mir etwas einfallen zu lassen. Und da habe ich mich an Sie gewandt …«
    Er schluckte, sein Adamsapfel hüpfte auf und ab. »Sie haben mich wirklich aus einer großen Verlegenheit gerettet, Illaun, vielen Dank. Und ich wäre Ihnen außerdem dankbar, wenn es unter uns bliebe, wie ich an die Karten herangekommen bin.«
    »Sie haben wirklich Nerven, Mann.« Aber eigentlich ging es mir um etwas anderes. »Malcolm, das ist jetzt ernst. Denken Sie sorgfältig nach. Als Sie Isabelle letzten Freitag trafen, haben Sie ihr da von den Wunden an Mona erzählt?«
    »Nein, ich schwöre es.«
    »Malcolm?«
    Diese Stimme! Isabelle näherte sich im Gang.
    Sherry packte mich am Arm, seine braunen Augen weiteten sich erschrocken. »Okay, Illaun?«
    »Beantworten Sie einfach immer alle meine Fragen«, sagte ich todernst. »Das ist der Deal.«
    Isabelle traf in der Kammer ein. »Was habt ihr beide denn vor? Man könnte glatt eifersüchtig werden.«
    Sherry lachte nervös. »Wir besprechen nur eine Autopsie. Kannst du uns noch ein paar Minuten Zeit lassen, Isabelle?«
    Sie verzog mürrisch das Gesicht. »Na gut. Ich behaupte immer noch, dieser Ort ist ein Mutterleib. Bildlich gesprochen, versteht sich.« Sie machte kehrt und marschierte den Gang zurück.
    »Sie hat natürlich Recht«, sagte Sherry. »Ich habe gestern Abend zum ersten Mal den Lageplan des Ganges und der Kammer gesehen, und hier finde ich es nun bestätigt. Der Eingang und die Passage führen in diese gebärmutterartige Kammer, die auf beiden Seiten von Nischen flankiert wird, die die Eierstöcke darstellen. Isabelle glaubt, die steinernen Becken hier drin könnten Behälter für die runden Kiesel gewesen sein, die man in der Kammer gefunden hat – Eier, in anderen Worten -, und die Tatsache, dass in diesen Becken auch menschliche Knochen abgelegt wurden, führt zu einer interessanten Wendung, finden Sie nicht?«
    »Hmm …« Isabelles Theorie war nicht neu, aber da ich sie selbst ebenfalls faszinierend fand, konnte ich jetzt schwerlich dagegen argumentieren, nur weil mir Isabelle auf die Nerven ging.
    Sherry blickte hinauf zum Dach, das durch Kragsteine abgestützt war. »Erstaunlich, dass sie auch Rillen einbauten, durch die das Wasser abläuft, so dass es hier drinnen absolut trocken ist. Glauben Sie, dass es mehr als einen Gang innerhalb des Hügels gibt?«
    »Das interessiert mich im Augenblick wirklich nicht, Malcolm. Lassen Sie uns lieber auf den Mord an Traynor zurückkommen. Was hat die Spurensicherung an Ergebnissen geliefert?«
    Sherry hob die Hand und wackelte mit den Fingern. »Die Abdrücke. Die blutigen Fingerabdrücke in Traynors …«
    »Was ist mit denen?«
    »Sie sind riesig. Die Hautwölbungen zeigen ungewöhnlich weite Abstände. Und …«
    »Und was?«
    Sherry begann, den Gang entlangzugehen. »Mir ist wirklich ein bisschen klaustrophobisch zumute …«
    »Sagen Sie es mir.«
    Er blieb stehen und drehte sich um. »Es ist schwer zu bestimmen. Wenn man Abdrücke findet, kann es sich um einen einzelnen Finger, aber auch um einen ganzen Satz von Fingerspitzen einschließlich des Daumens handeln. In Traynors Wagen wurden diese ungewöhnlichen Abdrücke hauptsächlich in Vierergruppen gefunden – alle vier Finger in einer Reihe.«
    »Was ist daran bemerkenswert?«
    »Die Wiederholung. Das Muster ändert sich nicht. Es ist der Effekt, den man bekäme, wenn diese vier Finger zusammengebunden wären. Wie bei jemandem mit einer bandagierten Hand.«
    »Der Mörder war also verletzt. Und hat deshalb die andere Hand benutzt, um Traynor zu töten.«
    »Nein, das ist ja das Rätselhafte. Sie haben Abdrücke von beiden Händen identifiziert. Und die Finger waren links wie rechts in der gleichen Weise angeordnet.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass der Täter beide Hände bandagiert hatte?«
    »Ich sage überhaupt nicht,

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