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Keltenzauber

Keltenzauber

Titel: Keltenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela O. Tietsch
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Warten und die Hoffnung, daß Eithne und Duncan die beiden zurückholen konnten. Waren sie wirklich in unserer Zeit gelandet? Und Eithne? Wenn sie nun tatsächlich in die Hände der MacBochras gefallen war? Wenn Duncan uns die ganze Zeit etwas vorgespielt hatte? Oder ihm ein Unglück zugestoßen war und Eithne sich den MacBochras allein stellen mußte? Die Ungewißheit ließ mein Herz schneller schlagen. Verflucht sollten Gemmán und der Rest der MacBochras sein. Sie hatten großes Unglück über uns gebracht.
     
     
    Je mehr ich darüber nachdachte, um so seltsamer erschien mir das Auftauchen von Duncan. Wieso hatten wir ihn nicht gleich bemerkt? Hatte Gemmán ihn womöglich doch mit Absicht hinterhergeschickt? Ich stellte mir Eithne in den Händen der Männer vor. In den Händen Fearchars, der sie mit wachsender Begeisterung foltern und quälen würde. Die Angst schnürte mir die Kehle zu. Duncan ein Verräter? Duncan hatte sich in unsere, besonders in mein Herz geschlichen. Hatte er dies mit Absicht getan? Er hatte den Stein zuletzt in den Händen gehalten, war nun alles verloren? War dies das eigentliche Ziel Duncans gewesen, den Stein an sich zu bringen? Und Eithne war diesem Mann und seiner Familie hilflos ausgeliefert?! Ich vergrub mein Gesicht im Kissen, aus Angst ich würde gleich aufschreien vor Entsetzen. Doch ich hielt es nicht aus. Ich mußte mit Gavin darüber reden! Leise verließ ich das Zimmer, damit die Füchsin nicht aufwachte.
    Weder Gavin noch Calum schliefen. Sie lagen mit offenen Augen auf ihren Matten. Ich setzte mich zu ihnen.
    „Mir ist ein schrecklicher Gedanke gekommen.“
    „Mir auch“, antwortete Gavin leise.
    Calum starrte uns angstvoll an. „Es hat mit Eithne zu tun?!“
    „Aye, mit Duncan und Eithne.“
    „Er liebt sie!“
    Ich war mir nicht sicher ob ich seine Hoffnung zerstören sollte und sah Gavin fragend an.
    „Ich weiß was ihr meint.“ Calum schüttelte den Kopf. „Ich kann fühlen, daß es Eithne gut geht. Selbst da sie nicht in meiner Nähe ist.“
    „Über Jahrhunderte hinweg?“ Ich bezweifelte das.
    „Aye, ich bin sicher. Eithne geht es gut!“
    „In den letzten Tagen ging es dir aber nicht gut.“
    „Weil sie mir fehlt.“
    „Ich hoffe du hast Recht.“ Ich wollte nicht weiterbohren, selbst wenn mich der Zweifel zerfraß.
    „Wie sollen wir jemals herausbekommen, wie es ihr ergangen ist?“
    „Wenn sie uns holen!“
    „Wenn sie uns holen?“
    „Natürlich werden sie uns zurückholen. Sie wissen doch wie sehr wir uns das wünschen.“
    Ich teilte Calums Hoffnung nicht, schwieg jedoch. Ich legte mich zu den beiden, ich wollte ihnen nahe sein, trotz meines schlechten Gewissens der Füchsin gegenüber.
    Als wir zum Frühmahl heruntergingen, hatte die Füchsin bereits alles vorbereitet. Ich nahm sie in die Arme und gab ihr einen Kuß.
    „Tut mir leid.“
    „Nicht schlimm, ich hab mir gedacht, daß du oben bist.“ Sie lächelte.
    „Setzt euch, ich habe eine Neuigkeit.“
    Ich setzte mich neugierig, was gab es zu erzählen?
    „Ich habe heute morgen Rundfunk gehört. Es gab einen Bericht über eine Ausstellung schottischer Wertgegenstände in Hamburg.“ Sie holte umständlich aus, um weiterzureden. „In dieser Ausstellung ist die Rede von einem Krönungsstein, der Anstoß vieler Kriege und Streitigkeiten war.“
    Ich atmete ruhig aus. Konnte das unser Stein sein? „Werden wir hinfahren?“
    Die Füchsin lächelte. „Aye, werden wir.“
     
     
    Fassungslos starrte ich auf den heiligen Stein herunter oder das, was von ihm übrig war. Ich legte meine Hand auf die Glasscheibe, war versucht sie einzuschlagen und ihn herauszuholen. Lieber hätte ich ihn nie wiedergesehen als in diese Form gepreßt. Als Schmuck für eine reiche Engländerin, welche die Güte besaß ihren Reichtum in der Öffentlichkeit zur Schau zu stellen. Wie konnte ein einziger Mensch so einen kostbaren Stein besitzen wollen?
    Schweres Gold hielt seine außergewöhnliche Form zusammen, hielt ihn gefangen. Erdrückt vom Prunk und Tand! Ich lehnte meine Stirn an die Scheibe. Und wagte nicht zur Seite zu sehen.
     
     
    Ich sah den Mann in blauer Kleidung, der einen Hut mit Schirm auf dem Kopf trug. Was wollte er von mir?
    „Treten sie von dem Glas weg!“ Er fuchtelte mit der Hand herum.
    Am liebsten hätte ich ihm eine reingehauen. Ich trat einen Schritt zur Seite, atmete tief ein und aus, mühte mich ruhig zu bleiben.
    Flanna brauchte nicht zu übersetzen, Dougal hatte verstanden worum es

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