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Keltenzauber

Keltenzauber

Titel: Keltenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela O. Tietsch
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ging. Sie wollte auch nicht übersetzen, schließlich gehörte der Stein in Wahrheit diesen drei Männern mehr als jedem anderen, und erst recht nicht einer einzigen Frau! Sie las was auf der Tafel unter dem Glaskasten stand:
    „Dieser kostbare Schmuck gehörte einst den Königen von Schottland. Kenneth Mac Alpin war der erste König, zu dessen Krönung der Stein nicht benutzt wurde, da er lange Zeit als verschollen galt. Während seiner Amtszeit vereinte MacAlpin die vier schottischen Reiche. Die Aufwertung des Steines durch den Goldschmuck kam erst im vorletzten Jahrhundert hinzu.
    Ein Meisterwerk der Goldschmiedekunst.“
     
     
    Ein Meisterwerk? Flanna wollte nicht darüber nachdenken.
     
     
     „Was steht da?“ fragte ich sie, während ich ihr bleiches Gesicht beobachtete.
    „Das willst du gar nicht wissen!“ antwortete sie mir und wollte schnell weitergehen.
    Ich hielt sie am Arm zurück. „Doch will ich!“
    Sie war bemüht mich mit ihrem Blick zu überzeugen, erreichte damit jedoch, daß die anderen beiden sie ebenfalls erwartungsvoll ansahen. Sie nickte besiegt und übersetzte uns den Schrieb.
    Calum wurde bleich. Er spannte seine Kiefermuskeln an und verließ den Platz.
    Mit einem Mal mußte ich laut loslachen. Ich konnte mich kaum halten. Ich spürte die fragenden Blicke der anderen auf mir. Als ich wieder sprechen konnte, sagte ich gepreßt:
    „Wenn die wüßten, wo der Stein überall gewesen ist.“ Wieder mußte ich losprusten.
    Gavin fiel ein und sogar Calum schmunzelte ein wenig.
    Die Füchsin sah mich fragend an. „Was ist denn so lustig?“
    Gavin übernahm das Sprechen für mich. „Hat Dougal dir nicht erzählt, wie er den Stein unbemerkt vor den MacBochras in diese Zeit brachte?“
    Flanna schüttelte den Kopf.
    „Er hat ihn geschluckt!“ sagte Gavin lachend.
    Sie bekam große Augen. „Was?“ Sie sah sich den Stein genauer an und begann zu schmunzeln. „Diesen großen Stein? Wie hast du das denn angestellt?“ Sie lachte. „Ob sie ihn mit spitzen Fingern anfassen würden, wenn sie es wüßten?“
    Calum sah wieder ernst in die Runde. „Versteht ihr nicht was dort steht?“
    Ich nickte. „Aye, ich verstehe es.“
    Auch Gavin nickte. „Der Stein ist nicht zur rechten Zeit zurückgekehrt.“
    „Das heißt Duncan und Eithne sind niemals zu Hause angekommen!“ Calums Stimme klang zerbrechlich.
    Flanna schüttelte den Kopf. „Doch sind sie, sonst wäre der Stein nicht hier!“
    Sie hatte Recht. Nur warum war der Stein dann nicht zur Krönung benutzt worden? Spielte Duncan doch ein falsches Spiel? Mir schwirrte der Kopf.
    Gavin folgte Flanna, die von dem Stein wegtrat. Er wünschte sich die kalte Nase des Grauen zur Seite, doch der hatte zu Hause bleiben müssen, da Hunde hier nicht erwünscht waren. Der Graue wußte stets wann sein Trost gebraucht wurde und gab diesen gern, aus vollem Herzen. Am liebsten hätte er auf den glatten, glänzenden Boden gespuckt. Calum war schweigsam. Er wollte nicht, daß die anderen sahen, was er vorhatte. Plötzlich spürte er Gavins festen Griff auf seiner Schulter.
    „Du brauchst gar nicht daran zu denken!“
    „Was meinst du?“ fragte Calum scheinheilig.
    „Aye, genau das! Frag Flanna.“
    Flanna drehte sich um als sie ihren Namen hörte. „Hm?“
    Gavin fragte sie. „Was würde geschehen, wenn einer versuchte den Stein zu stehlen?“
    Flanna begriff. „Er würde ins Gefängnis kommen. Mit Schwerverbrechern und verantwortungslosen Menschen. Und wahrscheinlich müßte er eine Strafe zahlen.“
    „Und wenn er sich nicht erwischen ließe?“ fragte Calum trotzig.
    „Dazu müßte er sich mit den Verfahren und den Dingen auskennen, die diesen Stein zur Zeit vor Diebstahl schützen. Er sollte dies nicht zum ersten Mal gemacht haben, müßte die geheimen Zahlen zu knacken wissen und unsichtbare Strahlenbündel umgehen können, ehe er nur in die unmittelbare Nähe des Steines käme.“ Sie sah Calum eindringlich an. „Glaub mir, daran sind schon Leute gescheitert, die nur solche Dinge machen.“ Sie schaute sich unsicher um. „Hast du gesehen wie wertvoll der Schmuck inzwischen eingeschätzt wird?“
    „Aye, und sie haben keine Ahnung, wie wertvoll er in Wahrheit ist“, antwortete Calum ihr ärgerlich.
    „Er gehört den Druiden!“ warf Gavin ein. „Er wurde einst von Andersweltwesen an sie weitergereicht um Gutes zu bewirken.“
    Sie nickte und wandte sich erneut an Calum. „Wenn sie dich einsperren würden, und das würden sie, wäre

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